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1598 - Allein unter Zombies

1598 - Allein unter Zombies

Titel: 1598 - Allein unter Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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keine Ahnung.«
    Voltaire wurde sauer. Ich kannte ihn und hielt ihn zurück. »Er wird es wirklich nicht wissen.«
    »Kann sein.«
    »Sie können davon ausgehen, dass er nichts weiß.«
    Eine fremde Stimme hatte uns erreicht. Der Sprecher war nicht zu sehen. Da mussten wir uns erst umdrehen.
    Die beiden Männer waren erschienen wie Gespenster, und jetzt standen sie inmitten einer einsamen Lichtinsel nicht weit von uns entfernt.
    Wir hatten sie noch nie gesehen. Ein Blick allerdings reichte aus, um zu wissen, wer sie waren. Beide trugen Kutten, und damit konnte es sich nur um Mönche handeln.
    Sie standen auf der gegenüberliegenden Seite dicht beisammen. Das Licht zeigte uns, dass es sich bei ihnen um einen jungen und um einen alten Mann handelte.
    »Das ist er«, sagte Maurice halblaut.
    »Wer ist was?«
    »Emilio, Kommissar.«
    »Der junge oder der ältere Mann?«
    »Der jüngere der beiden. Er hat uns die Zombies vom Hals gehalten, aber das trifft wohl jetzt nicht mehr zu. Alles ist anders geworden, aber bestimmt nicht besser.«
    »Das kann ich nicht beurteilen«, sagte Voltaire. »Aber beide wissen Bescheid, oder?«
    »Ja.«
    »Sie bleiben noch hier.« Voltaire schaute Maurice scharf an, dann kam er zu mir.
    Ich war bereits unterwegs, um mit den Mönchen zu sprechen. Von ihren Aussagen erhoffte ich mir schon einiges.
    Emilio hielt seinen Blick gesenkt. Der Ältere schaute mir direkt ins Gesicht. Dann sagte er: »Ich bin Abt Gaston. Ich halte dieses Kloster noch offen, obwohl ich weiß, dass unsere Zeit eigentlich vorbei ist.«
    Ich stellte mich und Voltaire ebenfalls vor und setzte sofort eine Frage hinterher.
    »Sie wissen, was hier vorgeht?«
    »Leider.«
    »Und Ihr junger Bruder?«
    »Er weiß es ebenfalls. Er weiß es sogar noch besser als ich. Das muss ich zugeben.«
    »Und was bedeutet das im Einzelnen?«
    Der Abt schaute sich um. Es war ihm anzusehen, dass er sich nicht besonders wohl in seiner Haut fühlte.
    »Ich würde das gern mit Ihnen woanders besprechen.«
    »Gut. Schlagen Sie etwas vor.«
    »Wir könnten ins Kloster gehen, aber das ist keine gute Idee. Ich denke, dass man uns hier einen Raum überlässt.«
    Maurice hatte alles gehört. Er glaubte wohl, etwas gutmachen zu müssen.
    »Wir können zu mir gehen«, schlug er vor. »Es ist nicht weit. Da sind wir sicher.«
    »Ach, das sagen Sie?«, höhnte Voltaire. »Ja.«
    »Und sonst? Haben Sie sich unsicher gefühlt?«
    »Nein, aber es hat sich alles verändert. Einer von ihnen ist vernichtet, und das werden die anderen nicht hinnehmen. Niemand hier im Ort ist mehr sicher. Und das wird auch Emilio nicht ändern können.«
    Der Mönch zuckte zusammen, als sein Name fiel. Er reagierte ansonsten nicht. Das überließ er Maurice, der sich in Bewegung setzte und unsere Kavalkade anführte.
    Ich hielt mich bei den Mönchen. Beide sagten nichts und schritten schweigend neben mir her, sodass ich den Eindruck gewann, dass sie ein schlechtes Gewissen hatten.
    Die Augen hielten wir weiterhin offen, aber ein zweiter Zombie zeigte sich nicht. Die Straße blieb leer, und nur die schneidende Kälte war weiterhin unser Begleiter.
    Ich hatte nicht vergessen, dass Emilio mehr wusste. Deshalb sprach ich ihn auch an.
    »Mit welcher Anzahl von Zombies müssen wir noch rechnen?«
    Er schaute zu Boden, als er antwortete. »Es sind noch fünf unterwegs.«
    »Na bravo. Dann sollten die Leute besser weiterhin in ihren Häusern bleiben.«
    »Ja, das müssen sie.«
    Wir gingen nicht bis zum Ende der Straße durch. Maurice bog ab in eine Gasse, die noch enger war. An deren Ende stand das Haus, in dem er wohnte.
    Allein, denn es gab weder eine Frau noch Kinder, die sich in den düsteren Räumen mit den niedrigen Decken aufhielten. Allerdings war es warm, dafür sorgte das Feuer in einem gemauerten Kamin. Es gab genügend Sitzgelegenheiten für uns, und Maurice verschwand, um Kaffee zu kochen und Schnaps zu holen.
    Auch wenn es drängte, nahm ich mir die Zeit, so lange zu warten, bis er zurückkam. Er hatte einen Kräuterschnaps mitgebracht, der uns aufwärmen sollte.
    Jeder bekam eine Tasse Kaffee, den Schnaps lehnten wir auch nicht ab, und als wir die kleinen Gläser geleert hatten, kam ich als Erster zur Sache.
    »Ich glaube, dass einer von Ihnen anfangen sollte, uns eine Erklärung zu geben.«
    Es sah so aus, als wollte der Abt reden. In seinem zerfurchten Gesicht hatte sich bereits der Mund geöffnet, als etwas geschah.
    Knall auf Fall fing Emilio an zu weinen…
    ***
    Wir

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