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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Peacocks und saßen auf derben Kapitänsstühlen vor deren Pub, während Grog, ihr Basset, als zusammengerolltes Bündel zu ihren Füßen lag.
    Zu guter Letzt stand Peggy Taxman im Eingang des Emporiums und erteilte ihrem Mann mit barscher Stimme Anweisungen, der die Abfalleimer vor ihrem Gemüseladen zurechtrückte.
    Als ich über die Brücke fuhr, erstarben die Gespräche und alle Köpfe drehten sich in meine Richtung. Ein Blick in die wachsamen Gesichter meiner Dorfgenossen genügte, um zu erahnen, dass sie ihr Mittagessen hinuntergeschlungen hatten, um rechtzeitig zur Stelle zu sein, wenn sich Sally von ihrem Krankenbett erhob.
    Ich stieg aus dem Rover, rief allen, die es hören konnten, einen Gruß zu und betätigte die Klingel neben der Seitentür, die zu Sallys Wohnung im ersten Stock führte. Keine Sekunde später öffnete sich die Tür, und Sally erschien. Sie blinzelte wie eine Eule im Sonnenlicht und stützte sich schwer auf den Arm ihrer Enkelin. Sally war eingehüllt in ein riesiges Wollcape, auf dem Kopf einen dicken Filzhut, hatte aber darauf verzichtet, das Gesicht mit einem Schal zu verhüllen. Ein kluger Schachzug, wie ich fand, denn so konnten ihre Nachbarn sich davon überzeugen, wie krank sie aussah.
    Die zwei Tage, in denen sie vor Kummer und Sorge geweint hatte, und die von ihr gewählte Garderobe verschafften ihr die perfekte Tarnung. Niemand, der ihre fleckigen Wangen, ihre rot geweinte Nase und geschwollenen Augen sah, würde daran zweifeln, dass sie unter einer außergewöhnlich starken Kopfgrippe litt, und der Schweißfilm auf ihrer Stirn konnte nur von hohem Fieber zeugen und nicht von falsch gewählter Kleidung an einem warmen Sommertag. Sally unterstrich diesen Anschein noch, indem sie ein keuchendes Husten ausstieß und sich dahinschleppte, als wäre sie bereits mit einem Fuß im Grab.
    Rainey überließ den Arm ihrer Großmutter mir, während sie einen überdimensionalen Koffer zur Tür hinaus und in den Kofferraum des Rovers hievte. Ich half Sally, auf den Beifahrersitz zu klettern, setzte mich wieder hinter das Lenkrad, drehte den Wagenschlüssel im Zündschloss und ließ das Beifahrerfenster herunter, damit sich Rainey von ihrer Großmutter verabschieden konnte.
    » Tut mir leid wegen des Koffers«, murmelte Rainey und rollte genervt die Augen. » Gran hat darauf bestanden, ihre gesamte Garderobe hineinzustopfen.« Lauter fügte sie hinzu: » Grüß Großtante Judith von mir, Gran. Und mach dir keine Sorgen wegen des Geschäfts. Ich werde den Laden schon schmeißen.«
    Sally hob matt ihre pummelige Hand, um ihrer Enkelin die Wange zu streicheln. Daraufhin ließ sie sich in ihren Sitz zurücksinken und begann wieder zu husten. Ich legte den ersten Gang ein, fuhr am Dorfanger vorbei und bedachte die ermunternden Zurufe– » Kopf hoch, Sally, wird schon wieder« und » Komm gesund zurück«– mit einem düsteren Nicken.
    » Ich kann es nicht erwarten, aus diesem vermaledeiten Cape rauszukommen«, murrte Sally, als wir an der Kirche vorbeikamen. » Ich schwitze wie ein Schwein.«
    » Lass es an, bis wir an Hodges Farm vorbei sind«, sagte ich. » Ich habe den leisen Verdacht, dass Annie Hodge vor dem Haus sitzt und nach dir Ausschau hält.«
    » Hab ich doch gut gemacht, nicht wahr?«, fragte Sally stolz. » Der Hut war Raineys Idee, das mit dem Husten habe ich mir aber selbst ausgedacht.«
    » Das Husten war sehr überzeugend«, stimmte ich zu. » Aber es ist zu früh, um Noten für gutes Schauspielern zu vergeben. Dein schwierigster Part kommt erst noch.«
    Als ich um halb vier wieder durch Finch fuhr, mit der auf der Rückbank flach ausgestreckten und unter der Steppdecke verborgenen Sally, stand Peggy Taxman rein zufällig an der höchsten Stelle der Buckelbrücke.
    Ich bezweifelte, dass Peggy dort stand, um Fische zu beobachten. Während der Rest der Dorfbewohner den Dorfanger verlassen hatte, hatte die Königin persönlich einen Beobachtungsposten bezogen, von wo aus sie am besten in das Innere des Rovers spähen konnte.
    » Bleib unter der Decke«, murmelte ich, ohne die Lippen zu bewegen.
    » Hä?«, fragte Sally. Offenbar hatte sie kein Wort verstanden.
    » Du sollst bleiben, wo du bist, und dich nicht bewegen«, zischte ich, indem ich die Hand vor den Mund legte. » Peggy lauert uns auf.«
    » Die neugierige alte Ziege«, grummelte Sally. » Gut, dass wir meinen Handkoffer auch unter der Decke verstaut haben. Aua«, knurrte sie. » Das Ding drückt mir gegen das Bein.«
    »

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