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16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen

Titel: 16 - Geheimagent Lennet läßt die Bombe platzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Tankers verborgen hielt, hätte er uns nicht hören können. Also muß einer von euch ihm erzählt haben, was hier gesprochen wurde! Einer von euch hat Kontakt zu ihm. Einer von euch ist sein Komplize!« Die Matrosen sahen sich gegenseitig an. Einige brummten unwillig. Anderen war die Überraschung deutlich anzusehen.
    Der Fluch, der auf ihnen lastete, war die Ölpest. Und sie konnten sich nicht vorstellen, daß einer der Kameraden diese Katastrophe auslösen wollte...
    Lennet nahm den Faden wieder auf. »Einer von euch will die Oleo III auf dem Meeresgrund versenken. Nachdem er das Funkgerät zerstört hat und die automatische Steuerung, hat er sich an den Motoren zu schaffen gemacht. Ihr alle seid mit mir im Maschinenraum gewesen, als wir Cellar gesucht haben - wie sollen wir da wissen, wer der Schuldige ist? War es nun Cellar oder sein Komplize? Wir müssen noch einmal ganz von vorn beginnen. Diesmal bleiben wir alle zusammen! Jeder beobachtet die anderen. Nur so wird es zu keiner Täuschung, zu keinem weiteren Sabotageakt kommen. Also los. Zunächst die Kabinen!« Ramirez näherte sich Lennet und sagte mit leiser Stimme: »Das nenne ich logisch gedacht! Und außerdem verschafft es uns Luft, wenn die Matrosen untereinander mißtrauisch sind und sich gegenseitig beobachten. Vorläufig ist die Gefahr einer Meuterei also gebannt. So kann nun jeder von uns an seinem Platz arbeiten, ohne Gefahr.«
    »Weniger als je zuvor", erwiderte Lennet.
    »Weshalb denn das?«
    »Ich habe den Leuten erzählt, daß es einen Verräter unter ihnen gibt. Aber es könnten auch mehrere sein! Und gegen mehrere Männer, die einen Überraschungsangriff wagen, könnte sich einer allein nicht verteidigen. Nein: wir müssen zusammenbleiben und uns gegenseitig den Rücken freihalten.«
    So begann die Durchsuchung erneut. Kabine für Kabine, Gang um Gang, Treppe für Treppe, Ecke um Ecke. Die Räume wurden aufs gründlichste durchgekämmt. Dann kamen der Maschinenraum, die Container und schließlich das riesige Tanklager. Während der ganzen Zeit bleiben Lennet und Ramirez dicht zusammen. Sie behielten sich gegenseitig im Auge und überwachten die Leute.
    Das schien völlig überflüssig. Nichts Auffälliges war zu bemerken: Die gesamte Mannschaft hatte nur das Ziel, Cellar zu finden und zu beweisen, daß keiner der Komplize des Piraten sei. Sie gaben ihr Bestes, die Seeleute.
    Beim ersten Schimmer der Morgendämmerung konnte man das ganze Ausmaß des Sturmes sehen. Wolkenfetzen jagten über den Himmel, das Meer tobte. In der Ferne lag ein dunkler Schatten. Konnte das schon das Festland sein? So war es Maria Carolina also nicht gelungen, das Schiff aufs offene Meer zu lenken! Doch sie hatte zumindest verhindert, daß es auf Grund gelaufen war.
    Lennet war völlig erschöpft. Vergeblich durchsuchten sie das Tanklager Gang um Gang, Steg um Steg, als plötzlich aus dem Interphon die dunkle Stimme des jungen Mädchens ertönte.
    »Lennet!« rief sie, und es klang wie ein Hilfeschrei. »Lennet, wo bist du?« Lennet rannte so schnell er konnte zum nächsten Sprechgerät.
    »Was ist los? Wirst du angegriffen?«
    »Nein, ich werde nicht angegriffen", erwiderte Maria schluchzend. »Es ist viel schlimmer! Das Ruder funktioniert nicht mehr!« Im Vorschiff gab es eine Luke, die an Deck führte. Lennet öffnete sie und raste los, gefolgt von all seinen Männern. Der Laufsteg erschien ihm endlos lang. Es war deutlich zu bemerken, daß das Riesenschiff führungslos im Wasser trieb.
    Rückte nicht die Küste langsam näher? Mit zunehmendem Tageslicht war der Landstreifen deutlich auszumachen. Eine hohe Felsenküste mit wild zerklüfteten Klippen. Die Bretagne vielleicht? Oben im Brückenhaus saß Maria Carolina und weinte. Sie, die sich vom Meer nicht hatte unterkriegen lassen, vergoß heiße Tränen um ihr Steuerruder, das den Dienst versagte. So wie ein Kind um sein kaputtes Spielzeug. »Es war doch so gut!« schluchzte sie. »Es ging alles so prima!« Ramirez fühlte sich ganz offensichtlich nicht wohl in seiner Haut. Was tun mit einem jungen Mädchen, das weint wie ein kleines Kind? Lennet nahm Maria in die Arme. »Jetzt erklär erst mal, was passiert ist!« Seine Stimme klang ernst und ruhig.
    »Ich habe keine Ahnung!« erwiderte sie und sah ihn durch einen Tränenschleier hindurch an. »Ich habe nur gespürt, daß mir das Schiff nicht mehr gehorcht. So, als würde es mir entfliehen. Ich konnte das Ruder nach rechts oder nach links drehen, die arme Oleo

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