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1608 - Ennox an Bord

Titel: 1608 - Ennox an Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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möglich von ihr entfernt aufzuhalten. „Du hast wirklich schon vorausgedacht."
    „Hoffentlich gut genug. Du kümmerst dich bitte um die Positronik und schweigst vorerst über das, was du hier gehört hast."
    „Wie ein Grab", versprach Mertus Wenig.
     
    *
     
    Ariane ließ nicht locker.
    Der Terraner war aber auch wirklich der erste, der sie nicht zu diesen ominösen Völkern, den Plagen, den Hexen, den Schlampen, rechnete. Ganz im Gegenteil, er saß da vor ihr in seiner Kabine, den Kopf in die Hände gestützt, und schien fast glücklich darüber zu sein, mit jemandem reden zu können.
    Auch wenn dies hauptsächlich darin bestand, Fragen zu beantworten.
    Er hockte auf dem Rand seiner Liege, und Ariane saß im Schneidersitz vor ihm auf dem Boden.
    Von schräg unten konnte sie sehen, daß zwischen seinen zusammengepreßten Händen Tränen hervorkullerten. „Du bist so traurig", stellte die Ennox mitfühlend fest. „Aber warum?"
    „Weil alles so furchtbar ist", schluchzte der Raumfahrer. Er war noch sehr jung im Vergleich mit den meisten Leuten an Bord. Sein schlanker Körper schüttelte sich, ohne daß er seine Gesichtsdeckung entblößte. „Was ist so furchtbar?" fragte Ariane. „Alles!"
    „Was ist >alles    „Na, alles eben. Diese Kabine, dieses Raumschiff..."
    „Was ist mit dem Raumschiff?"
    Ariane feuerte die Frage ab. Wie viele Stunden sie damit verbracht hatte, eine Befriedigung ihrer Neugier zu suchen, das wußte sie gar nicht mehr. Überall war sie weggescheucht worden, genau wie auf dem Schiff der Albinos. Sie hatte sich schon in einen stillen Winkel verkrochen und überlegt, ob sie nicht einfach wieder von der ODIN verschwinden sollte.
    Aber aufgeben war ihre Sache nicht. Und so hatte sie ihn gefunden, Barin Oxter, den Verzweifelten. Sie war nicht durch Zufall ausgerechnet in sein Quartier gekommen. Der Arme hatte seine inneren Qualen wohl nicht länger aushalten können und hatte über das Bordfunknetz das ganze Schiff zusammengeschrien, daß er mit jemand reden müßte. Oder er würde sich umbringen.
    Ariane hatte abgewartet, bis ihm der riesige Kerl, der es so wollüstig auf ihre Schenkel abgesehen hatte, Hilfe leistete und dann wieder verschwand. Erst eine Viertelstunde später hatte sie sich in Barin Oxters Kabine begeben. Er war zum Glück nicht narkotisiert worden und konnte nun reden, soviel er wollte. Je mehr, desto besser.
    Alles war interessant, was diese Terraner von sich gaben. Und Barin Oxter hatte da keine Hemmungen mehr. Er war dankbar für jede Frage, die sie ihm stellte. „Was ist denn nun mit dem Raumschiff, Barin?"
    „Es ist unser Untergang. Wir werden sterben, alle."
    „Wieso das denn? Es hat doch stabile Wände und noch Energie!"
    „Wir werden sterben, ich weiß es!" jammerte Oxter und schluchzte laut. „Wie?" erkundigte Ariane sich mitfühlend. „Wie sterben?"
    „Verhungern, ersticken, uns selbst umbringen!"
    „Wie macht ihr das?"
    „Oh, da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel nimmst du ..." Der junge, verzweifelte Raumfahrer begann mit einem Vortrag über die verschiedenen Möglichkeiten, sich eigenhändig ins Jenseits zu befördern, und Ariane hörte immer gebannter zu. „Aber im Moment wäre es sicher am einfachsten", schluchzte Oxter, „wenn ... wenn man ..."
    „Ja?"
    Arianes Augen klebten an seinen Lippen, denn jetzt hatte Bärin Oxter die Hände vom Gesicht genommen und wischte sich zitternd über die Kleidung. „Wenn..."
    „Wenn...? Nun sag schon! Was denn?"
    Oxter holte tief Luft. Sein Blick wurde plötzlich ganz klar und schien die Entschlossenheit widerzuspiegeln, sich mit Würde von diesem unerträglich gewordenen Leben zu verabschieden. „Wie machst du's, Mann?" fragte die Ennox. „Sag schon!"
    „Ich ... werde in die Schleuse Nummer neun gehen."
    „Schleuse Nummer neun, aha! Und was ist dort?"
    „Da findet ein Experiment statt, ein furchtbares Experiment. Und das kann nicht gutgehen.
    Wenn es zur Katastrophe kommt, dann will ich mittendrin sein und ..." Er wischte mit den Händen durch die Luft. „Wumm! Aus!"
    „Was für ein Experiment?" Arianes Hände berührten die seinen und zitterten mit. „Was machen sie dort?"
    „Das ist ein großes Geheimnis. Sie verraten es niemandem, aber es muß etwas Schreckliches sein."
    „Und du bist sicher, daß es scheitert?"
    „Es kann ja nicht gutgehen." Oxter begann wie ein kleiner Junge zu weinen und warf sich zuckend auf seine Liege. „Das wäre furchtbar, denn dann müßte ich ja

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