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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Morgen stand es jedenfalls noch am Fenster. Jetzt steht es beim Kamin.«
    » Das ist mir gar nicht aufgefallen.« Willis seniors Stimme klang matt. » Gewiss haben Lady Sarahs Strasssteine mich geblendet.«
    » Nun sei doch nicht so, William!«, sagte ich betont munter. » Am Mittwoch ist alles vorbei.«
    » Bist du dir da sicher?« Er hob eine Augenbraue. » Ich fürchte, Lady Sarah wird es viel schwerer fallen, ihren Bauernburschen abzuweisen, als ich gedacht hatte.«
    » Aber es ist tatsächlich schwer, ihm zu widerstehen«, bemerkte ich. » Und offensichtlich ist er von ihr ganz hingerissen.«
    »› Still to us at twilight comes love’s old sweet song‹«, murmelte er.
    » Aus James Joyce’ Ulysses«, fügte er seinem Zitat erklärend hinzu.
    » Ich würde nicht sagen, dass Sally und Henrique bereits an ihrem Lebensabend angekommen sind«, wandte ich ein.
    » Vielleicht nicht, aber › das süße Lied der Liebe‹ liegt ganz bestimmt in der Luft, und ich habe keine Ahnung, wie ich es zum Verstummen bringen soll.«
    » Lass es auf dich zukommen«, schlug ich vor. » Vielleicht wird Henrique bald die Nase voll haben und es nicht erwarten können, wieder abzureisen.«
    » Ich glaube eher, er wird Gefallen daran finden, sich von Kaviar und Champagner zu ernähren«, entgegnete Willis senior trocken.
    » Vielleicht ist der Kaviar ja auch schon hinüber«, sagte ich heiter. » Nichts eignet sich besser, um einen unliebsamen Gast loszuwerden, als verdorbenes Essen.«
    Willis senior bedachte mich mit einem tadelnden Blick.
    » Ich beabsichtige nicht, Señor Cocinero ins Krankenhaus zu bringen, Lori. Lieber will ich ihn in den nächsten Flieger nach Mexiko City verfrachten.«
    » Und wie wär’s mit Juckpulver im Bett?«
    Willis senior lächelte matt, dann blickte er verwundert auf das Sofa hinab. » Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum Lady Sarah meine Möbel umgestellt hat.«
    » Sag ihr einfach, sie soll alles an seinem Platz stehen lassen. Sonst stößt du dich jedes Mal, wenn du dich umdrehst, an Stühlen und Kommoden, die zuvor woanders standen.«
    Ein merkwürdiger Ausdruck erschien auf dem Gesicht meines Schwiegervaters. » Heute Morgen habe ich mir in der Tat mein Schienbein an einem Stuhl angestoßen«, sagte er. » Er wurde ebenfalls von seinem ursprünglichen Platz an eine andere Stelle gerückt.«
    » So, ich schließe jetzt mein Plädoyer ab«, sagte ich.
    » Und ich werde heute ein Wörtchen mit Lady Sarah reden«, sagte Willis senior entschlossen. » Vorausgesetzt natürlich, ich komme zu Wort.«
    Die Tür zur Eingangshalle ging auf, und Lady Sarah kam mit Henrique im Schlepptau in den Salon. Sie wirkte völlig verzückt.
    » Wunderbare Neuigkeiten, Leute«, sagte sie und sah uns strahlend an. » Henrique hat seinen Reiseplan geändert. Er kann eine ganze Woche in Fairworth House bleiben! Ist das nicht großartig?«
    Willis seniors sonst so milde blickende graue Augen funkelten gefährlich, während er sich vom Sofa erhob. Die Aussicht, dass sich Henriques Besuch von drei auf sieben Tage ausdehnen würde, behagte ihm offensichtlich ganz und gar nicht.
    » Sarah«, sagte er mit abgehackter Stimme. » Ich muss dringend mit dir unter vier Augen reden. Würdest du bitte mit mir ins Arbeitszimmer kommen? Jetzt sofort?«
    Als ich seine angespannten Kiefermuskeln sah, während er mit Sally im Schlepptau den Raum verließ, wusste ich, dass er fest entschlossen war, zu Wort zu kommen.

10
    Willis senior schlug die Tür nicht hinter sich zu, aber er schloss sie mit Nachdruck. Sallys Miene beim Hinausgehen erinnerte indes an die einer Verurteilten auf dem Weg zu ihrem Erschießungskommando. Offensichtlich war ihr erst jetzt aufgegangen, was für eine schlechte Idee es gewesen war, den Plan zu ändern, ohne sich zuvor mit Willis senior abzusprechen.
    Ich überlegte fieberhaft, wie ich den plötzlichen Abgang der beiden begründen könnte, doch Henrique rettete mich aus meiner Not.
    » Bestimmt sie müssen über Angelegenheiten des Gutes sprechen«, sagte er mit wissender Miene. » Als Gutsbesitzer hat man ja immer so viele Pflichten. Und ich will auf keinen Fall, dass Lady Sarah ihre Aufgaben vernachlässigt, solange ich hier bin.«
    Ich nickte. » Ja, Lady Sarah ist eine gewissenhafte Gutsherrin.«
    » Ihre Pächter können sich glücklich schätzen.«
    » Ihre Pächter?«, fragte ich verwirrt.
    » Ist das nicht das richtige Wort?« Henrique runzelte die Stirn. » Ich meine die Bauern, die

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