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1597 - Die Köpferin

1597 - Die Köpferin

Titel: 1597 - Die Köpferin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beiden sind Feindinnen. Wegen Loretta sind wir hierher gefahren.«
    »Dann sei mal froh, dass die Cavallo auf deiner Seite steht.«
    »All right, Suko, ich möchte Schluss machen. Andere Erklärungen gebe ich dir später.«
    »Ja, ich mache mich dann auf den Weg.«
    »Danke.«
    Ich war froh, Freunde wie Suko zu haben. Aber die Erleichterung schwand schnell, als ich aus dem Rover kletterte.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sich unsere Gegnerin - und davon ging ich aus, dass es Loretta war - einfach nur mit dem Zerstechen der Reifen zufrieden geben würde. Nein, sie hatte sicher noch etwas anderes mit uns vor. Sie hatte dafür gesorgt, dass wir in ihrer Nähe blieben, damit sie schon hier reinen Tisch machen konnte.
    Justine Cavallo hatte sich einige Schritte vom Wagen entfernt. Ihre Haltung wirkte alles andere als locker. Sie kam mir vor wie ein Raubtier, das in die Umgebung witterte.
    Ich ging langsam auf sie zu.
    »Und? Hast du etwas entdecken können?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Gespürt?«
    »Nichts Konkretes.«
    Das waren keine Antworten, die mich zufriedenstellten.
    Ich fragte trotzdem weiter.
    »Du bist nach wie vor davon überzeugt, das sich Loretta in der Nähe befindet und uns beobachtet?«
    »Das bin ich, John. Ich kann sie riechen. Sie ist hier. Sie wartet ab, und sie wird auch so schnell nicht verschwinden. Ich rechne damit, dass sie nur einen günstigen Augenblick abwarten will. Sie rechnet sicher damit, dass unsere Wachsamkeit irgendwann nachlassen wird.«
    »Dann hat sie sich verrechnet.«
    »Das meine ich auch.«
    Es blieb ruhig. Wir warteten ab. Das heißt, die absolute Ruhe war nicht vorhanden. Das war auch nicht möglich, denn immer wieder strich der Wind über das Gelände hinweg und trieb Laub vor sich her.
    »Du kannst dich in den Wagen setzen, wenn du willst«, schlug die Cavallo vor.
    »Nein, ich bleibe schon draußen. Vier Augen sehen mehr als zwei.«
    »Auch im Dunkeln?«, fragte sie spöttisch zurück.
    Da enthielt ich mich einer Antwort. Ich dachte daran, erneut meine Lampe hervorzuholen und die Umgebung auszuleuchten. Das wäre so etwas wie ein Lockmittel gewesen. Andererseits hätte ich dann auch ein gutes Zielobjekt abgegeben. Das war mir zu riskant.
    Allein in der Nähe des Rover stehen bleiben wollte ich allerdings auch nicht. Nur nicht zu einer unbeweglichen Figur werden.
    »Ich bleibe mal in Bewegung«, sagte ich.
    »Deine Sache, John. Lass dich zuvor noch mal warnen. Loretta ist äußerst gefährlich.«
    »Danke, das weiß ich.«
    Ein konkretes Ziel hatte ich nicht. Ich nahm mir vor, einen Bogen zu schlagen. Wir standen hier auf einer relativ freien Fläche. Bäume, die mir Deckung geben konnten, gab es nicht, nur Sträucher, die wild wuchsen und kaum Schutz boten. Zudem standen sie nicht eben dicht beieinander. Zwischen ihnen gab es große Lücken.
    Ich ging ein paar Schritte, und als ich mich nach einer Weile zu Justine umdrehte, fiel mir auf, dass sie ihren Warteplatz verlassen hatte. Sie stand jetzt in der Nähe des Rover und hob sich dort deutlich vor der Karosserie ab.
    Beim Gehen bewegte ich meinen Kopf hin und her und dachte darüber nach, wo sich jemand verbergen konnte. Es gab eigentlich nur den dichten Wald, aus dem wir gekommen waren.
    So ging ich auf den Waldrand zu und forderte bewusst das Schicksal heraus. Aber das war ich gewohnt. Auf diese Art hatte ich mich in zahlreichen Schlachten durchsetzen können.
    Dennoch war mir seltsam zumute. Die Anspannung wich um keinen Deut.
    Jeder Schritt konnte mich einer lauernden Gefahr näher bringen, und ich wurde auch das Bild der drei Köpfe in der Mulde einfach nicht los. Es war ein schrecklicher Anblick gewesen. Ich dachte daran, wie brutal jemand sein musste, auf eine derartige Weise zu töten.
    Aber ich hatte es hier auch nicht mit einem normalen Menschen zu tun, sondern mit einer Blutsaugerin, die dabei war, eine Blutspur auf ihrem Weg zu hinterlassen.
    Ich stoppte, als ich die ersten Bäume erreichte. Der Blick in den dunklen Wald brachte nichts ein. Nur eine schwarze Wand, in der die Baumstämme wie Palisaden standen.
    Ich konzentrierte mich so stark wie möglich auf meine Umgebung. Ich wollte jedes Geräusch mitbekommen. Erst dann würde ich hören, wenn plötzlich ein fremdes erklang.
    Etwa eine Minute verstrich, und es hatte nichts gegeben, was mich misstrauisch gemacht hätte. Alles blieb normal. Das Rauschen der Blätter, die vom Wind erfasst wurden, gehörte dazu. Einen Tierlaut vernahm ich nicht, und ich

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