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1596 - Dämonengold

1596 - Dämonengold

Titel: 1596 - Dämonengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kann euch keiner mehr etwas. Schaut her, ich zeige es euch.«
    Auf dem Stuhl sitzend bewegte sie sich etwas nach links. Sie griff nach einem Gegenstand, der auf dem Tisch lag und den wir bisher nicht gesehen hatten, weil uns durch den Körper der Frau die Sicht genommen worden war. Jetzt erkannten wir ihn und waren überrascht, als sie das Messer anhob.
    Wir reagierten nicht, sie saß zudem zu weit von uns entfernt, aber unsere Anspannung wuchs, und wir durften sie jetzt auf keinen Fall mehr aus den Augen lassen.
    Es war kein Messer, wie Killer es in die Hand nahmen, um Menschen heimtückisch zu töten. Man konnte von einem normalen Brotmesser mit einer Säge sprechen.
    »Seht ihr es?«, flüsterte sie. »Ja«, sagte Suko. »Aber was soll das bedeuten? Was haben Sie mit dem Messer vor?«
    »Oh, ich werde es euch zeigen. Ihr werdet überrascht sein. Ich werde euch beweisen, wie stark ich bin. Und diese Stärke wird auch bald auf euch übergehen.«
    Noch war das ihr Spiel. Wir würden dafür sorgen, dass es auch ihr Spiel blieb, und warteten lauernd ab.
    Sie hielt das Messer in der Hand und schaute dabei gegen die Sägeklinge, als wäre sie dabei zu überlegen, ob sie etwas Bestimmtes tun sollte oder nicht »Schaut mich an!«, sagte sie. Das taten wir schon längst. Und jetzt demonstrierte sie uns, was sie mit ihrer neuen Stärke meinte.
    Sie führte das Messer gegen ihre goldene Kehle, setzte es dort an, lächelte, zwinkerte uns sogar zu und zog die Klinge von links nach rechts an ihrer Kehle entlang.
    Jetzt, ja, genau jetzt hätte das Blut spritzen müssen - oder auch mit einem Schwall hervorschießen müssen.
    Doch das geschah nicht. Es gab kein Blut. Es gab auch keinen Einschnitt, denn die goldene Haut war stark genug gewesen, um der Säge zu widerstehen. Brenda Orwell fing an zu lachen. Nein, es war mehr ein Kichern, das unsere Ohren erreichte. Dabei schienen Funken in ihren Augen zu tanzen, und ihr gesamter Körper zuckte.
    Uns hatte es den Atem verschlagen. Das war eine Demonstration gewesen, mit der wir nicht gerechnet hatten, aber wir wussten jetzt, dass diese dünne Goldschicht auf ihrer Haut ihr einen Schutz gegeben hatte, der selbst scharfen Messerklingen widerstand.
    »Das sieht nicht gut aus«, flüsterte Suko.
    »Für sie schon.«
    »Klar. Und ich frage mich, was sie mit uns vor hat.«
    Brenda Orwell saß noch immer am Tisch und ließ das wirken, was sie uns demonstriert hatte. Mit der Klinge schabte sie über die Platte hinweg und brauchte wohl diese kratzige Musik. Dann sprach sie uns wieder an.
    »Na, habt ihr alles gesehen?« Ich nickte. »Das war unglaublich.«
    »Und jetzt habt ihr Sehnsucht und Verlangen danach, auch so unbesiegbar zu werden?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Ich weiß es aber.«
    »Und weiter?«
    Sie ließ das Messer los. Es blieb auf dem Tisch liegen, als sich Brenda Orwell langsam in die Höhe stemmte.
    »Ich werde jetzt zu euch kommen und euch ein neues Dasein schenken.«
    »Und wenn wir nicht wollen?«, fragte ich.
    Sie ging gar nicht auf meine Worte ein.
    »Es tut nicht mal weh. Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn das Andere, das Alte in euch hineinströmt. Die Zeiten kehren zurück. Glaubt mir.«
    Das wollten wir ihr gern glauben, aber da war sie bei uns an der falschen Adresse. Auf so etwas konnten wir gut verzichten. Mochte sie anfassen und umarmen, wen sie wollte, mit uns konnte sie das nicht machen.
    Suko sah, dass ich meine Hand in Richtung der Beretta bewegte.
    Das gefiel ihm nicht, denn er hatte eine andere Idee.
    »Bleib du mal hier stehen, John.«
    »Und du?«
    »Ich werde mich um sie kümmern. Kann ja sein, dass sie durch ihre golden Haut gegen Silberkugeln immun ist. Ich möchte etwas ausprobieren.«
    »Die Peitsche?«
    »Was sonst?«
    Ich nickte. Das war wohl in diesem Fall das Beste, denn mein Kreuz reagierte nicht.
    Suko zog Mrs. Orwells Aufmerksamkeit auf sich, weil er sich von mir weg zur Seite bewegte. Sie glaubte anscheinend, dass er fliehen wollte, aber Suko tat das Gegenteil davon, denn er ging einen Schritt auf sie zu und holte zugleich seine Dämonenpeitsche hervor.
    Der kurze und kompakte Griff hatte vorn eine Öffnung. Dahinter hatten sich die drei Riemen zusammengeringelt, die erst durch die Öffnung nach außen rutschten, wenn Suko einen Kreis geschlagen hatte.
    Genau das tat er.
    Die schlangenähnlichen Riemen glitten hervor und blieben dicht über dem Boden schweben.
    Brenda Orwell hatte alles mit angesehen und nicht reagiert. Sie machte auf

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