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1602 - Spurensuche im All

Titel: 1602 - Spurensuche im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht gesehen hatte und den ich auch nicht kannte. Ich konnte sogar sein Namensschild lesen. Auf ihm stand: Koordinator Ernesto Willschreck."
    „Und der gehörte nicht zu euch?"
    „Keine Spur! Und seine Gedanken konnte ich auch nicht aufnehmen. Vielleicht ein Mutant mit latenten Fähigkeiten, nahm ich an. Und dann meldete sich Willschreck zu Wort und machte den unverschämten Vorschlag, mich aus dem Führungsgremium zu entfernen, weil ein besseres Kuscheltier dort nichts zu suchen habe."
    „Dicker Hund!" murmelte Ed mitfühlend. „Kommt noch besser. Ehe ich mich aufraffen und dem frechen Kerl den Mund stopfen konnte, brach ein Tumult los, der sich gewaschen hatte. Erste Morddrohungen wurden von Delegierten und den anwesenden Bürgern gegen Willschreck ausgestoßen, und zwei faule Eier landeten auf unserem Tisch, eines genau vor Reginald Bull, der den plötzlich neben ihm sitzenden Willschreck kopfschüttelnd ansah und ihm das Ei zuschob. Es war ein heilloses Durcheinander, und den Morddrohungen gegen diesen Willschreck folgten lautstarke Rufe, die mich hochleben ließen. Und dann, von einer Sekunde zur anderen, war Willschreck verschwunden. Der Platz neben Bully war leer."
    „Und er hat das faule Ei mitgehen lassen, dieser Kerl?"
    Gucky blieb erstaunlich ruhig. „Du hast wieder mal nicht verstanden, worum es ging. Ich wollte dir nur klarmachen, zu welchen blödsinnigen Scherzen eine Superintelligenz fähig ist, und zweitens sollte dir bei dieser Gelegenheit klarwerden, wie beliebt ich bei den Terranern bin. Die hätten Willschreck glatt gelyncht, wenn er nicht verschwunden wäre. Ich glaube, die Uneingeweihten suchen heute noch nach Willschreck - wenn sie nicht gestorben sind."
    „Ja", gähnte Ed, „so enden alle Märchen."
    Der Ilt bot ein Musterbild eiserner Beherrschung. „Du hast eben auf dem Kartoffelplaneten so ein Märchen selbst erlebt, also mach mich nicht so unverschämt an, sonst wirst du nach der nächsten Landung den Beruf wechseln und Eremit werden." Er verstummte, denn Alaska kam in die Küche. „Oma hat deine gelbe Sonne aufgespürt. Willst du sie dir ansehen?"
    „Und ob!"
    Selma strahlte über das ganze Gesicht. „Siebenunddreißig Lichtjahre", informierte sie den Ilt, ehe der sich setzen konnte. „Eine wunderschöne gelbe Sonne, und sie hat tatsächlich nur einen einzigen Planeten in genau der richtigen Umlaufbahn. Die Daten sind günstig, er könnte sogar bewohnt sein. Aber das läßt sich noch nicht mit Sicherheit feststellen. Fliegen wir hin?"
    „Dumme Frage", entfuhr es Gucky, aber er entschuldigte sich sofort: „Verzeih, war nicht so gemeint, Oma. Bist ja doch die Beste."
    „Ist ja auch keine weitere Oma hier an Bord. Gut, dann soll Ed den Kahn mal in Schwung bringen, während ich weitere Daten einhole."
    Und Ed Morris betrat den Kontrollraum und kaute noch.
     
    *
     
    „Nun sei mal ganz ehrlich", sagte Alaska, der Gucky in dessen Kabine aufsuchte. Die GECKO glitt gerade in den Linearraum. „Dir geht es doch weniger um die beiden künftigen Aktivatorträger als vielmehr darum, deine Ilts zu finden. Ich verstehe auch nicht ganz, warum sie auf Mystery keine Nachricht für dich hinterließen. Schließlich betrachteten sie dich als ihren Stammvater."
    „Wer weiß, was da passiert ist. Jedenfalls keine Entführung, das steht fest. Sie haben die Insel auf Mystery ohne jede Hast und Panik verlassen. Das haben mir die Delphine bestätigt, die ja ihre Freunde waren. Aber warum - das wissen die auch nicht."
    „Und nun bist du überzeugt, daß die von ES Erwählten Ilts sind? Hoffentlich erlebst du keine Enttäuschung."
    „Sicher ist jedenfalls, daß ES unseren Flug verfolgt und uns Tips gibt. Reichlich umständlich, wenn du meine Meinung wissen willst. Aber so ist ES nun mal. Ganz wie in alten Zeiten."
    Der Metagravflug näherte sich seinem Ende. Bald würde die GECKO zurück in den Normalraum tauchen. Fünf Lichtstunden vor dem einsamen Planeten, wie mit Selma verabredet.
    Als sie in die zentrale Kommandokuppel kamen, wurden gerade wieder die Sonnen sichtbar. Sie standen so dicht, daß ihr Licht genügt hätte, den Raum durch die transparente Kuppel hindurch einigermaßen zu erhellen. „Wo ist er?" fragte Gucky und setzte sich an seinen Platz vor den Funkgeräten. „Was hast du datenmäßig erfahren, Oma?"
    „Nicht viel. Allem Anschein nach ist der Planet unbewohnt, zumindest fehlen alle Anzeichen einer noch so primitiven Zivilisation. Eine Fauna ist vorhanden, auch Vegetation.

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