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1603 - Der Geistertänzer

1603 - Der Geistertänzer

Titel: 1603 - Der Geistertänzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch, dann war er weg, als hätte es ihn nie zuvor gegeben…
    ***
    Isabel Kessler blieb auf dem Bettrand sitzen und verlor jegliches Zeitgefühl. Erst als sie merkte, dass ihr kalt wurde, kam sie wieder zu sich, und sofort war die Erinnerung da.
    Sie war wunderbar und tragisch zugleich.
    Isabel hatte mit einer ihr so vertrauten Person getanzt. Es war für sie das absolute Erlebnis gewesen, stärker noch als ihr Zusammenspiel auf der Bühne, aber sie wusste auch, dass ihr Partner nicht mehr lebte.
    Ein Geist!
    Isabel schüttelte den Kopf, denn sie hatte in ihrem Leben nie an Geister geglaubt. Das war für sie alles großer Quatsch gewesen. Einfach Mumpitz. Damit hätte man kleinen Kindern Angst einjagen können, aber nicht ihr.
    Jetzt aber dachte sie anders darüber. Julius war ein Geist gewesen, nicht mehr existent wie ein Lebender.
    Dennoch hatte sie ihn anfassen können!
    Als sie daran dachte, lief ein Schauer über ihren Rücken. Sie legte die Arme um ihren Körper, weil sie sich wärmen wollte. Das gelang ihr nicht, denn die Kälte war nicht normal. Sie kam nicht von außen, nur von innen. Sie war die Folge der Erinnerung, und Isabel Kessler musste sich mit dem Phänomen auseinandersetzen, dass Geister auch stofflich sein können, obwohl das Unsinn war. Aber sie hatte es so erlebt. Ihr Tanzpartner war lautlos erschienen, und er hatte sich auch lautlos bewegt und zudem war von ihm eine so freundliche Ausstrahlung ausgegangen.
    Ob Geist oder nicht. Es brachte ihr nichts ein, wenn sie lange darüber nachgrübelte. Sie war nicht in der Lage, eine Erklärung dafür zu finden.
    Sie konnte es aber auch nicht einfach abhaken und wieder zur Tagesordnung übergehen.
    Isabel rechnete damit, dass es nicht der einzige Besuch bleiben würde.
    Wie sie die Gestalt einschätzte, würde sie noch einige Male erscheinen.
    Isabel wusste auch, dass sie zu schwach war, um das noch einmal durchzustehen. Sie brauchte einen Helfer an ihrer Seite, und sie dachte darüber nach, wem sie sich anvertrauen konnte.
    Ihr fiel jemand ein!
    Die Tänzerin zuckte zusammen, als ihr der Name durch den Kopf schoss.
    Paula Ashley!
    Ja, das könnte die Lösung sein, denn Paula war jemand, die sich mit dem Jenseits beschäftigte.
    Sie arbeitete als Garderobiere im Theater. Ein völlig normaler Job, mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdiente. Aber da gab es noch die andere Seite bei ihr. Die seltsame, das Wissen, etwas Besonderes zu sein.
    Paula Ashley bezeichnete sich als sehr sensible Person. Und denen gegenüber, die sie näher kannten, öffnete sie sich auch. Sie sah sich als Medium an. Sie war ein Mensch, der zwischen den Welten wanderte und viele Dinge dabei sah und zudem Kontakte zu den Geistern von Toten herstellen konnte.
    In einer langen Probenpause waren sich die beiden Frauen näher gekommen. Paula hatte Isabel gegenüber Erlebnisse angedeutet, die etwas Besonderes waren. Sie sprach wenig mit anderen Menschen darüber. In diesem Fall hatte sie eine Ausnahme gemacht.
    Isabel hatte sie nicht ausgelacht. Sie war eine gute Zuhörerin gewesen und letztlich hatte sie sogar genickt, als Beweis dafür, dass sie Paula glaubte.
    Wenn ihr überhaupt jemand helfen konnte, dann war es Paula Ashley.
    Sie würde sie auch nicht auslachen, wenn sie von ihren Erlebnissen berichtete.
    Plötzlich huschte ein Lächeln über ihre blassen Lippen. Es war ein Zeichen dafür, dass sie sich wieder besser fühlte. Isabel sah Land, und sie würde sich so bald wie möglich mit Paula Ashley in Verbindung setzen.
    Vielleicht gelang es ihr ja, Licht in das Dunkel zu bringen, denn Isabel Kessler war fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden.
    Das war sie Julius und sich selbst schuldig…
    ***
    Im Büro des Yards trafen wir wieder zusammen. Ich hatte Suko mitgebracht, und auch Glenda Perkins tauchte wieder auf. Eingemummt in dicke Kleidung und noch immer verschnupft, das sahen wir ihr an.
    Sie zog den dicken Wollmantel aus, wobei ich ihr half, was sie verwunderte. Eine Jacke hatte sie auch noch an, und darunter trug sie einen dicken Pullover.
    »Himmel, ist das kalt.« Sie rieb sich die Wangen und fuhr über ihre Augen hinweg. »Das ist ja schon eine sibirische Kälte.«
    So ganz unrecht hatte sie damit nicht. Es war wirklich sehr kalt geworden. Ein Hochdruckgebiet aus dem Norden hatte England erreicht und die Temperaturen unter den Nullpunkt sinken lassen. Ebenso wie auf dem Festland. Europa war zu einem riesigen Kühlschrank geworden.
    Ich stand noch in ihrer Nähe, als

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