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161 - Der Kristallschlüssel

161 - Der Kristallschlüssel

Titel: 161 - Der Kristallschlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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schon einige Zeit hier war, hatte er sich immer noch nicht so recht an das seltsam düstere Tageslicht gewöhnt, an den Anblick der kleinen fernen Sonne.
    Maya kehrte gerade aus einem Nebenraum zurück, wo sie einige Funkgespräche geführt hatte. Sie lächelte kurz Windtänzer an, der sich aufsetzte und durch seine langen offenen Haare fuhr.
    »Schlimmer als ein Retrozitter«, bemerkte er kopfschüttelnd.
    Sternsang, der die verständnislosen Mienen der anderen sah, erklärte launig: »Ein kleines Reptil, das bei jedem Empfinden von Gefahr sofort in Todesstarre verfällt.«
    »Es ist mir unangenehm, aber ich kann nichts dagegen machen«, fuhr Windtänzer fort. »Als ich das Bild sah, stürmten sofort wieder die Visionen auf mich ein, und ich hörte noch einmal das klirrende Schreien der Kristalle, als ob sie… ich weiß es auch nicht. Jedenfalls legt es in mir einen Schalter um, bevor ich meinen Geist abschotten kann, und schaltet mich einfach ab, sprichwörtlich.« Er machte eine auffordernde Geste zu Maya. »Entschuldige, du wolltest etwas sagen.«
    Maya nickte. »Folgendes wurde entschieden: Wir werden eine Expedition in das Zielgebiet schicken, während man hier weiterhin versucht, die Anlage abzuschalten. Die ständig aktualisierten Messergebnisse lassen keinen anderen Schluss zu, als dass wir einer Katastrophe entgegensteuern. Der Countdown läuft, und wir können nur hoffen, dass die kürzeste Frist von zwei Wochen nicht zutrifft. Ich werde die Expedition leiten.«
    »Wie ich Maddrax kenne, brennt er darauf, ebenfalls mitzukommen«, murmelte Chandra.
    »Selbstverständlich«, kam Maya Matt zuvor.
    »Schließlich können wir von seinem Wissen profitieren, wenn wir auf ein Bergwerk der Alten stoßen. Du bist ihm weiterhin zugeteilt, Chandra, deswegen ist auch deine Teilnahme keine Frage.«
    Sie blickte Sternsang an. Der winkte ab. »Ich bin zu alt, mein Kind. Ich werde hier bleiben und beim Strahl Wacht halten. So werdet ihr wissen, ob ihr noch hoffen dürft oder nicht.«
    »Durch mich«, sagte Windtänzer mit Leidensmiene.
    »Ich kann dieses Vorhaben nicht gutheißen, weil wir uns an einen verfluchten Ort begeben, der uns das Leben aussaugen wird. Aber ich weiß, dass wir keine andere Wahl haben. Also werde ich dabei sein.«
    »Gut«, sagte Maya und hob in einer motivierenden Geste die Hände. »Ich brauche diesen Tag für die Vorbereitungen und zur Zusammenstellung des restlichen Teams. Morgen früh bei Sonnenaufgang brechen wir auf. Chandra, ich lasse dich und Maddrax mit dem Gleiter zu eurer Wohnung bringen. Dort bleibt ihr bitte, bis ihr abgeholt werdet. Die Situation auf den Straßen hat sich verschärft, doch dieses Problem übernehmen andere. Maddrax, Sie bekommen einen PAC, den Sie bitte ständig auf Empfang halten. In Sachen Kleidung sind Sie bestens ausgerüstet. Chandra, du legst ebenfalls deinen Sicherheitsanzug an. Windtänzer…«
    »Ich trage so ein Ding nicht, niemals!«, protestierte der Baumsprecher so entschieden, dass Maya sich weitere Überzeugungsarbeit ersparte.
    Kurz darauf kam der Gleiter, um Matt und Chandra zu holen.
    ***
    Zurück in der Wohnung, schwiegen sie eine lange Zeit.
    Sie waren hungrig, ausgelaugt und todmüde. Lustlos saßen sie am Tisch und stocherten im Essen herum, das nicht schmecken wollte. Jeder hing eigenen Gedanken nach.
    »Ich habe Angst«, sagte Chandra schließlich. »Dies alles geht so schnell…« Sie sah ihn aus fragenden, traurigen Augen an. »Was wird aus uns?«
    »Meinst du dein Volk oder uns beide?«, fragte er.
    »Sowohl, als auch.« Sie rieb sich die müden Augen.
    »Ich werde jetzt duschen und dann schlafen, ich kann mich kaum mehr aufrecht halten.«
    Sie stand auf, Matt ebenfalls, und er nahm sie in die Arme. Sie blinzelte überrascht, als er ihr Gesicht mit Küssen bedeckte. Seine Hand öffnete den vorderen Verschluss ihres Anzugs, suchte den Weg nach innen und streichelte ihre Brust. Sie entspannte sich, und ein leise schnurrender Laut drang aus ihrer Kehle.
    Behutsam drängte er sie zu seinem Schlafzimmer, während er fortfuhr, die Verschlüsse zu öffnen.
    »Ich weiß nicht, ob ich in diesem Zustand noch zu irgendetwas fähig bin«, sagte er leise. »Aber ich möchte dich halten und spüren, Chandra, so innig wie möglich. Den ganzen Tag schon habe ich mich nach dir gesehnt, und ich will keinen Augenblick versäumen. Wer weiß, ob wir je wieder die Chance dazu bekommen…«
    ENDE des ersten Teils

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