1596 - Dämonengold
Freund in die Arme, der ein paar Schritte entfernt mit gezogener Waffe gewartet hatte.
»Stell dich hinter mich, John!«
Es war zwar nicht meine Art, mich vor irgendwelchen Auseinandersetzungen zu drücken, in diesem Fall jedoch war es das Beste, was mir passieren konnte.
Suko stand jetzt vor mir. Ich musste an ihm vorbeischauen und sah, dass Ciaire auf dem Boden kniete. Für einen Moment zuckte die Hoffnung in mir hoch, dass es sie erwischt haben könnte, aber das konnte ich vergessen.
Sie kam wieder auf die Beine und schüttelte mit einer wütenden Bewegung den Kopf. Alles bei ihr war auf Angriff programmiert, aber da stand jemand vor ihr, der jetzt seine Pistole wieder wegsteckte und dafür plötzlich eine Peitsche in der Hand hielt. Drei Riemen hingen nach unten und schwangen leicht hin und her.
Es war eine unheimlich starke Waffe. Das hatte ich im Laufe der Jahre immer wieder erleben können, Und das wussten nicht nur Suko und ich, auch Ciaire Barkin schien es zu ahnen. Sie hatte auf dem Sprung gestanden, um einen Angriff zu starten. Davon nahm sie jetzt Abstand.
Sie stand leicht vorgeneigt da und glotzte mit ihren normal gebliebenen Augen auf die Peitsche.
Der Ausdruck in ihrem Blick hatte gewechselt, und ich fragte mich, ob ich so etwas wie Furcht darin sah.
Ja, es war Angst.
Als Suko einen Schritt auf sie zuging, drang ein gellender Schrei aus ihrem Mund, und mit keifender Stimme stieß sie hervor: »Bleib stehen, verdammt!«
Und genau das tat Suko auch…
***
Es waren Sekunden, in denen sich die Lage grundsätzlich änderte.
Und das lag an der Dämonenpeitsche. Ciaire Barkin musste gespürt haben, dass von dieser so ungewöhnlich aussehenden Waffe etwas ausging, das für sie lebensbedrohlich war. Sie war magisch beeinflusst worden und musste jetzt erkennen, dass es etwas gab, das auf diesem Gebiet noch stärker war als sie.
Suko hatte Oberwasser bekommen, und das zeigte er ihr auch. Er gab sich sicher, und das schwang auch im Klang seiner Frage mit.
»Du hast Angst, wie?«
Ja, das hatte sie. Nur zugeben wollte sie es nicht. Sie knurrte, atmete scharf und zuckte zurück, als Suko den rechten Arm mit der Peitsche kurz anhob.
»Du kannst es dir aussuchen, ob ich zuschlage oder nicht. Wenn ich dich mit den drei Riemen treffe, wird es mit dir vorbei sein. Dann wird der goldene Schutz aus deinem Gesicht verschwinden, aber nicht nur er allein, denn er wird auch deine Haut vom Gesicht reißen, sodass nur ein blutiger Klumpen zurückbleibt und du keine Chance hast, zu überleben. Ich hoffe, du hast mich verstanden.«
Das musste sie einfach. Dennoch konnte sie sich nicht zu einer Antwort durchringen. Meiner Ansicht nach suchte sie noch immer nach einem Ausweg aus ihrem Dilemma.
Aber es ging uns nicht nur um sie.
Wir waren wegen Ricky Waiden gekommen, doch er hielt sich nicht in seinem Haus auf. Er war verschwunden. Wir kannten seinen Aufenthaltsort nicht, aber Ciaire Barkin hatte mir gesagt, dass er sehr nahe am Haus liegen und dass er dort mit den Göttern kommunizieren würde.
Suko hielt den Status quo nicht mehr länger aufrecht und fragte: »Wo befindet sich Ricky Waiden?«
»Er ist weg…«
Ich blickte Suko an. »Sie hat es mir gesagt. Er ist irgendwo in der Nähe, wo er mit seinen Göttern spricht.«
»Wo ist das genau?«, fragte Suko die Goldene scharf.
»Ich weiß es nicht!«
»Du lügst!«
»Nein, ich lüge nicht. Ich - ich…«
»Doch, du lügst!«, fuhr Suko sie an. »Wir sind nicht so dumm, uns an der Nase herumführen zu lassen. Ich will wissen, wo er sich befindet.«
Ciaire wand sich. Es war ihr anzusehen, wie sehr sie nach einer Ausrede suchte. Nur hatten wir etwas dagegen, und ich überließ meinem Freund Suko weiterhin die Aktionen.
Er war an einem Punkt angelangt, wo es keinen Sinn mehr hatte, noch viele Worte zu sagen. Er hob die Peitsche an. Und diese Geste sagte mehr aus als eine Drohung mit Worten.
Ciaire Barkin verlor den Rest ihrer Sicherheit. Sie duckte sich zusammen und riss sogar die Arme zum Schutz hoch.
Suko nahm es mit Genugtuung wahr, er schlug noch nicht zu. Ciaire Barkin wusste jetzt, dass sie keine andere Wahl mehr hatte, als die Wahrheit zu sagen.
»Mit einem Schlag der Peitsche kann ich dich vernichten. Das weißt du. Aber vielleicht will ich das gar nicht. Mein Freund und ich sind gekommen, um Ricky Waiden zu finden. Du bist nur eine Randfigur. Ich würde dir raten, den Mund aufzumachen, denn ich bin sicher, dass du Bescheid weißt.«
Ciaire sagte
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