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1596 - Dämonengold

1596 - Dämonengold

Titel: 1596 - Dämonengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grenzen wie die der gut ausgebauten Straßen, denn irgendwelche Rennpisten gab es hier nicht.
    Und so verging schon relativ viel Zeit, bis wir dem kleinen Ort Friog näher kamen.
    Ganz ausgestorben war die Gegend nicht. Zwei Lieferwagen begegneten uns, denen wir ausweichen mussten und dabei über das winterliche Gras links neben der grauen Fahrbahn rollten.
    Der Himmel blieb weiterhin taubengrau, und über das Land hatte sich ein feiner Dunst gelegt, der eine weite Sicht nicht zuließ.
    Kleine Seen, oft nicht größer als Teiche, lagen wir Kleckse in der Landschaft.
    Die meisten Hinweisschilder, die uns auffielen, zeigten den Weg zu den verschiedenen Campingplätzen, die bis auf wenige unerschütterliche Camper leer waren.
    Uns war bekannt, dass Ricky Waiden in Friog lebte - zumindest in der Nähe. Wir würden uns zu seinem Haus durchfragen müssen, und ich war gespannt darauf, wie Menschen auf uns reagierten. Schließlich waren wir keine Touristen, und die Saison war längst vorbei.
    Friog war bereits zu sehen, weil wir auf der Höhe fuhren. Der Ort lag in einem flachen Tal, und ich grinste etwas schief, als ich die Ansammlung der dunkel wirkenden Häuser sah, die um eine kleine Kirche herum erbaut worden waren, deren Turm nicht zu übersehen war.
    »Na denn«, sagte Suko, »bringen wir auch den Rest hinter uns.«
    »Du sagst es.«
    Da ich das Fenster an meiner Seite halb geöffnet hatte, fuhr der frische Wind in unseren Wagen. Wir nahmen den Geruch der nahen See wahr.
    Es war eine klare Luft, die der Wind durcheinander wirbelte. Manche Menschen spürten dann einen salzigen Geschmack auf den Lippen und waren davon begeistert. Auf der letzten Strecke fuhren wir an einigen Gebäuden vorbei, die wie Scheunen oder größere Unterstände aussahen.
    Schafe grasten auf einem großen Weidestück, und der Schäfer hatte ein kleines Feuer angezündet, um sich zu wärmen. Der graue Rauch stieg zitternd in den tief hängenden Himmel und löste sich auf.
    Wir erreichten die ersten Häuser. Graue Bauten, die schon viele Jahre auf dem Buckel hatten. Die kleinen Gärten boten einen spätherbstlichen Anblick. Laub lag auf dem Boden und würde irgendwann zu Humus werden.
    Ein alter Jeep kam uns entgegen. Er zog einen Anhänger hinter sich her, auf dem Schafe hockten.
    Menschen sahen wir nur wenige. Die meisten hielten sich wohl in ihren Häusern auf.
    Aus den Schornsteinen stieg der Rauch und verbreitete den typischen Geruch von Kohle und Holz.
    Hier gab es keine Polizeistation und auch nicht so etwas wie ein kleines Gemeindeamt. Wer Erkundigungen einziehen wollte, musste sich schon an die normalen Leute wenden.
    Da hatten wir unsere Erfahrungen sammeln können. Wer in diesen Orten Auskünfte haben wollte, der ging am besten in ein Gasthaus. Mochte das Kaff noch so klein sein, eine Kneipe gab es immer, und das war auch hier der Fall.
    Allerdings hatten wir diesmal Pech, denn das Haus war geschlossen. Wir lasen es auf einem Schild, das vor der Tür hing.
    Wir hielten trotzdem an. Einige Meter weiter stand ein Haus, in dem man übernachten konnte. Bed and Breakfast, die preiswerteste Alternative, ein paar Tage Urlaub zu machen.
    »Da ist nicht geschlossen«, sagte Suko. »Wir sollten dort unser Glück versuchen.«
    »Okay.«
    Wir stiegen aus. Bäume hätten uns im Sommer mit ihrem Laub geschützt. Zu dieser Zeit hing kaum noch ein Blatt im Geäst.
    Wir stellten zudem jetzt fest, dass es in Friog sehr still war. Irgendwelche Stimmen waren nicht zu hören, nur unsere Schritte, denn unter unseren Sohlen knirschte das Laub.
    Auf der anderen Seite wurde eine Haustür geöffnet. Ein Pfeife rauchender Mann erschien auf der Schwelle. Er zog sich rasch wieder zurück, als er uns sah. Mit Fremden wollte man hier möglichst nichts zu tun haben.
    Vor der Tür des grauen Hauses hielten wir an.
    Es kam niemand, um uns zu öffnen, und auch hinter den Fenstern zeigte sich kein Gesicht. Dafür sahen wir den Knopf einer Klingel, die wir allerdings nicht betätigten, denn Suko hatte festgestellt, dass die Tür nicht geschlossen war. Sie war nur angelehnt.
    Ich drückte sie auf.
    Wir schauten in einen engen Flur, sahen auch eine Treppe und nahmen den Geruch von Bohnerwachs wahr. Einen Menschen sahen und hörten wir nicht.
    Das Haus schien verlassen zu sein.
    An der rechten Seite sahen wir eine Tür. Die obere Hälfte bestand aus Glas. Wir konnten trotzdem nicht in den dahinter liegenden Raum schauen, weil eine grauweiße Häkelgardine uns den Blick

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