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1598 - Allein unter Zombies

1598 - Allein unter Zombies

Titel: 1598 - Allein unter Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute sich um. Überall funkelte das Eis. Die Dunkelheit hatte die Kälte noch verstärkt, aber er spürte sie nicht, weil er zu aufgeregt war. Hitzewellen jagten durch seinen Körper bis in den Kopf hinein.
    Er schloss die Augen. Er wollte sich auf die Geräusche konzentrieren.
    Möglicherweise waren seine Freunde ja zu hören. Er und sie bildeten eine Symbiose. Da war der eine auf den anderen angewiesen, und so rechnete Emilio damit, dass sie ihn fanden.
    Die Hoffnung trog.
    Nichts war zu hören, abgesehen von seinen heftigen Atemstößen.
    Er dachte an den Mann mit den blonden Haaren. Von ihm war etwas ausgegangen, das ihm eine tiefe Furcht eingejagt hatte, die auch jetzt noch nicht verschwunden war.
    Lange an diesem Ort stehen zu bleiben brachte ihn nicht weiter. Und so machte er sich auf die Suche. Der Ort war nicht groß, doch in diesem Fall, wo es auf die Zeit ankam, empfand er ihn wie ein riesiges Versteck in der Dunkelheit.
    Als er die Gasse verließ, drehte er den Kopf nach rechts und schaute den Hang hoch. Weiter oben befand sich der kleine Wald. Vom Feuer war nichts mehr zu sehen.
    Er dachte darüber nach, ob sich seine Freunde dort versteckt hielten.
    Er konnte sie nicht telepathisch zu sich locken. Das war ihm verwehrt. Er würde sie schon suchen müssen, und er zuckte heftig zusammen, als er einen Schuss vernahm.
    Jetzt wuchs die Angst um seine Freunde ins Unermessliche…
    ***
    Im Haus war es sehr warm gewesen. Als wir jetzt ins Freie traten, fühlte ich die Kälte doppelt so stark.
    Voltaire rieb seine Hände gegeneinander.
    »Ich hoffe nur, dass sie nicht an der Kanone festfrieren.«
    »Dann zieh Handschuhe über.«
    »Damit kann ich nicht dienen.«
    »Dann hast du wohl ein Problem.«
    »Ja, so wie du!«
    Wir hatten uns leise unterhalten, dabei allerdings nicht die Umgebung aus den Augen gelassen.
    Kein Zombie hatte sich bisher blicken lassen. Es enttäuschte uns etwas, weil wir davon ausgingen, dass sie auf Menschenjagd waren.
    Anscheinend fürchteten sie sich jedoch vor uns und lauerten lieber im Hintergrund, um irgendwann zuschlagen zu können.
    Ich blieb an der Mündung der breiten Straße stehen, die wir schon kannten.
    Es war ruhig in unserer Umgebung. Keine Schrittgeräusche, die sich uns näherten. Kein Krach, der auf das Einschlagen einer Tür oder einer Fensterscheibe hingedeutet hätte.
    »Sind sie weg?«, fragte Voltaire.
    »Scheint beinahe so zu sein.«
    »Vielleicht hat ihnen der eine Tote gereicht.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Okay. Was ist mit Emilio?«
    »Hm«, sagte ich. »Er fühlt sich als Beschützer der Zombies. Er will nicht, dass sie vernichtet werden, und es könnte sein, dass er sie um sich versammelt und in Sicherheit gebracht hat.«
    »Nicht alle, John!«, sagte Voltaire und drehte sich von mir weg. Er hatte aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrgenommen, die mir entgangen war.
    Ich fuhr ebenfalls herum und sah, dass der Kommissar seinen rechten Arm ausgestreckt hatte. Sein Finger zeigte auf den schmalen Einschnitt zwischen zwei Häusern. »Da ist einer!«
    Ja, das war einer der Zombies.
    Für einen Moment tat ich nichts. Ich konzentrierte mich auf die Gasse.
    Die Gestalt war menschengroß, aber sie schaute uns nicht an. Wir sahen nur ihren Rücken. Auch die ungewöhnlichen Bewegungen fielen auf. Der Zombie schien Probleme damit zu haben, auf den Beinen zu bleiben. Er sackte immer wieder zusammen. Zu Boden fiel er nicht, denn in der schmalen Gasse fand er immer wieder Halt an den Hauswänden.
    Nur so konnte er auf den Beinen bleiben.
    »Holst du ihn dir, John?«
    »Und ob ich das tue.« Ich war schon unterwegs.
    Wegen der glatten Stellen konnte ich nicht so schnell laufen, wie ich es gern getan hätte.
    Der Zombie drehte sich nicht um. So bekam er mich auch nicht zu Gesicht, und ich näherte mich der Einmündung der Gasse.
    Ich betrat den schmalen Spalt. Augenblicklich fiel mir der Grund auf, weshalb der Zombie Probleme mit dem Laufen hatte. Auf dem Boden lag eine dicke Schicht aus blankem Eis.
    Ich musste mich sehr behutsam voranbewegen. Die linke Hand benutzte ich als Stütze. Das raue Mauerwerk kam mir in diesem Fall entgegen, und ich holte auf.
    Genau das schien der Zombie zu riechen. Es war typisch für diese lebenden Leichen, dass sie die Nähe eines Menschen ab einer bestimmten Entfernung witterten. Ich war schon nahe an ihn herangekommen, als er herumfuhr.
    Dabei vergaß er, dass der Boden unter ihm spiegelglatt war. Er geriet ins Trudeln, schlug mit den

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