Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
zu.
    Ich zog mich unauffällig vom Schlachtfeld zurück und stieg in den Rover. Einen flüchtigen Moment lang hatte ich tatsächlich gedacht, ich sei auf eine Goldgrube gestoßen, aber Mr Wetherheads Spur war im Sand verlaufen. Offensichtlich hatte er Montagnacht Elspeth Binney auf der Brücke stehen sehen, und die emsigen Mägde hatten sich gegenseitig ausgespäht. Ich war mir völlig sicher, dass die Damen den armen Constable absichtlich mit ihren Geschichten über einen Drogenbaron und Diktator zugequasselt hatten, um von ihren eigenen nächtlichen Exkursionen abzulenken, die allesamt nichts mit dem Diebstahl zu tun hatten.
    In Gedanken versunken fuhr ich zum Cottage zurück. Zwar hatte ich weder einen Augenzeugen noch einen Beweis, um den Donovans den Diebstahl anzulasten, aber ich hatte einen einleuchtenden Anhaltspunkt für meinen Verdacht. Da sich meine vermeintlich einleuchtenden Anhaltspunkte in Bezug auf frühere Vorkommnisse bislang jedoch immer allesamt in Wohlgefallen aufgelöst hatten, beschloss ich, diesmal zuerst einen Probedurchlauf mit Tante Dimity zu machen, bevor ich meine Vermutungen Willis senior präsentierte.
    Ich deponierte meine Schultertasche auf dem Flurtisch, rief Stanley einen Gruß zu, der in Bills Sessel schlief, und begab mich ins Arbeitszimmer. Der Efeu, der sich am Fenster vor dem Eichenschreibtisch rankte, sah im hellen Sonnenlicht aus wie Buntglas und warf gesprenkelte Schatten auf die Zeichnungen, die Will und Rob von ihrem Ausritt mit Kit angefertigt hatten.
    » Vielleicht bin ich ja schon wieder dabei, voreilige Schlüsse zu ziehen«, sagte ich zu Reginald, während ich das blaue Notizbuch aus dem Regal fischte, » aber ich glaube nicht.«
    Ich war zu aufgedreht, um mich zu setzen. Stattdessen wanderte ich mit dem aufgeschlagenen Buch in Händen zwischen Tür und Schreibtisch hin und her.
    » Dimity?«, sagte ich. » Es hat eine neue Entwicklung gegeben.«
    Eine neue Entwicklung? Tante Dimitys schnörkelige Bögen huschten wie Schatten über die leere Seite. Kannst Du ein bisschen genauer sein?
    » Im Crabtree Cottage hat jemand eingebrochen und den Stammbaum der Fairworthys gestohlen.«
    Ach du liebe Güte. William muss am Boden zerstört sein.
    » William weiß es noch nicht.«
    Warum denn nicht?
    » Weil ich Grant Tavistock und Charles Bellingham gebeten habe, es zunächst für sich zu behalten, bis ich mir ein Bild von der Sache gemacht habe.«
    Aber sie haben doch bestimmt die Polizei verständigt?
    » Die Polizei weiß von dem Einbruch, aber nicht von dem Diebstahl. Wenn sich herausstellt, dass ich mit meiner Vermutung richtig liege, wird William die Polizei selbst über den Diebstahl informieren wollen.«
    Und was ist Deine Vermutung?
    » Ich weiß, dass sich der Einbruch ereignete, während Grant und Charles in London waren. Sie sind Montagnachmittag gefahren und heute Morgen um neun Uhr zurückgekommen.«
    Ergo haben wir ein fest umrissenes Zeitfenster für den Einbruch.
    » Es gibt noch einen weiteren Vorfall, der innerhalb unseres Zeitfensters geschah. In der Nacht von Montag auf Dienstag, und zwar um zwei Uhr siebenundfünfzig, hat William gehört, wie jemand mit dem Aufzug fuhr.«
    Ja, davon hattest Du mir erzählt. Du und William, ihr habt angenommen, dass Deirdre Donovan ihn benutzte, nachdem sie die halbe Nacht aufgeblieben war, um zu putzen.
    » Was, wenn William und ich uns geirrt haben? Was, wenn die Donovans den Aufzug benutzt haben, um den Rahmen mit dem Familienstammbaum in ihre Dachwohnung hinaufzuschaffen? Hab ein wenig Geduld, Dimity«, sagte ich, bevor sie einen Einwand erheben konnte. » Ich habe sämtliche Puzzleteile sorgfältig zusammengefügt.«
    Wenn Du mir jetzt mit Declans roten Haaren oder mit Deirdres Schönheitsfleck kommst, weigere ich mich, Dir länger zuzuhören.
    » Nein, ich werde dir darlegen, was ich glaube, aber das hat nichts mit Aberglauben zu tun«, sagte ich.
    Wenn es so ist, fahre bitte fort.
    » Am Montag während des Brunchs habe ich William erzählt, dass ich sein schmutziges Kunstwerk Grant gebracht habe, dem Restaurator, der in einem Haus namens Crabtree Cottage wohnt und arbeitet. Ich habe William auch erzählt, dass Grant und Charles am Nachmittag nach London fahren und am Mittwoch wieder nach Finch zurückkehren wollten. Währenddessen hat Deirdre Tee eingeschenkt. Sie hat also die ganze Unterhaltung mitbekommen.«
    Gut, und dann?
    » Als Declan mich am Montag zu Bills Büro zurückfuhr, habe ich ihm das Crabtree Cottage

Weitere Kostenlose Bücher