Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
16 Science Fiction Stories

16 Science Fiction Stories

Titel: 16 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse
Vom Netzwerk:
verstehen sehr wohl, zu schweigen!«
    »Vielleicht müssen wir alle diese Dinge selbst herausfinden«, bemerkte Narden. »Vielleicht sind die Psi-Fähigkeiten bei den verschiedenen Rassen unterschiedlich, vielleicht können sie auch nicht gelehrt werden, oder …«
    »Warum sagen sie es uns dann nicht?« fuhr Medina auf. »Wenn man das Ganze sachlich betrachtet, dann bieten sie uns doch nichts anderes an als Verwirrung. Vor zwanzig Jahren studierte Eiberg auf Marjan den Dunne-Effekt. Er hatte ein paar sehr vielversprechende Ergebnisse herausgefunden. Er zeigte sie einem Cibarraner, der sich auf dem gleichen Planeten befand. Der sagte etwas über Resonanzen, zeigte ihm ein erstaunliches elektronisches Experiment … naja, den Rest kennen Sie. Eiberg verbrachte den Rest seines Lebens mit elektronischen Wellenresonanzen. Er fand ein paar wichtige Dinge heraus. Aber alles auf dem Gebiet der Physik. Seine Forschungen über Psi-Daten sind im Sande verlaufen. Ich könnte Ihnen noch Hunderte von ähnlichen Fällen anführen. Seit Jahren sammle ich sie. Und wenn man es zusammenfaßt, dann ergibt es ein völlig übereinstimmendes Bild. Die Cibarraner geben keinerlei Informationen über Psi bekannt; und die Unterstützung, die sie uns gewähren, besteht darin, uns von dieser Fährte abzulenken.« Er schlug mit der Faust auf den Tisch. »Unsere unabhängigen Nachforschungen haben ergeben, daß wir gerade genug über die Psionik wissen, um zu erfassen, daß wir ihre Tragweite überhaupt nicht ermessen können. Und doch versuchen die Cibarraner ständig, uns von ihr fortzuführen. Erscheint Ihnen das als freundschaftlich?«
    Narden leckte sich die Lippen. »Vielleicht kann man uns nicht vertrauen, Sir. Gerade unser augenblickliches Verhalten könnte diese Annahme verstärken.«
    Medina schob den Unterkiefer vor. »Sie wollen wohl aussteigen, Major? Jetzt ist es zu spät, schlappzumachen.«
    Narden fühlte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Er war jung, untersetzt und blond, wie viele Bewohner von Tau Ceti II, sprach die Lingua Terra mit dem typisch russi schen Akzent. Die schwarz-silberne Uniform des Imperia len Astronautischen Dienstes, wissenschaftliches Korps, stand ihm ausgezeichnet; aber das etwas linkische Benehmen eines Provinzlers war noch deutlich zu bemerken. »Ich ha be mich für eine möglicherweise gefährliche, aber wichtige Mission freiwillig gemeldet, Sir. Weiter wußte ich nichts.«
    Medina lächelte. »Nun?«
    Nach einer Weile fügte der Generaloberst hinzu: »Diese Sache könnte uns das Leben kosten, den Verstand – selbst unsere Ehre, denn das Imperium wird uns vernichten müssen, wenn wir keinen Erfolg haben und dies alles an die Öffentlichkeit dringt. Deshalb werden Sie wohl verstehen, Major, daß es mir nicht das geringste ausmachen würde, einen Mann zu erschießen, der versucht, mir in den Arm zu fallen.« Und dann fuhr er mit heiserer Stimme fort: »Wenn wir Erfolg haben, dann können wir über Nacht den Sprung über eine Million Jahre machen. Die Menschen haben schon größere Risiken für weniger Erfolg auf sich genommen. Wir werden von diesen Gefangenen viel lernen. Vorsichtig natürlich, wenn das möglich ist, aber wir werden sie Zelle für Zelle auseinandernehmen, wenn sich das als notwendig erweist. Und jetzt gehen Sie zu ihnen und beginnen Sie mit Ihrer Arbeit!«
    Baris Narden grüßte und verließ das Büro.
    Der Korridor, der einem weißen Tunnel glich, wirkte noch steriler; dumpf dröhnten seine Schritte, und hinter den geschlossenen Türen drangen gedämpfte Geräusche hervor. Hin und wieder begegnete er einem Mann, aber er sprach mit niemandem. Hier herrschte das Schweigen. Lichtjahre des Schweigens, dachte Narden – hinter diesen Höhlen, den Felsen und Ebenen des Planeten, den Eis- und Schneefeldern, die gefrorene Atmosphäre waren, unter dem hellen Glanz von Millionen Sternen. Etwa ein Dutzend Männer der hundert, die sich in diesem Stützpunkt befanden, kannten die galaktischen Koordinaten dieses sonnenlosen Planeten. Dies war wie der Tod. Er dachte an die Hügel von Novaya Mechta, an das Haus seines Vaters unter den alten Bäumen und fragte sich, was ihn hierher geführt hatte. Ehrgeiz vielleicht, dachte er müde; das Imperium und sein Glanz; aber am meisten wohl der Wunsch zum Lernen. Und so hatte er jetzt seinen wissenschaftlichen Rang, und die kleinen Triumphe und Erfolge auf dem schwierigen Gebiet der psionischen Forschung, nur um jetzt beim Menschenraub beteiligt zu sein, der

Weitere Kostenlose Bücher