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1602 - Spurensuche im All

Titel: 1602 - Spurensuche im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unkraut überwucherten landwirtschaftlichen Geräte, die immer noch einen erheblichen finanziellen Wert darstellten. Wenn die Siedler geplant hätten, auf einer anderen Welt eine neue Kolonie zu gründen, wären sie nicht so dumm gewesen, ihre Ausrüstung hier zurückzulassen.
    Der plötzliche Aufbruch mußte einer Flucht geglichen haben.
    Gegen Mittag verspürte Alaska Appetit und schlug die Richtung auf die ehemalige Siedlung ein.
    Er traf Selma, die auf den Stufen des Gemeindehauses saß und sich sonnte. „Tut mir leid, Alaska, ich habe nichts gefunden, was uns weiterhelfen könnte. Möchte wissen, wo Gucky steckt."
    „Er ist nicht hier?"
    „Seit dem frühen Vormittag ist er verschwunden. Über Funk hat er sich auch noch nicht gemeldet. Bevor er sich in seine Atome auflöste, ließ er nur noch eine Bemerkung fallen, der ich jedoch weiter keine Bedeutung beimaß."
    „Eine Bemerkung? Welche?"
    Selma dachte nach, dann fiel es ihr wieder ein. „Es ging wieder mal um gedankliche Impulse, die er in der Nacht aufgespürt habe. Diesmal habe er sogar die ungefähre Richtung herausgefunden."
    „Das war alles?"
    Selma sah ihn empört an. „Ist das vielleicht nicht genug? Ist doch klar, daß er wie ein Wilder in der Gegend herumhopst und die Absender der Impulse sucht. Vielleicht findet er sie auch."
    „An seine eigentliche Aufgabe, die ihm von ES gestellt wurde, scheint er nicht mehr zu denken." Alaska schüttelte voller Resignation den Kopf. „Er denkt nur noch an die verschollenen Ilts. Wer weiß, ob es überhaupt noch welche gibt. Vor knapp achthundert Jahren waren es ja nur noch etwas mehr als hundert. Es wäre also kein Wunder, wenn sie schließlich ausgestorben wären."
    „Das laß aber Gucky nicht hören", warnte Selma besorgt. „Man sollte ihm die Hoffnung nicht nehmen."
    „Aber dann würde er sich vielleicht mehr um seinen Auftrag kümmern. Ich weiß, das klingt hart und unfreundlich, aber ich meine es gut mit ihm. Er ist mein bester Freund."
    Selma erhob sich und seufzte. „Ich habe Hunger. Kommst du mit ins Schiff?"
    Alaska nickte und stand auf. „Ich hoffe, Ed hat uns etwas übriggelassen."
     
    *
     
    Zwar war es dem Mausbiber in der Nacht gelungen, die ungefähre Richtung anzupeilen, in der die aufgefangenen Impulse ihren Ursprung hatten, aber es gab nicht den geringsten Hinweis auf die Entfernung.
    Er informierte Selma und bat, man solle sich keine Sorgen um ihn machen. Er sei am Nachmittag spätestens wieder zurück.
    Teleportation war am einfachsten, wenn man das Ziel optisch erfassen konnte. Die zweite unfehlbare Methode war, ein denkendes Wesen telepathisch anzupeilen und zu springen. Das funktionierte immer.
    Wenn Gucky weder ein optisches noch mentales Ziel auftreiben konnte, teleportierte er „blind", sorgte aber dafür, daß er in sicherer Höhe über der Oberfläche rematerialisierte und nicht in fester Materie. Telekinetisch ließ er sich dann absinken, bis er wieder festen Boden unter den Füßen spürte.
    Anfangs inspizierte Gucky noch sichtbare Spuren der Siedler, die überall in der näheren Umgebung vorhanden waren. Eine zweite Ansiedlung fand er zwar nicht, dafür aber einen unbefestigten Fahrweg, der am Fuß des Gebirgszuges abrupt endete.
    Die zweite Teleportation brachte ihn auf die andere Seite der Berge in wüstenartiges Gelände.
    Hier deutete nichts mehr darauf hin, daß noch vor kurzer Zeit Terraner auf dieser Welt gelandet und halbwegs ansässig geworden waren.
    Reglos stand Gucky in der von flachen Dünen überzogenen Landschaft, eine kleine, einsame Gestalt. Er esperte und konzentrierte sich auf Empfang. Aber es waren nur schwache und verworrene Muster, die ihn erreichten, gewissermaßen mentale Schlieren. Sie ergaben keinen Sinn, aber das spielte keine Rolle für den Ilt. Wichtig war nur, daß es auf dieser Welt Leben gab.
    An Ilts wagte er kaum noch zu denken, aber der Funke einer verzweifelten Hoffnung blieb.
    Ohne die Richtung zu ändern, setzte er zum nächsten Sprung an.
     
    *
     
    Am späten Nachmittag begann Alaska unruhig zu werden.
    Mehrmals hatte er versucht, Gucky über Funk zu erreichen, aber es kam kein Kontakt zustande. Der Mausbiber mußte sein Gerät nicht eingeschaltet haben. „Ein bodenloser Leichtsinn!" schimpfte Ed Morris. „Und gegen alle Regeln! Ich hoffe, du hältst ihm eine gehörige Standpauke."
    Alaska lächelte. „Ich würde vorschlagen, daß du das übernimmst."
    „Au ja!" stimmte Selma erwartungsvoll zu. „Nein, niemals!" lehnte Ed

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