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1602 - Spurensuche im All

Titel: 1602 - Spurensuche im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nächsten Sessel und ließ sich hineinfallen. „Es hat funktioniert", stammelte er mit einer Grimasse, die wohl ein befreites Lächeln bedeuten sollte. „Ich bin heil und gesund. Aber mir ist noch ganz schlecht."
    „Dir war schon vorher schlecht", erinnerte ihn Gucky und nickte Selma zu. „Nun hast du endlich Pause."
    „Habe ich schon die ganze Zeit", gab sie fröhlich zurück und begann dann damit, den bedauernswerten Ed zu trösten, was sich dieser mit Engelsgeduld gefallen ließ. „Kannst du denn in diesem Zustand überhaupt mit dem Schiff umgehen, du Ärmster?"
    „In einer halben Stunde", versicherte er und stöhnte, als stünde er am Marterpfahl. „Die Pflicht ist stärker als jeder Schmerz."
    Gucky schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Das ist doch kein Schmerz, Eduard Morris. Das war nichts anderes als Angst. Und nun haut dich die Reaktion einfach um. Und jetzt sieh zu, daß du die Mühle in die Luft kriegst und auf unserem Dorfplatz landest. Soll ich dir dabei helfen?"
    Das war dann doch zuviel für den ehrgeizigen Ed. „Das schaffe ich allein!" Sein Gesicht bekam wie durch ein Wunder wieder seine natürliche Farbe zurück. Er kroch aus dem Sessel, setzte sich aber sofort wieder. „In einer halben Stunde bin ich dort. Teleportiere schon mal vor, du bist es ja gewohnt."
    Gucky warf Selma einen fragenden Blick zu, und als diese beruhigend nickte, sagte er: „Gut, wir erwarten euch dann. Und dann wollen wir doch mal sehen, ob wir nicht doch noch etwas finden, was zur Lösung dieses Rätsels beiträgt. Bis später..."
    Und „plopp" - weg war er.
    Ed stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Es war ihm sichtlich peinlich gewesen, vor dem Mausbiber so schwach zu erscheinen, aber eine Teleportation über eine so gewaltige Strecke war für seine Begriffe schon ein ungewöhnliches Ereignis. „So", beendete Selma abrupt ihre Phase des Bedauerns, „die Erholungspause ist beendet. An die Arbeit! Alaska hat mir die Koordinaten durchgegeben. Du kannst die GECKO manuell fliegen.
    Sind nur ein paar tausend Kilometer."
    „Kleinigkeit", prahlte Ed und rutschte hinter die Kontrollen.
    Selma beobachtete eine Weile seine Vorbereitungen, ehe sie sich beruhigt zurückzog, um ihn nicht zu stören. Außerdem verspürte sie Appetit
     
    7.
     
    In dem größeren Gemeindehaus, das Alaska während der Abwesenheit des Mausbibers noch einmal gründlich durchsuchte, fand er endlich die erste Spur.
    Im Nebenteil des Gebäudes befanden sich ein halbes Dutzend kleinere, gut eingerichtete Apartments, die darauf schließen ließen, daß einige der Siedler, wahrscheinlich Personen der Verwaltung, hier gewohnt hatten. Vielleicht der Bürgermeister mit seinen Gehilfen.
    Auch hier, so stellte Alaska fest, mußten die einzelnen Wohnungen überhastet verlassen worden sein. In einem der Bäder lief noch das Wasser und hatte für eine Überschwemmung gesorgt. Aus Schubladen eiligst herausgerissene Kleidungsstücke oder Gebrauchsgegenstände lagen achtlos verstreut herum.
    Ein anderes Apartment hingegen machte einen wohlgeordneten Eindruck. Die Bücher und Mikrofilme standen griffbereit und gut sortiert in Regalen. Und auf dem Tisch unter dem Fenster...
    Als Alaska das aufgeschlagene Heft dort liegen sah, schien der Schlag seines Herzens für Sekunden auszusetzen. Er konnte Schriftzeichen erkennen, und der Schreibstift lag unmittelbar neben der Kladde.
    Zögernd trat er näher. Jemand hatte Tagebuch geführt, das ging einwandfrei aus den Datierungen hervor, die die einzelnen Abschnitte trennten. Die letzte Eintragung stammte vom August des Jahres 1199 NGZ, war also gerade ein halbes Jahr alt. „Terranisch", murmelte Alaska verwundert. „Vielleicht erfahren wir nun endlich, was hier geschehen ist..."
    Irgendwie, dachte er, indem er das Heft faltete und in der Brusttasche seiner Kombination verstaute, paßt die alte terranische Schreibweise zu der altmodischen Kladde. Muß ein sehr konservativer Typ gewesen sein, unser Chronist.
    In den übrigen Wohnungen fand er nur das gewohnte Bild des übereilten Aufbruchs vor. Als er das Gebäude verließ, kam er gerade zurecht, um die Space-Jet am Rand der Siedlung in der Grasebene landen zu sehen.
     
    *
     
    Obwohl nicht das geringste Anzeichen einer Gefahr zu erkennen war, zogen sie sich am frühen Abend in die GECKO zurück, um dort auch zu übernachten. Alaska, der bereits in dem gefundenen Tagebuch geblättert hatte, übernahm die Aufgabe, den anderen die wichtigsten Passagen daraus

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