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1609 - Rettung für die Posbis

Titel: 1609 - Rettung für die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darauf aufmerksam, daß eine wichtige Durchsage bevorstand. „Reginald Bull ist angekommen. Er hat seine Raumlinse an Schleuse zweiundvierzig angedockt.
    Ich wiederhole: Reginald Bull ist angekommen. Er hat..."
    Die Matten-Willys verloren ihr Interesse an dem komischen Ennox und wandten sich in die Richtung, in der sie am schnellsten in die Peripherie des Zentralbereichs gelangten, wo die Schleuse lag. „He, so wartet auf mich!" rief Boratz ihnen nach und erregte erneut ihre Aufmerksamkeit. Die Matten-Willys beobachteten entsetzt, wie sich der Ennox auf unheimliche Weise zu verwandeln begann. Seine Kleidung, sein Köfferchen und sein Körper zerflossen und nahmen die Form eines Fladens an, aus dessen Oberseite sich ein menschlicher Kopf mit Bullys Gesichtszügen herausbildete. „Beratzel!" brüllten die Willys und jubelten. „Du hast uns hereingelegt. Na warte! Boratz-Beratzel, jetzt ist alles sonnenklar. Dein Weltbild ist absolut verrückt."
    Sie warfen sich auf ihn, aber ihr Anführer schaffte es irgendwie, sich unter ihnen hindurchzuzwängen und sich an ihre Spitze zu setzen. So gut es die geringe Schwerkraft Titans zuließ, eilten sie ihrem Ziel entgegen. Inzwischen hatten sie ein System herausgefunden, wie sie auf die Rückstoßaggregate verzichten konnten! Sie formten ihre Körper zu kleinen, festen Kugeln und streckten nach allen Seiten" Tentakel aus, mit denen sie sich an den Wänden, der Decke und dem Boden abstützten. Auf diese Weise rannten sie durch die Korridore ihrem Ziel entgegen, und wer sie unvorbereitet traf, mußte den Eindruck einer Invasion spinnenartiger Wesen gewinnen.
     
    *
     
    „Hier riecht es aber seltsam!"
    Kallia Nedrun warf den Kopf zurück und starrte den Ennox an, der plötzlich vor ihr aufgetaucht war. Er stand keine dreißig Zentimeter von ihr entfernt und blickte freundlich auf sie herab. „Na, was ist? Willst du nicht aufstehen, wenn ein Gast eintritt?"
    „Erstens bist du kein Gast. Zweitens bist du nicht eingetreten. Und drittens sitze ich auf dem Klo, falls dir das etwas sagt."
    „Laß mal sehen!"
    Der Typ beugte sich über sie und wollte sie ein Stück zur Seite schieben. Aber da kannte er Kallia schlecht. Sie packte ihn am Hals und zog ihn in die schmale Nische zwischen der Toilette und der Wand. Der Ennox verlor das Gleichgewicht und stürzte kopfüber nach vorn. Er steckte fest und konnte sich mit an den Körper gelegten Armen nicht befreien. Er zappelte und strampelte, aber sie hielt ihn mit einer Hand am Hemd fest und verhinderte, daß er sich aus der Nische herausarbeitete. Der Ennox verfiel in Starre, und als Kallia fertig geworden war, den Deckel schloß und die Druckspülung betätigte, tippte sie ihn mit der Stiefelspitze an. „Los jetzt, du Mistkerl! Das machst du kein zweites Mal, klar?"
    „Klar", nuschelte der Ennox und ließ sich von ihr aus dem Gefängnis herausziehen. Mit den bei der geringen Schwerkraft üblichen tapsigen Schritten folgte er ihr auf knirschenden Haftsohlen in das Wohnzimmer hinaus, wo die Wissenschaftlerin stehenblieb, als habe sie der Schlag getroffen.
    Drei männliche Ennox drängten sich in der Küche und kochten auf einem der Mikrowellenanschlüsse allerhand Murks zusammen. Vier Ennoxfrauen saßen in den Sesseln, hatten die Lampen auf volle Leistung hochgedreht und spielten Karten, wobei sie sich mehr über die Figuren auf den Karten amüsierten als sich mit den Spielregeln befaßten. „Bei dir ist es gemütlich", sagte der Ennox hinter ihr und dachte nicht im Traum daran, die Klotür zu schließen. „Wenn du nichts dagegen hast, dann bleiben wir erst einmal hier."
    „Das wird ja immer schöner. Wo glaubt ihr, daß ihr seid? In einem Luxushotel im Prydania Park auf dem Mars oder wo?"
    „Nun hab dich mal nicht so!" Eine der Frauen wandte den Kopf und sah sie verärgert an. „Wozu bist du die Frau dieses Supergeistes? Du hast hohen Besuch bekommen."
    „Das sehe ich. Lumpenpack seid ihr, und ihr benehmt euch schlimmer als eine Horde Penner von Lepso. Ist euch das klar?"
    Sie hielt sich an einer Sessellehne fest, trat einer der Frauen die Beine vom Tisch und bewegte sich dann langsam auf die Küche zu. „Superköche!" schrie sie die drei Typen an. Alle waren sie über einsneunzig groß, hatten aber einen deutlichen Hang zur Fettleibigkeit. „Was gibt das? Schlangenfraß?"
    „Wir probieren aus, wie es schmeckt."
    „Dann laßt euch nicht stören."
    Sie bückte sich zu einer der unteren Schranktüren, nahm den Schaumlöscher

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