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1603 - In der Toten Zone

Titel: 1603 - In der Toten Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus politischen Gründen deportierter Plophoser geboren worden. Nach seiner Ausbildung in den Schulungszentren der Cantaro war er schließlich auf dem cantarischen Flottenstützpunkt Stiftermann III als Syntronstatistiker eingesetzt worden.
    Dort hatte er im Alter von 29 Jahren erste Kontakte mit der Widerstandsorganisation WIDDER gemacht, deren Zielen er sich schon kurz nach seiner Ausbildung verschrieben hatte.
    Nach den ersten Eindrücken, die er auf seine Mitmenschen machte, hielten die ihn meist für einen verträumten Weltverbesserer oder einen liebenswerten Theoretiker, der keiner Fliege ein Leid zufügen konnte.
    Oder gar für einen Duckmäuser.
    Dieses Gehabe, das ursprünglich nur ein Teil seiner Tarnung den Cantaro gegenüber gewesen war, war zum festen Bestandteil seines äußeren und teilweise auch des inneren Charakterbilds geworden.
    Yart Fulgen war ein Mann, der die Waffen des Geistes denen der Gewalt vorzog. Über besondere Körperkräfte verfügte der 1,82 Meter große, eher schmächtige Mann mit den knochigen Beinen auch nicht.
    Sein Gesicht war schmal. Das schwarze Haar trug er glatt zurückgekämmt, was den Eindruck der Biederkeit verstärkte. All das änderte aber nichts daran, daß er bei Diskussionen seinen Verstand ausspielte und keinem Schlagabtausch aus dem Weg ging. Die Erfahrung mußte Atlan jetzt wieder einmal machen. „Du mußt die politische Seite mit ins Kalkül ziehen", drängte der Arkonide. „Natürlich will auch ich, daß über die wahren Verhältnisse innerhalb der GAFIF sowenig wie möglich bekannt wird. Durch die Gerüchte um eine neue USO bin ich aber gezwungen, etwas zu tun. Und den Vorhang so weit zu lüften, daß unsere Arbeit nicht durch den Druck aus dem Galaktikum beeinträchtigt wird. Die bösen Gerüchte müssen aus der Welt. Der Besuch Hepnor-Wollanas ist ein erster Schritt in dieser Richtung. Der Anti kann in unserem Sinn den Vermittler spielen und die ersten Wogen glätten. Die Hauptarbeit aber liegt bei dir, Yart. Und bei deinen Leuten."
    „Mir gefällt das nicht." Der Sicherheitschef verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. Damit signalisierte er unausgesprochen, daß er nicht daran dachte, in der von Atlan gewünschten Richtung aktiv zu werden. „Du wirst nicht umhinkommen, mir einen Befehl zu erteilen. Denn wenn später etwas schiefgeht, möchte ich die Sache nicht ausbaden müssen."
    „Ein Befehl ist keine Lösung." Atlan schüttelte den Kopf. „Ich brauche deine Einsicht. Politik ist nicht so sehr dein Geschäft."
    „Meine Logik sagt mir, daß du ein unkalkulierbares Risiko eingehst und dir und der ganzen Organisation - und damit Arkon - Schaden zufügen wirst."
    „Es liegt in unseren Händen", widersprach der Arkonide, „die Vorbereitungen so zu treffen, daß das Risiko verschwindend klein wird."
    „Laß mir noch einen Tag Zeit", bat Yart Fulgen. „Ich weiß natürlich auch, daß ich dir auf Dauer gar nicht widersprechen kann. Vielleicht muß ich mich erst innerlich auf deinen Plan einstellen."
    „Ich werde spätestens in zwei Tagen aufbrechen", entgegnete Atlan. „Bis dahin müßtet ihr Hepnor-Wollana genügend Informationen geliefert haben, damit er in unserem Sinn aktiv wird. Und bis dahin möchte ich auch deine Zustimmung hören, Yart."
    Die beiden Männer wollten sich freundschaftlich die Hände reichen, als sich die Tür ohne Ankündigung öffnete und ein Mitarbeiter Fulgens hereinstürmte. „Das ist Egenverro", erklärte der Sicherheitschef. „Du erinnerst dich sicher an den Semi-Androiden und Verwandlungskünstler, der seit den Zeiten auf Ascullo bei mir arbeitet."
    Atlan nickte nur und verfolgte, wie der halborganische Roboter seinem Chef ein engbedrucktes Blatt überreichte.
    Yart Fulgen las alles zweimal. „Wenn das wirklich stimmt, was hier steht", sagte er mit belegter Stimme, „dann kannst du deine galaktischen Schnüffler und Inspekteure erst einmal vergessen. Ich schätze, daß sie und auch du andere Probleme haben."
    „Könntest du dich etwas deutlicher ausdrücken?"
    Der Sicherheitschef reichte Atlan das Blatt und erklärte dazu: „Es sieht so aus, als sei in einem Raumsektor, in dem auch das Solsystem liegt, ein unbekanntes Hyperphänomen aufgetreten. Dort existiert der Hyperraum nicht mehr. Oder er hat sich so verändert, daß wir ihn und seine Phänomene nicht mehr erkennen. Es gibt dort keine Hyperkräfte mehr. Und damit keinen Hyperfunk, keinen Flug durch den Hyperraum und auch keine Funktionen irgendwelcher

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