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1596 - Abgrund der Zeit

Titel: 1596 - Abgrund der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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starrte auf die Anzeigen. „Verdammt!" schrie er. „Das fehlt gerade noch."
    Siela musterte ihn abschätzend und schürzte die Lippen. „NATHAN hat Systemalarm ausgelöst", entfuhr es Alaska. „Alarm für das gesamte Sonnensystem. „ Er ließ sich in den Sessel zurücksinken. „Wanderer", murmelte er dumpf.
    Im nächsten Augenblick traf ein Schlag das kleine Schiff, und ein Prallfeld baute sich um die beiden Lebewesen auf und bewahrte sie vor Schaden.
    MUTTER wurde aus dem Kurs gewirbelt und meldete den Ausfall fast aller Systeme
     
    5.
     
    Der Syntron des Hauses und der mit Terrania gekoppelte Medorobot reagierten gleichzeitig.
    Ambush warf einen triumphierenden Blick in Richtung des Bettes, auf dem Myles Kantor ruhte und bei gleichmäßiger Körpertemperatur gehalten wurde. „Die Bojen außerhalb des Solsystems messen starke Strukturveränderungen an", verkündeten die elektronischen Stimmen. „Es findet eine Wanderer-Manifestation statt."
    „Herzlichen Glückwunsch, Myles", sagte Ambush. Im nächsten Augenblick riß er die Hände vor den Kopf. Die Wandereruhr hatte einen grellen Lichtblitz von sich gegeben. Gleichzeitig baute sich zwischen ihr und Ambush ein Schutzfeld auf. „Die entstehenden Energien sind nicht gefährlich", meldete der Syntron. „Aber der Schutz deiner Gesundheit geht vor. Niemand weiß, was noch kommt."
    „Danke", murmelte der Pararealist. Zwischen den Fingern hindurch beobachtete er die Uhr. Ohne Anzeichen einer Auswirkung von außen begannen die kugel- und eierförmigen Teile schneller zu rotieren. Die Lichtflut blendete noch immer, und die Automatik schaltete einen Filter vor, damit Satos Augen keinen Schaden erlitten. Er nahm die Hände herunter und starrte das Ding an. „Uhr, was ist los?" fragte er. Die Antwort blieb wie erwartet aus.
    Dafür begann das Zimmer zu zittern. Der Boden, die Wände, der Medorobot, alles bebte. Von der Uhr ging eine Schockwellenfront aus, und das Schutzfeld zwischen ihr und Ambush verstärkte sich.
    Von draußen klang der Schreckensruf Enzas und Kallias auf, die herabeilten, um nach ihm zu sehen. „Weg mit euch!" rief er ihnen zu. „Verlaßt das Haus!"
    „Nicht ohne dich, Sato", schrie Enza. „Komm heraus."
    „Nein, ich bleibe."
    Das Beben wurde stärker, die Uhren auf dem Korridor und in der Ecke neben dem Bett begannen zu klingeln und spielten eine Art Musikstück, das Sato bei sich als Wanderer-Melodie bezeichnete.
    Der Boden schwankte und wankte, und der Syntron legte ihm nun ebenfalls nahe, das Haus zu verlassen.
    Der Medorobot beugte sich über das Bett und nahm den Körper des Bewußtlosen auf, um ihn in Sicherheit zu bringen. Die Uhr begann zu summen und noch heller zu strahlen. Ein Donnern klang auf, und das Jaulen des Alarms mischte sich hinein. „Hyperraum-Alarm", bellte eine künstliche Stimme dazwischen. „Hyperraum-Alarm. Bringt euch schleunigst in Sicherheit."
    Sato spürte, daß das Haus in Gefahr war. Die Struktur des Raumes und der Zeit um ihn herum verloren ihre Festigkeit und begannen sich aufzulösen. Er warf sich an dem Schutzfeld vorbei in Richtung Ausgang.
    Das Holo, das die Uhr an die Wand projizierte, reagierte noch nicht. Die Uhr ging nach, und Sato blieb unter der Tür stehen und zählte die Sekunden. Sechseinhalb Minuten vom ersten Alarm an vergingen, bis die Simulation sich veränderte. Sie zeigte die neue Wandererbahn, behielt sie jedoch nicht lange, sondern veränderte sich nach vierzig Sekunden erneut. Aber sie tangierte das Solsystem weiterhin.
    Das Fundament des Hauses schien aus Wasser zu bestehen. Das Gebäude begann zu schwanken, und der Medorobot schob den Pararealisten vor sich her. „Beeile dich, Ambush", sagte er zu ihm. Sato musterte Myles und stellte fest, daß der junge Wissenschaftler die Augen geöffnet hatte. „Myles!" rief er. „Du bist wach!"
    Der Roboter reagierte nicht. Erst, als Kantor den Kopf hob und verlangte, losgelassen zu werden, kam die Maschine diesem Wunsch nach. Sie aktivierte seinen Gürtel, damit er frei über den Boden schweben konnte, hielt ihn aber weiter an den Armen fest. „Die Uhr!" ächzte Myles. „Ich muß an die Uhr!"
    „Laß ihn endlich los!" schrie Ambush, als der Medo noch immer nicht reagierte.
    Myles Kantor arbeitete sich aus der sich lösenden Umklammerung heraus und schwebte in das Zimmer zurück. Er achtete nicht auf das Toben und Donnern, prägte sich lediglich die Darstellung des Hologramms ein und nannte eine Folge von Kodebegriffen und

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