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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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ungefähr Mrs…«– sie korrigierte sich schnell– » Lady Sarah heute hier sein wird?«
    » Lady Sarah wird ungefähr um halb vier ankommen«, sagte ich. Es war eine grobe Schätzung. Ich wusste zwar, wie lange die Fahrt hin und zurück nach Chipping Norton dauerte, aber nicht, wie lange ich bräuchte, um Sally und ihr Gepäck in den Rover zu laden. » Haben Sie schon ein Schlafzimmer für sie ausgesucht?«
    » Ja. Mr Willis wird in der großen Suite wohnen bleiben, Lady Sarah wird die rosa Suite beziehen und Señor Cocinero die blaue Suite.«
    Willis senior hatte die Schlafzimmer sinnigerweise nach der jeweils dominierenden Farbe benannt. Die rosa und blaue Suite lagen an entgegengesetzten Enden des Flurs im ersten Stock und auf der gegenüberliegenden Seite von Willis seniors großer Suite. Dank Deirdres umsichtiger Planung würde er mit keinem seiner Gäste Wand an Wand wohnen müssen. Ich war mir sicher, er wusste das zu schätzen.
    » Wissen Sie, was Sie nach Señor Cocineros Ankunft erwartet?«, fragte ich.
    » Mr Willis hat uns gebrieft«, sagte Declan. » Wir sollen den mexikanischen Gentleman im Auge behalten und ihn unbedingt aufhalten, wenn er einen Spaziergang ins Dorf unternehmen will.«
    » Wir sollen dafür sorgen, dass er sich wohlfühlt, aber nicht zu sehr«, fuhr Deirdre fort. » Mr Willis will ihn nicht zu weiteren Besuchen ermuntern.«
    » Für die Dauer seines Aufenthalts sollen wir keine Besucher ins Haus lassen«, sagte Declan. » Und wenn er wieder weg ist, mit niemandem über ihn reden.« Er grinste. » Wird bestimmt ein Riesenspaß.«
    » Ein Riesenspaß?«, fragte ich skeptisch. » Ich fürchte, es wird viel schwieriger, als Sie sich vorstellen können. Ich kann Ihnen versichern, was das Spionieren angeht, lassen die Dorfbewohner die CIA wie einen Haufen Amateure aussehen.«
    » Schwierig macht nichts, die Hauptsache, es wird nicht langweilig«, bemerkte Declan lachend. Er hob das Gemälde hoch. » Gut, ich gehe dann mal wieder an die Arbeit zurück, meine Damen.«
    » Wenn Sie mich dann bitte ebenfalls entschuldigen wollen, Lori«, sagte Deirdre. » Die Suite von Lady Sarah muss abgestaubt und die blaue Suite gelüftet werden. Wenn ich oben fertig bin, komme ich zurück und beseitige die Spuren, die das Gemälde hinterlassen hat. Lady Sarah wird gewiss keine Schmutzspuren in ihrem Arbeitszimmer dulden.«
    Als die beiden hinausgegangen waren, überkam mich ein Anflug von Unbehagen. Ich hätte mich freuen sollen, weil die beiden so gut gelaunt und so fleißig waren, und bereitwillig, ohne mit der Wimper zu zucken Anweisungen ausführen würden, die ihnen höchst merkwürdig vorkommen mussten. Und doch konnte ich das unbestimmte Gefühl nicht abschütteln, dass die Donovans zu gut waren, um wahr zu sein.
    Um zwei Uhr kehrten Bill, Will, Rob und ich ins Cottage zurück. Während ich den Jungen half, ihre Sonntagskleider gegen Shorts und T-Shirts zu tauschen, trug Bill das Gemälde ins Arbeitszimmer, um im Kofferraum des Rovers Platz für Sallys Gepäck zu schaffen. Er entfernte auch die Kindersitze der Jungen von der Rückbank, damit sich Sally der Länge nach hinlegen konnte, wenn ich sie an den Dorfbewohnern vorbei nach Fairworth House schmuggelte. Nachdem ich eine große Steppdecke auf die Rückbank gelegt hatte, holte ich noch mal tief Luft, ehe ich in den Rover stieg.
    Ich war so auf meine bevorstehende Aufgabe konzentriert, dass ich meine Umgebung gar nicht wahrnahm, während ich die gewundene Auffahrt von Anscombe Manor passierte, die scharfe Kurve bei dem roten Backsteinhaus nahm, das Bree Pym von ihren Großtanten geerbt hatte, und auch an der Auffahrt von Fairworth House vorbeifuhr. Doch als ich die Buckelbrücke erreichte und das Dorf vor mir lag, wurde ich jäh aus meinen Gedanken gerissen.
    Die Vorhänge der Teestube waren zugezogen, und an der Vordertür hing demonstrativ das » Geschlossen«-Schild. Im Gegensatz dazu mutete der Dorfanger wie ein emsiger Bienenstock an. Die emsigen Mägde saßen wie Wellensittiche auf der Stange auf einer Bank in der Nähe des Kriegerdenkmals. Grant Tavistock und Charles Bellingham jäteten Unkraut im Blumenbeet rund um das Denkmal, während Goya und Matisse, ihre beiden kleinen Hunde, sich mit Buster, Mr Barlows Cairn Terrier, balgten.
    Mr Barlow, George Wetherhead und Miranda Morrow schienen sich über einen Aushang zu unterhalten, der an der Anschlagtafel vor der alten Schule hing. Die Buntings wiederum vertrieben sich die Zeit mit den

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