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1602 - Spurensuche im All

Titel: 1602 - Spurensuche im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich habe den größten Teil der Oberfläche im Kasten. Können wir uns später in Ruhe ansehen.
    Ich bin sicher, daß wir beim Überflug einiges übersehen haben."
    „Wir überqueren noch das flache Gebirge da vor uns", schlug Alaska vor und sah, daß Gucky zustimmend nickte. „Dahinter liegt ein See, wenn ich mich recht entsinne. Auch Grünflächen.
    Ein guter Landeplatz. Von ihm aus lassen sich mit dem Gleiter Erkundungsflüge durchführen."
    Ed Morris leitete den Abstieg ein. Die GECKO sank schnell tiefer, überquerte die Hügel und näherte sich dann dem See, der an die zehn Kilometer lang und vielleicht drei breit war. Die Ufer waren grün bewachsen, in erster Linie mit niedrigem Gras, aber auch mit vereinzelten Baumgruppen und Büschen.
    Mehr zum Äquator hin wurde die Vegetation üppiger, wenn auch ausgedehnte Wälder fehlten.
    Das Gebiet würde später noch eingehender untersucht werden. Immer wieder wies Gucky darauf hin, daß ihn sein Gefühl nicht täuschen konnte. Es mußte einen deutlichen Hinweis von ES auf diesem Planeten geben, schließlich war der Tip auf der anderen Welt deutlich genug gewesen.
    Nach der Landung und Selmas Analysen öffnete Alaska Luftschleuse und Außenluke. Die Leiter fuhr automatisch aus. Frische und kühle Luft drang ins Schiff, frei von Bakterien und schädlichen Stoffen, wie Selma versicherte.
    Alaska stieg die Leiter hinab, und als er die Oberfläche betrat, wurde er von dem grinsenden Mausbiber freundlich empfangen. „Schließlich habe ich diese Welt Tramp II getauft", entschuldigte er sich so ungewohnt höflich, daß der nachfolgende Ed Morris fast von der Leiter gefallen wäre, hätte Oma Selma ihn nicht festgehalten. „Einer von uns muß im Schiff bleiben", schlug Alaska vor. „Wir werden den Gleiter aus dem Hangar holen."
    Der Antigravgleiter besaß eine Länge von nur fünf Metern, bot aber drei Personen leicht Platz.
    Das kleine Impulsgeschütz steckte unter der Frontverkleidung und würde hier kaum benötigt werden.
    Aber sein Vorhandensein beruhigte, wie der Ilt es ausdrückte. „Wir fliegen mal kurz um den See herum, Oma, und es wäre nett von dir, wenn du auf die GECKO aufpassen würdest."
    „War doch von Anfang an so geplant, Gucky. Viel Erfolg."
    Auch jetzt übernahm Ed das Geschäft des Piloten. Gucky saß neben ihm, dahinter Alaska. Die transparente Kuppel erlaubte den Blick nach allen Seiten, und der Bildschirm über den Kontrollen gab das Gelände unter dem Gleiter naturgetreu wieder.
    Ed hielt eine Höhe von fünfzig Metern und flog mit geringer Geschwindigkeit am Ufer entlang.
    Selbst für nur halb intelligente Wesen konnte es kaum günstigere Siedlungsgebiete geben. Aber davon war nicht die leiseste Spur zu entdecken. „Und doch gibt es Leben auf Tramp II", beharrte Gucky stur. „Ich habe die Impulse aufgefangen.
    Aber da unten ist nichts zu sehen."
    „Würmer bauen keine Hütten und legen keine Felder an", murmelte Ed und zog den Gleiter in eine Kurve, um der Uferlinie zu folgen. „Vielleicht doch!" ignorierte der Mausbiber die Anspielung und deutete aufgeregt schräg nach unten. „Landen, Ed! Du hast es kaum gesagt, und schon haben wir unsere Hütte. Siehst du sie, Alaska?"
    „Ich sehe sie. Direkt am Ufer zwischen den drei Bäumen. Erstaunlich, daß wir sie erst jetzt entdecken. Der Orbit hat uns dreimal über diesen See geführt."
    „Die Aufzeichnung Selmas wird beweisen, ob die Hütte auch vorher schon hier war", deutete Gucky die Möglichkeit an, daß ES mal wieder seine Hand im Spiel hatte.
    Der Gleiter landete im hohen Gras dicht bei der Hütte.
    Sie war verlassen und bis auf einige primitive Einrichtungsgegenstände leer. Der unbekannte Bewohner der Hütte mußte das Holz zur Herstellung von weit her herangeschleppt haben. „Und wo steckt der Besitzer des Palasts?" stellte Ed eine berechtigte Frage. Er legte die Hand auf die Lehne des roh zusammengezimmerten Stuhls, der daraufhin prompt zusammenbrach. „Ich vermute, daß er schon lange tot ist. Und er lebte allein hier."
    Alaska, der draußen geblieben war und das Bauwerk untersuchte, erschien in der Türöffnung. Er hielt etwas weiß Schimmerndes in der Hand und hob es an, als wolle er das Gewicht prüfen. „Wißt ihr, was das ist? Teil eines synthetischen Baustoffs, wie er zur Errichtung von Siedlerunterkünften benutzt wird. Wahrscheinlicher Fabrikationsort: Terra."
    Gucky nahm die kleine und nur wenige Gramm wiegende Scheibe und gab sie dann an den Piloten weiter.

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