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161 - Der Kristallschlüssel

161 - Der Kristallschlüssel

Titel: 161 - Der Kristallschlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ergriff Sternsang, Oberster der Baumsprecher das Wort.
    »Etwas ist aus dem Gleichgewicht geraten«, sagte er geheimnisvoll. »Was bisher im Zaum gehalten wurde, ist nun frei. Die fremde Kraft schweigt, aber was entfesselt wurde, gewinnt mit jeder Minute an Stärke. Ich fürchte, es bleibt nicht viel Zeit…«
    ***
    Ein atemloser Tag folgte. Maya traf mit der Kabinenbahn der Alten ein, die inzwischen für den normalen Verkehr gesperrt war. Der Rat hatte den Ausnahmezustand über Utopia verhängt. Die meisten Menschen zogen sich in ihre Häuser zurück und warteten die Medienberichte ab. Andere ignorierten die Anweisungen und gingen, von Unruhe und Sorge getrieben, auf die Straßen.
    Bisher über ENT freigegebene Informationen sprachen von einem Vorfall in der Kultstätte der Alten, und bald kursierten in der Bevölkerung – wie hätte es anders sein können – erste Gerüchte von einer bevorstehenden Katastrophe. Die Staatskräfte versuchten die öffentliche Ordnung zu wahren. Bisher gab es keine Ausschreitungen – aber wie lange noch?
    Maya, Chandra, Matt, Windtänze rund Sternsang hatten sich in ein Regierungsgebäude von Utopia zurückgezogen; eine Standleitung nach Elysium war aufgebaut.
    Maya Tsuyoshi hockte zusammengesunken in einem Sessel und rieb sich müde das Gesicht. Sie war eine außergewöhnliche Frau, von einem starken Willen beseelt und mit einer faszinierenden Ausstrahlung, die der Windtänzers nicht unähnlich war. Matt fiel auf, dass die beiden sich wohl schon sehr lange kannten, durch den ungewöhnlich vertrauten Umgang miteinander und kleine Gesten8 Neben den Holos der Räte hielt sich ein wissenschaftlicher Krisenstab, der in aller Eile aus den fünf Häusern gebildet worden war, in dem großen Raum auf. Von hier aus hatte man einen direkten Blick auf den Vulkankrater; sogar das schwache Flimmern des Energiefeldes vor dem Eingang zur Grotte war in der anbrechenden Dämmerung erkennbar.
    Natürlich war das Haus Gonzales für den gefährlichen Leichtsinn eines ihrer Wissenschaftler gerügt worden, doch die Entscheidung, wie das Vergehen geahndet werden sollte, war unter den gegebenen Umständen vertagt worden. Erst einmal hieß es die Krise in den Griff zu bekommen.
    Die Krise: Nach Messungen in der Verteilerkammer waren sich die Wissenschaftler einig, dass höchste Gefahr bestand. Seit die nachströmende Energie von dem zersprungenen Kristall nicht mehr absorbiert und in das Kraftfeld abgeleitet werden konnte, heizte sich die gesamte Anlage langsam auf. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann sie überlasten und explodieren würde. Dies deckte sich mit Sternsangs Andeutungen.
    Die Folgen waren noch nicht absehbar. Das konnte einem Vulkanausbruch gleichkommen, mit gewaltigen Erdbeben und einer erheblichen Belastung der fragilen Atmosphäre. Es war sogar möglich, dass glutflüssiges Magma nach oben kam und Utopia unter sich begrub.
    Es war anzunehmen, dass diese Katastrophe auch Auswirkungen auf den Strahl haben würde, der nach wie voraus dem Zentrum des Kraters ins All zielte. Im besten Fall würde er einfach erlöschen. Im schlimmsten… Aber das wagte sich niemand auszumalen.
    Die Frist, die sie noch hatten, konnte nur vage bestimmt werden. Als unterste Grenze nahm man zwei Wochen an, als höchste fünf, vielleicht sogar sechs Wochen.
    Vorsichtshalber wurde bereits die Evakuierung der Stadt vorbereitet und ein Spezialteam zusammengestellt, das die Logistik und Organisation übernehmen sollte.
    »Wie es aussieht, blicken wir dem Untergang ins Gesicht«, resümierte Merú Viveca Saintdemar via Holoübertragung. »Wir müssen den schlimmsten aller Fälle annehmen, Damen und Herren. Unsere Wissenschaftler sind bemüht, eine Lösung zu finden, um die Anlage, die die Energie aus dem Marskern fördert, abzuschalten. Die Suche nach einem anderen Verteilerkristall blieb ohne Ergebnis. Es ist aber anzunehmen, dass dieser Kristall nicht einzigartig war. Es muss irgendwo auf dem Planeten ein Bergwerk oder eine Fabrik existieren, wo wir vielleicht doch noch Ersatz finden können.«
    »Wenn wir also einen solchen intakten Kristall finden«, sagte Maya, »und ihn einsetzen…«
    »Ganz recht, Dame Maya. Damit sollten wir die Anlage wieder in Betrieb nehmen können. Unser Gast von der Erde, Matthew Drax, hat sich bereits angeboten, seine Fähigkeiten in den Dienst einer planetenweiten Suche zu stellen.«
    »Aber wo in aller Welt wollen wir so einen Kristall finden?«, warf Ruman Delphis ein. »Wir haben

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