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16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree)

Titel: 16 Tante Dimity und das verhexte Haus (Aunt Dimity and the Family Tree) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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die Dorfbewohner versammelt hatten. Wenn ich jemanden präsentieren könnte, überlegte ich fieberhaft, der in den frühen Morgenstunden des Dienstags gesehen hatte, wie Deirdre oder Declan Donovan durch Finch schlich, wäre Willis senior– und Tante Dimity– bestimmt eher bereit, meinen Verdacht ernst zu nehmen. Genau: Ich brauchte einen Zeugen.
    » Lasst uns noch ein wenig warten, bevor wir William von dem Diebstahl erzählen«, sagte ich. » Er befindet sich gerade mitten in Verhandlungen. Wir sollten ihn in diesem Augenblick nicht noch zusätzlich mit einer unerfreulichen Nachricht behelligen. Und bitte meldet den Diebstahl auch nicht der Polizei, bevor ihr wieder von mir hört. William möchte womöglich nicht, dass die Behörden involviert werden.«
    » Ich verstehe«, sagte Grant, der unendlich erleichtert wirkte. » Kein Wort darüber, bis du uns grünes Licht gegeben hast.«
    » Unsere Lippen sind versiegelt«, sagte Charles.
    » Danke. Ich melde mich wieder bei euch.« Ich stand auf. » Tut mir leid, dass ihr bei eurer Rückkehr einen solchen Schock erleiden musstet.«
    » Wir werden darüber hinwegkommen«, sagte Grant. » Das Atelier war zwar das reinste Chaos, aber es wurde abgesehen von dem Stammbaum nichts gestohlen oder beschädigt. Nach einem weiteren Gin Tonic werde ich den Vorfall wahrscheinlich vergessen haben.« Er neigte den Kopf zur Seite. » Was du über das Wohnen mit Sonnenlicht gesagt hast, hat mir übrigens gut gefallen.«
    » Kann man denn anders leben?«, fragte ich lächelnd.
    Charles, Matisse und Goya begleiteten mich zur Vordertür, doch bevor Charles sie öffnete, hielt er inne.
    » Mach dich auf etwas gefasst«, sagte er. » Die Dorf-Paparazzi werden gleich über dich herfallen.«
    » Das will ich doch hoffen. Wenn ich die richtigen Fragen stelle, erfahre ich womöglich etwas, was der Constable übersehen hat.«
    » Wenn du in Aktion trittst, wirst du wahrscheinlich selbst dem Detective Chief Inspector Konkurrenz machen«, sagte Charles.
    » Wir werden sehen«, sagte ich.
    Ich kraulte Matisse und Goya zum Abschied, dann reckte ich das Kinn in die Höhe und trat furchtlos in die wartende Menge hinaus.

18
    »Hat Grant eine Herzattacke gehabt?«
    » Hat der Einbrecher gemeine Sprüche an die Wand gemalt?«
    » Hat er die Möbel kaputtgeschlagen?«
    » Ist das Crabtree Cottage womöglich verflucht?«
    » Nein, nein, nein«, sagte ich, während ich mich unter die Hardcore-Wichtigtuer mischte, die dem Drang, nach Hause oder zu ihren Geschäften zurückzukehren, widerstanden hatten. » Grant ist ziemlich aufgewühlt, aber es geht ihm schon wieder besser, es gibt keine Graffiti an den Wänden, es wurde nichts zerstört, und das Crabtree Cottage ist viel zu schön, um verflucht zu sein.«
    » Ich weiß nicht«, sagte Mr Barlow und schürzte die Lippen. » Vor ein paar Jahren ist eine Frau darin gestorben, und jetzt dieser Einbruch. Das gibt einem zu denken.«
    » Ja, es lässt mich denken, dass das Leben voller Überraschungen ist.«
    Ich hob die Stimme, um mir über das zustimmende Gemurmel hinweg Gehör zu verschaffen. » Es steht kein Haus in Finch, wo nicht irgendwann jemand gestorben ist.«
    » Na ja, vielleicht vor langer Zeit einmal«, räumte Mr Barlow ein, » aber nicht erst kürzlich.«
    » In hundert Jahren ist jetzt auch vor einer langen Zeit«, gab ich zu bedenken. » Und ein Diebstahl kann sich überall ereignen.«
    » Aber für unser Dorf ist es ungewöhnlich«, sagte Christine Peacock.
    » Das stimmt. Doch noch ungewöhnlicher ist es, dass niemand von euch in der Nacht des Einbruchs etwas Verdächtiges gesehen hat.« Ich ließ den Blick über die Gesichter der Dorfbewohner schweifen. » Nun kommt schon, Leute. Ihr wisst genauso gut wie ich, dass in Finch nie etwas unbemerkt geschieht. Der Einbruch hat in der Zeit zwischen Montagnachmittag und heute Morgen neun Uhr stattgefunden. Denkt noch mal genau nach. Einer von euch muss etwas bemerkt haben. Allerdings rede ich von etwas, was ihr mit eigenen Augen gesehen habt, und nicht von etwas, was euch zufällig zu Ohren gekommen oder eurer Fantasie entsprungen ist.«
    Die Gesichter blickten hierhin und dorthin, es wurde von einem Fuß auf den anderen getreten, bis schließlich George Wetherhead vortrat. Was ihm bestimmt nicht leichtfiel. Mr Wetherhead war so ziemlich der schüchternste Mensch in Finch.
    » Es könnte sein, dass ich Montagnacht jemand Verdächtiges gesehen habe«, sagte er, den Blick starr zu Boden gerichtet. »

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