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1598 - Allein unter Zombies

1598 - Allein unter Zombies

Titel: 1598 - Allein unter Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kamen, sondern die Zombie-Brut?
    Der Gedanke daran war erschreckend. Deshalb behielt ich ihn für mich.
    Ich wollte dem Kollegen nicht sämtlichen Mut nehmen.
    Es war natürlich kalt in unserer Umgebung. Mir allerdings war heiß geworden. Das Blut war mir in den Kopf gestiegen und hatte bestimmt mein Gesicht gerötet.
    Hin und wieder schaute ich auf die gegenüberliegende Seite zu den Fenstern hin. Allmählich kroch die Dämmerung herauf, und damit würde auch die Kälte zunehmen.
    Wie lange ließ man uns noch liegen?
    Die Frage quälte sicherlich nicht nur mich, sondern auch Voltaire.
    Er hatte sich in den letzten Minuten nicht mehr gemeldet, aber er besaß ein ebenso gutes Gehör wie ich, denn er gab einen Zischlaut von sich, als er die Geräusche hörte, die vor der Eingangstür erklangen.
    Es waren Stimmen!
    »Sie kommen, John!«
    »Hoffentlich.«
    Voltaire lachte. »Bist du so scharf auf eine Kugel? Meinst du, sie werden uns erschießen oder erschlagen? Das glaube ich nicht. Das können Sie sich nicht leisten. Wir sind schließlich Bullen. Unsere Dienststellen sind informiert. Man weiß, wo wir uns herumtreiben, obwohl es in dieser Gegend leicht ist, zwei Leichen für immer verschwinden zu lassen.«
    Ich ließ ihn reden und machte mir meine Gedanken. In meiner Laufbahn hatte ich schon viel mit weltfremden Dörflern zu tun gehabt und sie nicht eben als Freunde erlebt.
    Das war die eine Sache. Zwei kaltblütige Morde zu begehen die andere.
    So hatte ich trotz allem Hoffnung.
    Die Tür wurde nach innen gedrückt. Jetzt brachten die drei Männer auch Licht mit. Zwei von ihnen trugen recht große Gartenlaternen, auf deren Grund mehrere brennende Kerzen standen, die ihr Licht abgaben. Das Innere des Hauses erhielt sogar durch sie einen fast gemütlichen Glanz.
    Die Laternen wurden abgestellt.
    Der Mann, der keine getragen hatte, war der Sprecher der Gruppe. Und zugleich derjenige, den wir bei unserer Ankunft herausgeklopft und mit dem wir ein paar Worte gewechselt hatten.
    Er baute sich so auf, dass er uns beide anschauen konnte.
    Mit dem Zeigefinger rieb er über seine Nase, bevor er sagte: »Es wäre für euch besser gewesen, wenn ihr sofort wieder gefahren wärt. Jetzt ist es zu spät.«
    »Und warum wäre es besser gewesen?«, fragte Voltaire.
    »Weil es manchmal Dinge auf der Welt gibt, die am besten im Verborgenen bleiben.«
    »Und welche sind das hier?«
    »Das spielt keine Rolle.«
    »Doch!«, rief Voltaire. »Für uns spielt das eine große Rolle. Wegen dieser Dinge sind wir hierher gekommen. Manchmal ist es besser, wenn man sie auslöscht, damit Menschen nicht mehr in Gefahr geraten. Ich denke auch, dass ihr nicht wisst, wer wir sind.«
    »Das interessiert uns nicht.«
    »Ach. Auch nicht, dass wir Polizisten sind?« Voltaire lachte. »Ich denke, dass ihr euch ein wenig überschätzt.«
    Der Grauhaarige sagte tatsächlich nichts. Er überlegte und hatte sich nach einigen Sekunden wieder gefangen.
    »Hier in den Bergen gelten andere Gesetze. Das sollte sich selbst bis zu euch herumgesprochen haben. Ihr kommt doch aus Paris, oder?«
    »Ja, zumindest ich.«
    Der Grauhaarige nickte. »Dein Freund spricht zwar unsere Sprache, aber er hört sich wie ein Ausländer an. Ist auch egal. Wir jedenfalls wollen nicht, dass unser Geheimnis nach draußen getragen wird. Es muss unter uns bleiben. So sieht es aus.«
    »Es wird euch nicht gelingen.«
    »Es ist uns gelungen. Wenn es die Welt erfährt, sind wir verloren. Dann werden sie uns holen. Alle…«
    »Und wer wird euch holen?«, fragte Voltaire. »Vor wem habt ihr eine so große Angst?«
    »Ihr würdet es nicht begreifen.«
    Diesmal stellte ich die Fragen. »Sind es die lebenden Toten, die euch so erschrecken?«
    Der Grauhaarige zuckte zusammen, und ich wusste, dass ich ihn mit meinen Worten geschockt hatte…
    ***
    Emilio schaute zum Himmel. Er runzelte dabei die Stirn und überlegte.
    Alles war eigentlich wie immer. Trotzdem hatte er den Eindruck, dass etwas anders war. Um diese Zeit hätten seine Besucher eigentlich schon hier sein müssen, denn am Himmel zeigte sich bereits der Grauschleier der Dämmerung. Dann verließen sie ihre Verstecke, um zu ihm in den Wald zu kommen und sich am Feuer zu wärmen, obwohl das für sie nicht mehr nötig war, weil Tote keine Wärme mehr spüren.
    Heute war es anders.
    Sie kamen nicht, und sie waren auch nicht zu hören. In der Stille war jeder Laut recht deutlich hörbar, auch wenn er weit entfernt war. Etwas schien sie

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