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1602 - Spurensuche im All

Titel: 1602 - Spurensuche im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorzulesen.
    Allmählich formte sich ein Bild jener Ereignisse, die vor dem August 1199 stattgefunden hatten.
    Vor knapp sechzehn Jahren landete auf dieser Welt, die von den Siedlern Saira getauft wurde, ein Hundert-Meter-Kugelraumer mit siebzig Terranern, die sich spontan entschlossen, ihren langen Irrflug hier zu beenden.
    Zwar stolz auf ihre terranische Herkunft, hatten sie ihre Heimat dennoch verlassen, um dem hektischen Getriebe der Zivilisation zu entgehen und auf einem bislang unbewohnten Planeten ein einfaches und natürliches Leben zu führen.
    Die Siedlung war errichtet und Felder waren angelegt worden. Wasser spendete der aus den nahen Bergen kommende kleine Fluß in genügender Menge. Im Schiff befand sich Saatgut, und die notwendigen landwirtschaftlichen Geräte waren auch nicht vergessen worden. „Sie verrotten draußen auf den Feldern", warf Gucky ein, als Alaska eine Pause machte. „Man ist einfach von hier abgehauen. Steht davon nichts in dem Tagebuch?"
    Alaska schüttelte den Kopf und schlug wieder die Seite mit der letzten Eintragung auf. „Der Verfasser des Berichts, den er wohl mehr für sich selbst oder seine Kinder geschrieben hat, erwähnt mit keinem Wort die Ursache des plötzlichen Aufbruchs. Wären die Siedler noch hier, hätten wir zumindest den Kugelraumer mit den Massetastern vom Orbit aus orten müssen.
    Es ist also anzunehmen, daß sie ohne Ausnahme mit ihrem Schiff auf und davon sind."
    „Aber irgend etwas muß der Mann doch angedeutet haben, wenn er seine Wohnung verließ und das Heft zurückließ", meinte Selma.
    Abermals schüttelte Alaska den Kopf. Er legte die Hand auf die letzte Seite des Tagebuchs, die beschrieben worden war. „Aus seinen letzten Sätzen geht lediglich hervor, daß die Verwaltung der Siedlung eine Versammlung einberufen habe, die jedoch diesmal nicht im Gemeindehaus stattfände, sondern am >Ort der Gesundheit<. Das Erscheinen jedes Siedlers, auch der Kinder, sei absolute Pflicht. Das ist alles."
    „Merkwürdig", äußerte sich nun auch Ed. „Sieht ganz so aus, als sei man zu dieser ominösen Versammlung gegangen und nie mehr zurückgekommen. Und wo ist dann das Schiff geblieben?"
    Alaska klappte das Heft zu. „Ich fürchte, das Rätsel ist noch lange nicht gelöst - falls wir es überhaupt lösen können. Und ich beginne immer mehr zu glauben, daß wir auf eine falsche Fährte geraten sind, was unsere eigentliche Aufgabe angeht. Oder kannst du hier die Spur eines Hinweises von ES entdecken, Gucky?"
    Dem Ilt war die direkte Frage sichtlich unangenehm. Jedoch nie um eine Ausrede verlegen, meinte er: „Noch haben wir das Geheimnis der Siedler nicht gelüftet. Warte ab, mein Freund. Schon der morgige Tag kann uns eine Überraschung bringen, und dann ist deine Frage überflüssig geworden."
    „Ist doch nur eine Vermutung. Ich schlage vor, wir bleiben noch einen Tag, dann verlassen wir Tramp II. Auch dann, wenn wir nichts über die Siedler herausgefunden haben."
    Selma und Ed nickten beifällig, sagten aber nichts.
    Gucky entschied sich zu einem Kompromiß: „Einverstanden, Alaska. Aber nur dann, wenn wir absolut nichts finden, was auch nur die Spur eines Hinweises sein könnte. Ich werde morgen sehr beschäftigt sein."
    Und in dieser Nacht besonders, fügte er in Gedanken hinzu.
     
    *
     
    Für den heutigen - und wenn es nach Alaska ginge - letzten Tag auf Tramp II wurde Ed Morris dazu verdonnert, in der Space-Jet au bleiben, damit Selma sich die Füße vertreten konnte.
    Umständlich und mit äußerster Pedanterie begann die erstaunliche alte Dame damit, die einzelnen Wohneinheiten noch einmal zu untersuchen. Vielleicht hatten die anderen etwas übersehen, so, wie Gucky im Gemeindehaus das Tagebuch übersehen hatte.
    Alaska, dem die Bewegung guttat, wanderte nach einem Gang durch das Gemeindehaus hinaus auf die verlassenen Felder, auf denen die Ernte verdorrte oder verwilderte. Es war ein Anblick, der ihn traurig stimmte, schon deshalb, weil er sich die Ursache des überstürzten Aufbruchs der Siedler nicht vorstellen konnte.
    Sicher, es gab bessere und fruchtbarere Planeten, aber die waren meist schon bewohnt. Wer da kam und Kolonien gründen wollte, wurde mit Recht als Eindringling betrachtet und bekämpft.
    Eine solche Gefahr gab es auf Tramp II nicht. Zumindest in dieser Hinsicht konnte die Welt als ideal betrachtet werden. Und trotzdem waren die Siedler Hals über Kopf geflohen.
    Wovor?
    Nachdenklich musterte Alaska die zurückgelassenen und von

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