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1596 - Dämonengold

1596 - Dämonengold

Titel: 1596 - Dämonengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verwehrte.
    Suko schob die Tür auf.
    Bed and Breakfast gab es hier. Zumindest erkannten wir jetzt, wo die Gäste ihr Frühstück einnahmen. Vor uns sahen wir vier kleine Tische, an denen je vier Stühle standen.
    Es war immer noch totenstill im Haus. Es sah alles normal aus. Nichts war durcheinander. Jeder Stuhl stand auf seinem Platz.
    »Sieht sehr verlassen aus«, meinte Suko und trat in das Zimmer hinein, wo er stehen blieb und sich im Kreis drehte.
    »Ist das so unnatürlich?«, fragte ich. »Das ganze Kaff hier scheint mir von seinen Bewohnern verlassen zu sein.«
    Mein Freund hob die Schultern.
    »Ich weiß nicht. Aber mein komisches Gefühl will nicht verschwinden.«
    »Da können wir uns die Hand reichen.«
    Auch ich trat in das Zimmer hinein. Dass eine Normalität auch stören kann, das erlebten wir hier in diesem Haus. Es gab nichts, was nach außen hin einen Verdacht erregt hätte, und trotzdem fühlten wir uns unwohl. Hier gab es etwas, das nur unser Unterbewusstsein wahrnahm.
    »Was sagst du, John?«
    Ich hob die Schultern. »Nicht viel. Nur dass ich mich unwohl fühle. Hier scheint etwas zu sein, das zwar vorhanden, aber trotzdem nicht sichtbar ist.«
    Suko deutete auf meine Brust, wo mein Kreuz unter der Kleidung hing, und mein Freund fragte: »Hat es sich noch nicht gemeldet?«
    »Bisher noch nicht.«
    »Klar. Durchsuchen wir das Haus?«
    »Gibt es einen Grund?«
    »Wir könnten einen finden.«
    »Aber Ricky Waiden werden wir hier nicht finden«, erklärte ich. »Deshalb sollten wir das Haus verlassen und jemanden suchen, der uns Auskünfte geben kann.«
    Wir horchten plötzlich auf. Ich sah Suko an, dass er ebenfalls dieses leicht dumpf klingende Geräusch gehört hatte, das nicht hier im Zimmer entstanden war. Aber es konnte von nicht weit her gekommen sein.
    Wir schauten uns an. Noch sprach keiner, aber Suko hob nach einer Weile den rechten Arm und deutete auf die uns gegenüberliegende Wand.
    Dort stand ein alter Schrank mit Glastüren. Dahinter sahen wir Porzellan, aber es gab auch einen freien Teil der Wand, und dort zeichnete sich der Umriss einer Tür ab.
    Bei dem flüchtigen Rundblick hatten wir sie übersehen, weil sie von dieser Seite her mit der gleichen Tapete beklebt war wie das ganze Zimmer, und die ein Muster aus kleinen Blumen zeigte. Jetzt fiel uns auch der runde Knauf auf, und Suko deutete dorthin.
    »Dahinter, John.«
    Es vergingen nicht mal drei Sekunden, da standen wir vor der Tür.
    Aber wir öffneten sie noch nicht, denn wir vernahmen zugleich ein neues Geräusch.
    Diesmal klang es nicht dumpf. Wir glaubten beide, ein leises Stöhnen vernommen zu haben.
    Eine Geheimtür war es wohl nicht. Wir waren beide gespannt, was wir dahinter finden würden.
    Es war Suko, der den Knauf behutsam drehte, um die Tür zu öffnen.
    Sie gab keine Geräusche von sich.
    Der erste Blick.
    Es war zwielichtig in diesem Zimmer. Das lag daran, dass es nur ein Fenster hatte. Aber das Licht reichte aus, um die Person zu erkennen, die auf einem Stuhl saß, uns den Rücken zudrehte, sich an einem Tisch aufstützte und auf eine alte Vitrine blickte.
    Was mit ihr passiert war, sahen wir nicht. Es war nur ihr Stöhnen zu hören.
    Sie saß auch nicht still. Immer wieder beugte sie sich nach vorn und drückte sich dann wieder zurück. Es waren langsame Bewegungen, und sie kamen uns unnatürlich vor.
    Auf Zehenspitzen betraten wir den kleineren Raum. Die Frau mit den grauen Haaren hatte uns noch immer nicht bemerkt. Sie bewegte sich weiterhin so ungewöhnlich, und es würde sich wahrscheinlich erst ändern, wenn wir sie ansprachen.
    »Hallo«, sagte ich leise.
    Von einem Moment zum anderen stoppten die Bewegungen. Dafür zog die Frau ihre Schultern hoch.
    »Haben Sie mich gehört?«
    Ja, das hatte sie, denn sie drehte sich um. Es wies nichts auf eine Feindseligkeit hin, und wir waren auch recht entspannt, aber dieser Zustand verschwand, als wir in das Gesicht der Frau schauten.
    Es war normal, aber es hatte sich trotzdem verändert, denn auf der Haut lag ein goldener Schimmer…
    ***
    Trotz unseres Jobs und allem, was wir dabei erlebten, vor Überraschungen waren auch wir nicht gefeit und das wurde uns jetzt wieder präsentiert.
    Eine Frau, deren Gesicht golden war, schaute uns an. Und zwar aus normalen Augen und nicht mit goldenen Pupillen.
    Wir wussten sofort, dass sie ihr Gesicht nicht selbst mit dieser Farbe bestrichen hatte, hier gab es einen anderen Grund.
    Ich dachte daran, was mir Johnny Conolly

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