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1598 - Allein unter Zombies

1598 - Allein unter Zombies

Titel: 1598 - Allein unter Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst aufzustehen, war ich einfach zu schwach, und so blieb ich auf der Seite liegen.
    Aber man beschäftigte sich trotzdem mit mir, denn an meinen Händen spürte ich jemanden herumtasten. Kalte, kräftige Finger schlangen einen Strick um meine Handgelenke.
    Ich hörte die Stimmen wie durch Watte gefiltert. Was gesprochen wurde, verstand ich nicht. Es war schon die französische Sprache, aber sehr von einem Dialekt gefärbt.
    Man band die Stricke ziemlich fest. Ich war nur froh, dass es sich um keinen Draht handelte. Der hätte sich tief in meine Haut geschnitten.
    Wenn nur dieser elende Zustand der Hilflosigkeit bald vergehen würde.
    Daran war zunächst nicht zu denken. Ich fühlte mich in einer Schwebe zwischen Wachsein und dem endgültigen Abtauchen in die Bewusstlosigkeit, und das hielt leider an.
    Womit man Voltaire und mich ausgeschaltet hatte, wusste ich auch nicht.
    Es konnte sein, dass sie aus der Deckung Steine geschleudert hatten.
    Die Stricke saßen fest. Die Männer waren zufrieden und verzichteten darauf, auch meine Beine zu fesseln.
    Zwei Hände umfassten meine Schultern. Ich hörte eine heisere Stimme.
    Es war ein Befehl. Kurz danach wurde ich auf die Beine gestellt, und das nicht eben sanft. Man riss mich förmlich in die Höhe, und dabei verlor ich auch den letzten Überblick. Ich wusste nicht, was mit mir genau geschah.
    Jedenfalls lag ich nicht mehr auf dem Boden, denn dass ich schwebte, bildete ich mir nur ein.
    Der Zustand dauerte nicht lange an. Bald schon spürte ich wieder einen harten Widerstand unter meinem Rücken. Auf dem Boden lag ich nicht mehr. Ich war nur froh, dass man mich nicht mehr irgendwohin schleppte.
    So weit wie möglich riss ich die Augen auf. Es war nichts Genaues zu erkennen. Die Welt um mich herum verschwamm in einem Nebel, aus dem ich die Stimmen hörte und abermals nicht verstand, was da gesagt wurde und ob man überhaupt mit mir sprach.
    Ich wollte mich in dieser Lage mehr auf mich selbst konzentrieren, was keine Freude war, denn durch meinen Kopf schössen die Schmerzen wie Stiche. Sie schienen meinen Kopf von innen sprengen zu wollen.
    Dass ich sie so stark erlebte, wies darauf hin, dass mich die Normalität allmählich wieder hatte und ich nicht mehr gänzlich abtauchen würde.
    Wo man mich hingelegt hatte, wusste ich nicht. Es war auch nicht zu sehen, aber sehr bald zu spüren. Durch meinen Körper ging ein Ruck, dann hörte ich Hufschlag, und einen Moment später setzte sich der Wagen in Bewegung, auf dem ich lag.
    So weit war ich klar, dass ich davon ausging, auf der Ladefläche eines Pferdefuhrwerks zu liegen. Zwar hatte der Wagen Gummireifen, sie schafften es leider nicht, die Unebenheiten des Bodens auszugleichen. So bekam ich jede Welle, jeden Einschnitt und jedes Rumpeln über einen Stein mit, sodass mich die Stiche immer wieder malträtierten.
    Es machte keinen Spaß, auf den harten Wagenbrettern zu liegen, aber es war besser als gefesselt in den Bergen zu erfrieren.
    Ich glaubte nicht daran, dass man uns töten wollte. Das hätte man einfacher haben können. Aber die Dorfbewohner hatten etwas Bestimmtes mit uns vor, und ich ging davon aus, dass man uns in den Ort transportierte.
    Es war mir nicht möglich, mich auf meine nahe Umgebung zu konzentrieren.
    Immer wieder trafen mich die Stöße, wenn der Wagen über die Unebenheiten des Bodens fuhr, und ich hatte das Gefühl, dass mein Kopf dicht vor dem Platzen stand. Dass hin und wieder Stöhnlaute aus meinem Mund drangen, konnte ich nicht vermeiden.
    Es ging weiter.
    Der Huf schlag war für mich zu einer Begleitmusik geworden. Ich hörte ihn kaum noch. Ich wünschte mir nur das Ende der Reise herbei.
    Einen Vorgeschmack davon erhielt ich, als die Unebenheiten des Erdbodens aufhörten. Zwar fuhr der Wagen auch jetzt nicht über eine absolut glatte Fläche hinweg, aber wir hatten den Ort erreicht. Das sah ich, wenn ich meinen Kopf bewegte und in die Höhe schielte.
    Die Nebel waren nicht mehr vor meinen Augen vorhanden, die Sicht hatte sich geklärt, und als ich schräg nach oben schaute, da sah ich die Fassaden der Häuser.
    In welche Gasse ich geschafft wurde, war nicht zu erkennen. Jedenfalls wurde es düsterer um mich herum, und wenig später hielt das Gefährt an. Der Hufschlag verstummte.
    Dafür hörte ich das Schnauben des Zugtiers, dann drangen Stimmen an meine Ohren, und kurze Zeit später kletterte jemand auf den Wagen, packte mich und zerrte mich nach vorn. Ich rutschte schräg über eine Kante

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