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1603 - Der Geistertänzer

1603 - Der Geistertänzer

Titel: 1603 - Der Geistertänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bleiben, und sie dachte daran, einen Schluck zu trinken.
    Um es zu holen, musste sie in die kleine Küche. So richtig fit fühlte sich Isabel nicht. Sie bewegte sich schwerfällig wie eine alte Frau, als sie sich umdrehte, um das Bett zu verlassen. Sie blieb noch auf dem Rand sitzen und presste die Hände gegen die Augen.
    Wieder kehrte die Erinnerung an den Traum zurück, der so echt und plastisch gewesen war. Einfach grauenhaft, obwohl nichts passiert war.
    Aber sie hatte Julius gesehen. Er schien nicht tot zu sein. Er war ihr so nahe, als hätte er mit ihr tanzen wollen.
    Das würde nie mehr so sein. Da machte sie sich keine Illusionen. Aber wunderbar wäre es schon gewesen, wenn man alles hätte rückgängig machen können.
    Man hatte im Theater auf sie Rücksicht genommen und sie nach dem Vorfall erst mal beurlaubt. Einfach zwei Wochen ausruhen und die Muße finden, den Schock zu verdauen. Dann würde man weitersehen.
    Das alles würde in zwei Tagen wieder auf sie zukommen. Das alte Stück mit einem neuen Partner, der sich in der Zeit, in der Isabel fehlte, schon damit vertraut machen wollte und auch seine Solopartien einstudierte.
    Danach konnten die Proben beginnen.
    Sie stand auf. Zum Teil legte sie den Weg zur Küche im Dunkeln zurück.
    Erst im winzigen Flur schaltete sie das Licht ein. In der ebenfalls kleinen Küche gab es ein Fenster, das die Größe eines Bullauges hatte, nur eben viereckig war.
    Isabel hatte das Gefühl, sich in die Küche schleppen zu müssen. Ihre Füße schleiften über den Boden hinweg. Auf der Türschwelle hielt sie an, um auch in der Küche das Licht einzuschalten.
    Die Finger erreichten den Schalter nicht. Kurz davor stoppte ihre Hand.
    Isabel starrte nach vorn. Sie schaute in die fast dunkle Küche hinein und stellte fest, dass sie nicht mehr allein war.
    Vor ihr stand jemand.
    Es war eine gräuliche Gestalt, umgeben von der Dunkelheit. Dennoch erkannte sie den Besucher.
    Es war ein Toter!
    ***
    Das Herz blieb ihr nicht stehen, aber es schlug nicht mehr gleichmäßig.
    Was sie sah, war unglaublich.
    Trotz der dunklen Umgebung war alles gut zu erkennen.
    Die Gestalt war ein Mann, und Isabel stellte sich sofort die Frage, ob er aus Fleisch und Blut war. Das konnte eigentlich nicht möglich sein, denn denjenigen, den sie sah, der befand sich, nicht mehr unter den Lebenden.
    Der geflüsterte Name löste sich wie von selbst von ihren Lippen und war nur ein Hauch.
    »Julius…?«
    Sie erhielt keine Antwort, aber sie wusste, dass sie sich nicht getäuscht hatte. Das musste einfach ihr Julius sein, der in die Küche gekommen war und auf sie gewartet hatte.
    »Bitte, Julius - oder immer…« Die Stimme versagte ihr. Ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle und sie sackte ein wenig in die Knie.
    Sie war froh, dass der schmale Schrank in der Nähe stand. Sie musste nur den linken Arm ausstrecken, um sich dort abstützen zu können.
    Isabel wunderte sich darüber, dass sie noch so ruhig blieb. Eigentlich hätte sie schreien und weglaufen müssen. Dass sie es nicht tat, konnte daran liegen, dass sie keine Gefahr spürte, die von der anderen Seite ausging.
    Sie hatte sich einigermaßen gefangen und konnte wieder Atem schöpfen. Dabei rutschte ihr die Frage heraus, die ihr bereits auf der Zunge lag.
    »Du bist nicht tot?«
    Irgendwie fürchtete sie sich vor der Antwort. Sie fürchtete sich überhaupt in dieser Lage. Alles war so schrecklich anders geworden.
    »Ich bin bei dir.«
    »Ja, das sehe ich.« Sie spürte die Tränen über ihre Wangen laufen. Bei der nächsten Frage klang ihre Stimme bereits gepresst, »Und weshalb bist du gekommen?«
    »Ich wollte zu dir.«
    Beinahe hätte sie gelacht. Das war alles so unwirklich und nicht zu erklären. Gut, er wollte zu ihr, das war normal. Aber doch nicht als Toter!
    War er überhaupt richtig tot? Stand vor ihr ein Körper, der lebte, den sie anfassen konnte? Nein, das wollte sie nicht akzeptieren und schüttelte den Kopf.
    »Nein, du kannst es nicht sein. Du bist auf der Bühne gestorben. Ich war Zeugin deines Todes, und ich weiß auch, dass du in deiner Heimat begraben worden bist…«
    »Das war mein Körper.«
    »Ja und?«
    »Der steht nicht vor dir.«
    Isabel überkam ein Schauder. Es war unglaublich und furchtbar, so etwas hören zu müssen, aber sie wusste auch, dass sie sich nicht in einem weiteren Traum befand. Das hier war die Wirklichkeit.
    Sie musste sich schon sehr anstrengen, um die nächsten Worte hervorzubringen.
    »Aber ich sehe

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