1602 - Spurensuche im All
„Terranischer Herkunft, richtig. Aber wie kommt das Zeug hierher? Und dann auch noch in diese Hütte? Kann doch nicht jemand einfach verloren haben."
„Vielleicht ein Explorer, der hier zwischenlandete", bot Ed eine Antwort an, ohne recht daran zu glauben. „Jedenfalls haben wir nun aller Grund", folgerte Alaska, „uns die Welt genauer anzusehen. Aber nur dann", fügte er mit einem Seitenblick auf der. Mausbiber hinzu, „wenn diese Hütte auf Selmas Aufzeichnung vorhanden ist."
Sie beendeten noch die Umrundung des Sees und kehrten dann zur Space-Jet zurück.
*
Vom aufgezeichneten Orbitflug aus war die Hütte nicht aufzufinden, aber eine starke Vergrößerung der Bucht, an deren Ufer sie errichtet worden war, ließ jeden Zweifel schwinden.
Sie war schon immer dort gewesen. „Also kein Zeichen von ES", schloß Gucky, und es klang enttäuscht. „Trotzdem äußerst interessant", blieb Alaska optimistisch. „Der Mensch, der die Hütte baute, kann nicht gut allein hiergewesen sein. Wo ist denn das Schiff geblieben, das ihn brachte? Und was ist mit deinen Gedankenmustern, die du empfangen hast? Die von den Würmern", schloß er und grinste. „Heute wird es zu spät sein", mischte Selma sich ein. „Die Sonne geht bald unter, und dann ist für fast vierzehn Stunden Nacht. Einen Mond gibt es nicht, aber ganz dunkel wird es wohl nicht.
Zu viele Sterne am Firmament."
„Dann bin ich dafür, das Abendessen einzunehmen", drückte sich Ed recht vornehm aus. „Morgen ist auch noch ein Tag."
Nicht einmal Gucky hatte etwas gegen diesen Vorschlag einzuwenden, wenn ihm der Appetit auch vergangen war.
Und später, so nahm er sich vor, wenn er allein in seiner Kabine auf dem Bett lag, würde er intensiver als bisher versuchen, Gedankenimpulse aufzufangen, die von außen kamen.
So schnell ließ er sich nicht entmutigen.
*
Wie durch ein Wunder schien sich die Laune des Mausbibers über Nacht gebessert zu haben.
Während des gemeinsamen Frühstücks versuchte er sogar, ein paar Takte zu pfeifen, aber die vorwurfsvollen Blicke seiner drei Gefährten ließen ihn schnell wieder verstummen. „Scheint dir ja wieder gutzugehen", stellte Alaska fest. „Gestern abend noch war deine Laune miserabel. Hat das einen besonderen Grund?"
Gucky mampfte den aufgetauten Karottenbrei, was seine Aussprache ein wenig undeutlich werden ließ. „Es wird Zeit", wich er einer Antwort aus, „daß mal wieder richtiges Frischgemüse auf den Tisch kommt."
„Danach wirst du hier lange suchen müssen", befürchtete Ed, und auch Selma nickte mit besorgter Miene. „Wer weiß ...", spielte Gucky den Geheimnisvollen.
Alaska wußte, daß jetzt nichts aus ihm herauszubringen war, wenn er das nicht wollte. Es war durchaus möglich, daß nichts dahintersteckte, aber genausogut konnte es auch sein, daß er nicht ganz ohne Erfolg während der Nachtruhe geespert und etwas entdeckt hatte.
Sie hatten den Gleiter nicht in den Hangar zurückgebracht, sondern neben dem Diskus geparkt.
Es bestand kaum die Gefahr, daß sich jemand an ihm zu schaffen machte. „Wann darf ich denn mal mitkommen?" erkundigte sich Selma, als Alaska vorschlug, heute die Äquatorzone abzusuchen. „Ich kann doch nicht ununterbrochen in der GECKO sitzen und beten, daß euch nichts passiert."
„Strick mir einen Pullover", schlug Ed vor. „Dann vergeht die Zeit schneller."
„Morgen wird Oma uns begleiten", entschied Gucky schnell, ehe Selma zu einer gepfefferten Antwort ansetzen konnte. „Dann kannst du dir den Pullover selbst stricken. Seid ihr abmarschbereit?"
„Danke, Gucky", sagte Selma noch und strahlte über das ganze Gesicht. „Wir halten Funkverbindung."
„Scheint ja hier einigermaßen zu funktionieren."
„Aber nur hier. Von allem anderen sind wir total abgeschnitten."
Sie schlugen unmittelbar nach dem Start die Richtung nach Süden ein und hielten sich dicht über der Oberfläche. Ed saß allein vorn hinter den Kontrollen, denn Gucky hatte hinten neben Alaska Platz genommen.
Sie überquerten einen unfruchtbaren Wüstengürtel, in dem absolut nichts wuchs. Es sah ganz so aus, als hätte es hier seit Jahren nicht mehr geregnet. „Eigentlich hätten wir zuerst die nähere Umgebung der Hütte absuchen müssen, die wir gestern fanden. Der ehemalige Bewohner ist ja schließlich nicht allein zu dieser Welt gekommen, und so müßte es eigentlich noch Spuren des Schiffes geben, das ihn brachte."
„Wir werden nichts finden", bekräftigte der
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