Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

1599 - So rächt sich eine Horror-Braut

Titel: 1599 - So rächt sich eine Horror-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sodass er sich mehr als unwohl fühlte.
    Tony Foster zwang sich zur Ruhe. Er durfte auf keinen Fall in Panik verfallen und die Übersicht verlieren. Er musste sich zusammenreißen.
    Es war schwer, einen klaren Gedanken zu fassen, aber auch das würde vorbeigehen. Nur - was folgte dann?
    Allmählich musste er sich mit der Tatsache abfinden, dass ihm jemand an den Kragen wollte. Das hatte er bisher nie erlebt. Normalerweise war er es, der die Zeichen setzte, und das war in diesem Fall völlig auf den Kopf gestellt worden.
    Er dachte an seine tote Frau.
    Nein!, überlegte er. Das ist nicht möglich. Sie ist zerschmettert worden.
    Die See hat sie geholt. Es muss eine andere Person gewesen sein, und er glaubte daran, dass sie nicht verschwunden war und noch in der Nähe lauerte.
    Vielleicht sogar in der Hütte.
    Der Gedanke daran beflügelte ihn nicht eben. Seine Angst wuchs, und trotzdem machte er sich die Mühe, die Hütte mit Blicken abzusuchen, so weit es ihm aus seiner Position möglich war.
    Er sah nicht viel. Den Kopf konnte er nur leicht anheben, und auch bei dieser nicht eben starken Bewegung schössen ihm erneut Stiche durch den Kopf. Er keuchte auf, sein Gesicht verzog sich dabei.
    Sein Kopf sank wieder zurück auf die harte Tischplatte.
    Es hatte keinen Sinn. Seine Hilflosigkeit machte ihm zu schaffen. Er konnte sich aus eigener Kraft nicht befreien. Und das war für ihn grauenvoll.
    Foster musste zugeben, dass er sich voll und ganz in der Gewalt einer anderen Macht befand.
    Aber wer steckte dahinter?
    Erneut kam ihm seine tote Frau in den Sinn. Er sah sich selbst an der Klippe stehen und in die Tiefe schauen. Trotz der Dämmerung hatte er den Körper gesehen. Er hatte dort gelegen wie eine große Puppe.
    Julia musste einfach tot sein!
    Ein fremdes Geräusch unterbrach seine Gedankenkette.
    Bisher hatte er nur sich selbst gehört, das wurde jetzt anders. Es hatte da einen Laut gegeben, und da hatte er sich nicht geirrt.
    Abwarten!
    Still sein!
    Liegen bleiben!
    Sich auf die Geräusche in der Hütte konzentrieren.
    Ja, es klang wieder auf. Ein Knarzen vom Boden her. Die alten Bohlen spürten den Druck des Gewichts und gaben dabei die entsprechenden Geräusche ab. Sie blieben auch nicht an einer Stelle. Sie fingen an zu wandern und hatten ein Ziel.
    Es war der Tisch!
    Der Gefesselte sah nicht, wer sich ihm da näherte, aber er konnte sich einen Reim darauf machen. Es musste die Person sein, die ihn niedergeschlagen hatte.
    Sie blieb stehen.
    Allerdings hinter ihm. So war er nicht in der Lage, sie zu sehen, und doch nahm er etwas wahr.
    Den Duft des Parfüms, das seine Frau so geliebt hatte. In diesem Moment kam es ihm so vor, als wäre er aus dem Jenseits an seine Nase gedrungen.
    Tony Foster blieb bewegungslos liegen. Er hörte nur seinen Herzschlag überlaut.
    »Wie schön, dass du mich besuchst, Tony. Ich freue mich wirklich. Du musst eine große Sehnsucht nach mir gehabt haben, was mich schon etwas wundert.«
    Es war für ihn ein weiterer Schock, die Stimme zu hören, die der seiner Frau so ähnlich klang.
    Jetzt wartete er darauf, dass er die Person auch zu Gesicht bekam.
    Das geschah in den folgenden Sekunden. Eine Bewegung war zu hören.
    Dann erschien plötzlich an seiner rechten Seite ein Schatten, aus dem beim Näherkommen ein Mensch wurde.
    Eine Frau!
    Seine Frau…
    ***
    Ja, die Tote stand vor ihm. Das sah Tony Foster trotz der mäßigen Beleuchtung.
    Julia hatte sich zudem nicht verändert. Sie sah aus wie immer. Dabei hätte ihr Körper zerschmettert und ihr Gesicht deformiert sein müssen.
    Nichts davon stimmte.
    Julia war schön wie immer. Das hellblonde lange Haar war perfekt gekämmt. Das Gesicht war glatt und ebenmäßig. Besonders fielen darin die dunklen Augenbrauen auf. Sie trug ein Kleid, das man als nicht eben modern bezeichnen konnte. Irgendwie wirkte es wie für die Tanzschule von Teenagern gemacht. Es war am Hals geschlossen und zeichnete die Taille nach. Darunter bauschte sich der Rock auf. Sie hatte das Kleid auch getragen, als sie in die Tiefe gesprungen war. Tony Foster sah es noch genau vor sich, wie es sich aufgebauscht hatte.
    Es hätte verdreckt sein müssen, was jedoch nicht zutraf. Das Kleid war so sauber, als wäre es soeben aus der Reinigung gekommen.
    Der Gefesselte wusste nicht genau, welche Gedanken ihm durch den Kopf schössen, aber etwas ballte sich bei ihm schon zusammen. Diese Frau war nicht Julia. Es musste sich um eine Zwillingsschwester handeln, wobei er daran

Weitere Kostenlose Bücher