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16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen)

16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen)

Titel: 16 Stephanie Plum: Der Beste zum Kuss (Sizzling Sixteen) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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würde sie ihn ins Haus holen müssen, zumindest vorerst. Wenn ich sie vorwarnte, konnte sie sich weigern.
    Zwanzig Minuten später stand ich mit laufendem Motor vor dem Haus meiner Eltern, während Vinnie zur Tür ging. Für den Fall, dass niemand zu Hause war, wollte ich nicht einfach so wegfahren. Vinnie hatte kein Handy und konnte mich nicht erreichen, wenn er wieder abgeholt werden müsste. Als ich sah, wie die Haustür geöffnet wurde, gab ich Gummi.
    Zweimal fuhr ich am Büro vorbei, ehe ich parkte. Den zertrümmerten SUV konnte ich nicht entdecken, ebenso wenig böse dreinschauende Typen mit gezückten Waffen, daher ging ich davon aus, dass es ein ruhiger Morgen war. Connie saß an ihrem Schreibtisch. Lula war noch nicht da.
    »Du hast Vinnie nicht zufällig mitgebracht, oder?«, fragte Connie. »Ich hatte heute Morgen nämlich schon Besuch von Bobby Sunflower.«
    Ich goss mir eine Tasse Kaffee ein. »Der ist aber früh auf.«
    »Ich schätze, er hat genug Gründe. Er fordert entweder sein Geld oder Vinnie. Wenn er eins von beiden nicht bis Freitag hat, will er das Büro ausradieren.«
    »Ausradieren?«
    »Dem Erdboden gleichmachen.«
    »Gibt Schlimmeres«, sagte ich. »Nach Aussage von Vinnie ist diese Firma ungefähr eine Million in den Miesen.«
    Kurz erstarrte Connie. »Das hat Vinnie gesagt?«
    »Ja. Wusstest du das nicht?«
    »Ich habe nichts mit den Büchern zu tun. Dafür hat Vinnie einen Buchhalter.«
    »Vielleicht sollten wir mal mit dem reden.«
    »Der Buchhalter ist tot. Wurde letzte Woche von einem Lkw überfahren. Zweimal.«
    »Das ist nicht gut.«
    »Nein«, sagte Connie. »Das ist wirklich nicht gut.«
    »Weiß Sunflower, dass wir diejenigen waren, die Vinnie befreit haben?«
    »Schon, aber ich glaube, es ist ihm zu peinlich, das an die große Glocke zu hängen. Und ich denke, er hätte lieber das Geld, anstatt uns von Kugeln durchsieben zu lassen.«
    Ich trank einen Schluck Kaffee und nahm einen Donut von dem Karton auf Connies Tisch. »Wir müssen also Geld beschaffen.«
    »Mittlerweile eins Komma zwei Millionen.«
    »Für Hacker gäbe es ziemlich viel. Der Klopapierdieb ist nicht viel wert, aber der könnte leichter festzunehmen sein.«
    »Butch Goodey ist ’ne Menge wert«, sagte Connie.
    »Ich dachte, der wäre nach Mexiko abgehauen.«
    »Hab gehört, er ist letzte Woche zurückgekommen und arbeitet jetzt auf dem Schlachthof.«
    Butch Goodey ist zwei Meter groß und wiegt knapp hundertvierzig Kilo. Er wird gesucht, weil er sich innerhalb von zwei Tagen dreizehn Frauen unsittlich gezeigt hat. Er meinte daraufhin, sie könnten von Glück sagen, seine Wünschelrute gesehen zu haben, und schob das Ganze auf eine Potenzpille, die ihm eine zweiunddreißigstündige Erektion beschert habe. Der Richter, der Goodeys Kaution festlegte, erkundigte sich nach dem Namen des Mittels, notierte ihn auf einem Zettel und schob ihn in seine Tasche.
    »Ich setze Goodey ganz oben auf die Liste«, sagte ich.
    Lula kam ins Büro gerauscht. »Auf welche Liste?«
    »Die Gesuchtenliste«, erklärte ich ihr. »Wir müssen heute Geld verdienen.«
    »Wir suchen also Butch Goodey? Ich dachte, der wäre in Mexiko.«
    »Ist zurück. Arbeitet jetzt auf dem Schlachthof.«
    »Den finde ich furchtbar«, sagte Lula. »Da krieg ich ’ne Gänsehaut. Wenn man mit offenem Fenster am Schlachthof vorbeifährt, hört man Kühe muhen. So was soll man eigentlich nur auf einem Bauernhof hören. Ich meine, wo kommen wir denn hin, wenn man jetzt schon in Trenton Kühe muhen hört? Und wer arbeitet überhaupt freiwillig bei einem Schlachter?«
    »Butch Goodey«, erwiderte ich.
    Der Schlachthof lag unten am Fluss, südlich der Stadt, am Rande eines Wohngebiets, in dem vorwiegend Arbeiter und Arbeitslose lebten. Die Fleischfabrik nahm einen halben Häuserblock ein, ein Teil der Fläche fiel auf Pferche, in die das Vieh hereinkam, und auf Laderampen, wo das Fleisch wieder rauskam.
    Um halb zehn am Vormittag war der Betrieb in vollem Gange. Es sollte ein herrlicher, sonniger Tag werden, die Gegend um den Schlachthof roch leicht nach Kuh.
    »Weißt du, woran mich das erinnert?«, sagte Lula und sprang aus dem Jeep auf den Parkplatz. »Das erinnert mich daran, dass ich eine neue Ledertasche gebrauchen könnte. Wenn wir heute schnell fertig sind, könnten wir ja noch shoppen gehen.«
    Ich glaubte nicht, dass wir heute schnell fertig würden. Ich rechnete damit, dass es ein sehr langer Tag werden würde. Es war bereits Donnerstag, und wir

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