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1604 - Der Fluch von Rubin

Titel: 1604 - Der Fluch von Rubin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Natürlich verfolgt sie einen Plan", sagte er. „Sie will mich umbringen."
    „Ach so!" spöttelte Marfin Kinnor mit dröhnender Stimme. „Ich dachte, sie hätte was Wichtiges vor!"
    „Die Hypersonden haben den Planeten Rubin passiert", meldete der Ortungschef. „Sie funktionieren noch immer. Die Tote Zone hat Rubin also freigegeben."
    Die MONTEGO BAY stand in fortlaufendem Informationsaustausch mit der GALAKTAPTUL und der TENTRA BLUE, so daß der Anti-Multiwissenschaftler und Kommandant Sasta-Punal im gleichen Moment erfuhr, was geschehen war. „Wir fliegen vonaus", teilte er Michael Rhodan über Funk mit. „Noch nicht!" rief der Terraner, der das Gesicht des Antis auf dem Monitor hatte. „Bisher ist es stets so gewesen, daß der Grenzbereich der Toten Zone schwankend war. Rubin kann also durchaus noch einmal in ihren Einfluß geraten."
    Der Anti antwortete nicht. Er brach die Funkverbindung ab.
     
    *
     
    „Auf Rubin gibt es große Vorkommen von Howalgonium", sagte Sasta-Punal zu Velt-Togem, seinem Stellvertreter. „Das ist es, was diese Welt so interessant für uns macht."
    Der Multiwissenschaftler war über zwei Meter groß und überragte alle anderen Antis an Bord der GALAKTAPTUL. Doch er war nicht nur aus diesem Grund eine ungewöhnliche Persönlichkeit, vielmehr hatten ihn seine wissenschaftlichen Leistungen galaxisweit bekannt gemacht. Die GALAKTAPTUL gehörte zur Forschungsflotte des Galaktikums, und der Anti hatte an mehreren Expeditionen teilgenommen, die mit wahrhaft aufsehenerregenden Ergebnissen zurückgekehrt waren. Aber auch die Tatsache, daß er ein ungewöhnlich erfolgreicher Wissenschaftler war, wurde seiner Persönlichkeit noch nicht in vollem Umfang gerecht. Sasta-Punal war vor allem auch deshalb bei den Antis - und vor allem bei der Besatzung seines Raumschiffs - hoch angesehen, weil er den Traditionen seines Volkes stark verbunden und ein Anhänger des uralten Baalol-Kults war. Anders als in anderen Raumschiffen der Antis gab es an Bord der GALAKTAPTUL einen Raum, der ausschließlich diesem Kult vorbehalten war. Ein wohlgehütetes Geheimnis, das keinem Außenstehenden offenbart wurde.
    Sasta-Punal blickte in einen Spiegel, der über dem Monitor vor seinem Kommandantensessel angebracht war, und überprüfte seine Frisur. Er trug das schwarze Haar extrem kurz. Als er einige Härchen entdeckte, die sich über der Stirn nicht in die allgemeine Richtung der anderen einfügen wollten, benetzte er seine Fingerspitzen und tupfte sich dann damit vorsichtig über die Haare, um sie anzufeuchten und gefügig zu machen.
    Er blickte etwas länger als notwendig in den Spiegel. Dabei stellte er fest, daß die Haut unter seinen Augen nach wie vor faltenlos glatt war und nicht die geringste Unreinheit aufwies. Vor Tagen hatte er sich einige winzige Warzen entfernen lassen, die sich dort angesiedelt hatten, nachdem er sich den Umwelteinflüssen von Olymp ausgesetzt hatte. Nicht die geringste Spur war von ihnen geblieben.
    Sasta-Punal lächelte. Er war zufrieden mit seinem Äußeren. Über sein Inneres dachte er gar nicht erst nach. Es war - seiner Meinung nach - über jeden Zweifel erhaben. Es war makellos und so edel, daß es ihn oft Überwindung kostete, sich mit weniger vollkommenen Wesen zu unterhalten.
    Voller Unbehagen erinnerte er sich an die verschiedenen Treffs mit Atlan, dem er sich deutlich überlegen fühlte. Der Arkonide war in seinen Augen ein Inbegriff von Dekadenz, ein Relikt der verfallenen und verkommenen arkonidischen Kultur, das unbegreiflicherweise überlebt hatte. „Hast du dich eigentlich schon mal gefragt, wie ES dazu gekommen ist, einem degenerierten Arkoniden die Unsterblichkeit zu verleihen?" fragte er.
    Sein Stellvertreter blickte ihn verblüfft an. Er war noch mit der Bemerkung über das Howalgonium von Rubin beschäftigt und konnte die Gedanken des Kommandanten nicht so schnell nachvollziehen. „Du sprichst von Atlan?"
    Sasta-Punal lächelte verhalten. Er schwenkte seinen Sessel betont langsam herum, legte den Kopf in den Nacken und blickte Velt-Togem unter tief hängenden Lidern heraus an. Hochmütiger hätte der Ausdruck seines Gesichts kaum sein können. „Ist dir noch ein Arkonide bekannt, bei dem der Superintelligenz ein solcher Irrtum unterlaufen ist?"
    „Nein. Natürlich nicht", stammelte Velt-Togem. Er hob rasch die Hände und gestikulierte abwehrend, als könne er dadurch seine Frage ungeschehen machen.
    Die Antis stammten von den Akonen ab. Vor Tausenden

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