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1609 - Rettung für die Posbis

Titel: 1609 - Rettung für die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Materie, in der nur noch absolut ionisierte, freie Nukleonen existieren. Wir testen das Ding, ob es noch funktioniert. Jede Änderung selbst an der Außenhülle kann zur Katastrophe führen."
    „Das scheint mir aber nicht alles zu sein. Ich sehe da mal hinein."
    Talboran verfluchte den Tag, an dem er diesen Auftrag angenommen hatte. Er zählte die Sekunden bis zum Tod. „Natürlich ist es nicht alles", rief er. „In der zweiten Phase wird ein Teil des Nugas in Antimaterie verwandelt. Durch das kontrollierte Zusammenspiel beider gleichgepulsten Zustandsformen wird die Freisetzung größter Energiemengen bei geringstmöglichem Brennstoffverbrauch erreicht. Von diesen Reaktoren gibt es im Solsystem nur ganz wenige. Titan braucht dieses Gerät zum Überleben."
    „Es ist aber nicht das einzige, oder?"
    „Nein. Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie groß der Energieverbrauch der Forschungsanlage im Normalfall ist?"
    „Nein. Wozu?"
    Talboran hatte das Ende seiner Flugbahn fast erreicht. Er streckte die Beine aus, berührte Sekunden später den Untergrund und federte sich ab. Er ging tief in die Knie, um einen Großteil seiner kinetischen Energie abzubauen, und hüpfte in einem kleinen Sprung hinüber zum Reaktor. „Laß die Finger davon", warnte er. „Sonst nehme ich dir den Helm ab."
    „Dann werde ich mich bei eurem Supergeist mit den zwei neuen Beinen beschweren", lautete die Antwort.
    Talboran hangelte sich an den Kerl heran und versuchte, durch die Helmscheibe sein Gesicht zu erkennen.
    Aber der Typ dachte nicht daran, sich in die Karten blicken zu lassen. „Hier ist es mir zu langweilig bei euch Schlafmützen", verkündete er und löste sich buchstäblich in nichts auf. „Hier Talboran!" Der Ara schaltete sein Funkgerät auf maximale Leistung. „Ich rufe Titan. Ein Ennox hätte beinahe eine Katastrophe ausgelöst."
    Ganz leise erreichte ihn eine Antwort und führte dazu, daß er sich neben dem sich aufladenden Reaktor zu Boden sinken ließ und sich nicht mehr rührte. „Hier Zentrale", verstand er. „Bleibt, wo ihr seid. Hier unten ist es viel schlimmer!"
     
    4.
     
    „Nanu? Elf Mann Vorhut und drei Mann Nachhut. Eine merkwürdige Kombination. Guten Tag auch. Mit wem habe ich die Ehre?"
    Der Frager trug einen enganliegenden weißen Anzug und war groß und schlank. In der Hand hielt er ein kleines Köfferchen, und auf seinem Kopf saß eine Schlappmütze undefinierbar rer Farbe.
    Die Matten-Willys sammelten sich zu einer einzigen Schar, hielten inne und starrten den Fremden an. Sie umringten ihn und beäugten ihn von allen Seiten. „Wie ein Posbi siehst du aber nicht aus", stellten sie im Chor fest. „Sage uns deinen Namen, und wir werden dich zu Myles Kantor führen. Er ist hier der Chef."
    „Das weiß ich wohl. Ihr dürft mich Boratz nennen. Ich bin ein Ennox."
    Der vorderste der Matten-Willys fuhr zwei Stielaugen aus, die in die Luft emporstiegen und Boratz von oben betrachteten. „Ennox sehen im Prinzip alle gleich aus", dozierte er. „Gibt es eigentlich auch Ennox mit Glatze?"
    „Was ist das, eine Glatze? Überhaupt, könnt ihr mir sagen, wie es bei vielen Galaktikern zu Haarausfall kommen kann?"
    „Nichts ist determiniert. Alles ist im Fluß!" rief ein Matten-Willy aus der hintersten Reihe. „Kennst du die Flüsse, die bergauf fließen?"
    „Ja, ja." Der Ennox tat gelangweilt. „Das trifft man doch überall in der heutigen Zeit."
    „Wie viele Tote Zonen gibt es im Universum? Du weißt es garantiert."
    „Viele", erklärte der Fremde. „Ich habe sie nie gezählt."
    „Falsch", wurde er korrigiert. „Es gibt nur diese einzige."
    „Wer sagt das?"
    „Unsere Posbis. Sie haben alle Informationen ausgewertet, die die Ennox mitgebracht haben.
    Auch die Messungen innerhalb des Solsystems wurden berücksichtigt."
    „Dann haben sie sich getäuscht. Alles ist determiniert. Es gibt keine Veränderungen."
    „Du meinst, es wird alles so bleiben wie jetzt? Mit den kranken Posbis und der fehlenden Rückkehrmöglichkeit zur Hundertsonnenwelt?"
    „So ist es. Tobak wird sein Versteck nie mehr verlassen können."
    Die Matten-Willys brachen in lautes Jammern aus, plötzlich aber richtete sich einer von ihnen kerzengerade auf. „He, woher weißt du das mit Tobak? Wer hat es dir verraten, Boratz? Und wieso hast du einen so komischen Namen? Wieso heißt du nicht William oder Frank, nicht Peter oder Diego?"
    Irgendwo im Hintergrund aktivierte sich ein Interkom, und eine Stimme machte sie

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