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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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reagierte nicht mehr.«
    »Glaubst du, daß es der Sturm war - oder glaubst du an Sabotage?«
    »Es muß Sabotage gewesen sein, Lennet. Das Ruder eines Tankers ist unverwüstlich!«
    »Und wie setzt man ein Ruder außer Betrieb?«
    »Das Schiff ist mit einem getrennten Steuersystem ausgerüstet. Man muß also nur den Antrieb dieses Systems außer Betrieb setzen, und...«, Maria begann erneut zu schluchzen, »... und die Oleo III läuft auf Grund - wie die Oleo II und die Oleo I zuvor.«
    Ramirez erschien außergewöhnlich ernst. »Seht mal", sagte er plötzlich.
    Die beiden jungen Leute folgten mit den Augen seiner ausgestreckten Hand. Durch die Scheibe hindurch sahen sie einen gigantischen Felsen, der inmitten des tosenden Wassers auf den Tanker zuzuschwimmen schien.
    »Ich befürchte, daß wir sehr bald unsere Ölkatastrophe haben werden. Wir sollten so rasch wie möglich die Rettungsboote klarmachen und die Leute zusammenrufen!« sagte der Geheimagent.
    Maria Carolina sprang auf. »Es wird keine Ölpest geben!« schrie sie. »Wir befinden uns über einer Untiefe. Wir werden die Anker werfen und auf Hilfe warten. Rasch! Wir haben keine andere Wahl!« Die riesigen Anker, groß wie Einfamilienhäuser, aufgehängt an dicken Stahlketten, wurden von Spezial-Winden ins Wasser gelassen und hochgezogen. Langsam setzten sich die Motoren in Bewegung, und mit lautem Rasseln begannen die schweren Anker in die Tiefe zu sinken. Es ging um Sekunden. Der starke Seegang trieb den steuerlosen Tanker näher und näher an die gefährliche, zerklüftete Klippe, die sich klar im grauen Morgen abzeichnete.
    Plötzlich ging ein Zittern durch das riesige Schiff. Die Matrosen, die sich an Deck befanden, mußten sich festhalten.
    Zwei von ihnen stürzten sogar. Ramirez klammerte sich an eine Art Geländer, um nicht die Treppe hinunterzufallen.
    Maria Carolina klatschte in die Hände. »Ein Anker hat sich bereits festgehakt!« rief sie erregt.
    In höchster Spannung vergingen zwei weitere Minuten. Sie erschienen wie Stunden. Die Oleo III trieb noch immer dahin.
    Unvermittelt ging ein erneutes Schütteln durch den Supertanker.
    Unten, ganz tief auf dem Meeresgrund, hatte sich der zweite Anker in einem Felsen verfangen. Jetzt hing der Ölriese an zwei gewaltigen Stahlketten und bewegte sich nicht mehr.
    Auf der Brücke brach Jubel los. Die Mannschaft vergaß sogar für einen Augenblick ihr Mißtrauen. Die Männer schlugen sich vor Freude gegenseitig auf die Schultern. Sie lachten und brüllten ihre Freude hinaus. Die beiden Anker und die riesigen Stahlketten konnten von nichts und niemandem sabotiert werden! Die Katastrophe würde nicht stattfinden! Das Schiff war gerettet, und sie alle brauchten nur noch auf Hilfe zu warten, und das war einzig eine Frage der Geduld. Irgendwann würde schon ein Schiff oder ein Flugzeug vorbeikommen und auf den gestrandeten Tanker aufmerksam werden.
    Oben von der Brücke betrachteten die junge Schiffseignerin, der Detektiv und der Geheimagent die freudestrahlenden Seeleute, die an Deck herumhüpften wie Kinder. Alle waren versammelt: Li, Ali und Walli und die Filipinos. Sogar der zweite Offizier Nasri, dessen SOS-Signale in der Nacht ohne Erfolg geblieben waren.
    »Jetzt glaube ich, daß uns nichts mehr geschehen wird, wenn wir uns zwischen sie mischen", sagte Ramirez.
    Lennet betrachtete ihn überrascht. »Aber Detektiv Ramirez, Sie vergessen ganz, daß derjenige, der am lautesten lacht und am höchsten springt, vermutlich der Komplize von Cellar ist, der auf diese Art sein Doppelspiel verbirgt.«
    Mit einem leicht überheblichen Lächeln sah Ramirez zu Lennet hinüber. »Aber, Herr Geheimagent", sagte er, »Sie vergessen ganz, mit wem Sie es zu tun haben. Ich bin einer der Vertreter der berühmtesten Detektivagenturen der Welt. Und ich versichere Ihnen, daß der Komplize von Cellar keiner von den Leuten dort ist!« Wachsam hob Maria Carolina den Kopf. »Don Miguel", sagte sie, »ich glaube, ich weiß, was sie sagen wollen. Fahren Sie fort!«
    »Wir haben Cellar überall da gesucht, wo er sein könnte", nahm der Detektiv den Faden wieder auf, »und wir haben ihn nicht entdeckt. Alle Suchenden waren bemüht, ihn zu finden, oder sie hatten Leute bei sich, die sich bemühten. Sie konnten also keinesfalls Cellar behilflich sein. Erinnert euch: Wir haben Decken, Wände und Böden abgeklopft. Es ist sicher, daß sich Cellar nicht ohne Hilfe verbergen konnte. Unser Geheimagent hat ja bereits bewiesen, daß der Pirat

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