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161 - Vollmond über London

161 - Vollmond über London

Titel: 161 - Vollmond über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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übermitteln.«
    »Tun Sie das«, nickte Mike, und Olson entfernte sich.
    Nach Candices Auftritt sagte Wallace Olson hinter der Bühne zu Rita und Candice: »Ihr habt zwei glühende Verehrer, die euch gern zu einem Drink einladen würden. Sehen wie Gentlemen aus, wirken seriös, aber ich werde euch trotzdem zu nichts überreden. Wie ihr euch entscheidet, ist es okay.«
    Zehn Minuten später saßen die Mädchen am Tisch der jungen Männer. Mike Rogers strich sich eine Strähne seines dichten sandfarbenen Haares aus der Stirn und bemerkte: »Irgendwo habe ich Sie schon gesehen, Candice. Wenn ich nur wüßte, wo.«
    »Ich denke auch, daß wir uns heute nicht zum erstenmal begegnen«, erwiderte Candice.
    Bruce O’Hara lächelte. »Vielleicht in einem früheren Leben?«
    Mike schüttelte den Kopf. »In diesem Leben ist sie mir schon ein paarmal über den Weg gelaufen, ganz bestimmt. Vielleicht dort, wo Sie wohnen? Glauben Sie mir, das ist kein Trick, um Ihre Adresse zu erfahren.«
    »Meine Adresse ist kein Geheimnis«, gab Candice zurück und nannte sie.
    Mike schüttelte jedoch den Kopf. »Nein, dort wohne ich nicht.« Er sagte, wo er zu Hause war.
    »Wo arbeiten Sie?« erkundigte sich Candice.
    »In der Werbeabteilung von Jordan Electronics.«
    »Jordan Electronics? Das darf nicht wahr sein, das ist es! Ich arbeite in derselben Firma als Sekretärin.«
    »Ja, dann mußten wir uns zwangsläufig schon mal über den Weg laufen. Wie klein doch die Welt ist.«
    Es wurde wirklich ein netter Abend. Die beiden Paare genossen das Zusammensein, und die Zeit schritt viel zu rasch fort. Rita Owen und Bruce O’Hara waren ein Herz und eine Seele. Sie brauchten sich nur anzusehen, um sich zu verstehen. Was sich da in Bruces Brust regte, war Liebe. Noch nie hatte er von Anfang an zu einem Mädchen eine so starke Zuneigung empfunden. Rita hatte etwas an sich, das sein tiefstes Inneres ansprach.
    Was das Besondere an ihr war, vermochte er nicht zu sagen. Er spürte es nur.
    Sie waren die letzten Gäste. Wallace Olson bedauerte, sie bitten zu müssen, die Bar zu verlassen, aber es war gesetzlich geregelt, wann er schließen mußte, und wenn er die Zeit nicht einhielt, setzte es eine saftige Geldstrafe.
    »Dann gehen wir doch zu mir«, entschied die schwarzhaarige Candice.
    »Zu dir?« fragte Rita.
    »Warum nicht? Candices Bar schließt nie und hat genug Platz.«
    Mike Rogers verlangte die Rechnung. Trotz energischen Protests von Bruce O’Hara bezahlte Mike die ganze Zeche. Daraufhin nahm Bruce zwei Flaschen Schnaps mit, um nicht mit leeren Händen zu Candice zu fahren.
    Sie nahmen Mikes Wagen. Bruce O’Hara und Rita saßen engumschlungen im Fond, während Candice, die auf dem Beifahrersitz saß, dem Fahrer die Richtung angab.
    Als sie an der Stelle vorbeikamen, wo Candice letzte Nacht überfallen worden war, krampfte sich ihr Herz zusammen, und sie blickte sich suchend um, doch das Monster war nirgendwo zu entdecken. Als hätte es die Bestie nie gegeben, ging es Candice durch den Kopf.
    »Woran denkst du?« wollte Mike wissen.
    »Daran, was ich euch vorsetzen könnte. Ihr seid bestimmt hungrig.«
    »Mach dir unseretwegen keine Umstände«, meinte Mike. »Solange die Drinks nicht ausgehen, ist alles in Ordnung.«
    »Ich habe ein paar Konserven«, sagte Candice. »Die werden wir verzehren.«
    Als sie wenig später Candices eigenwilliges »Studio« betraten, blickten sich die Männer überrascht um. »Beengt fühlst du dich hier nie, was?« sagte Mike grinsend. »Das ist die richtige Bude für Riesenfeten.«
    »Ich habe sie gemietet, weil sie mir viel Platz zum Tanzen bietet«, sagte Candice. »Entschuldigt mich, ich muß mich um das Essen kümmern.«
    »Und ich kümmere mich um die Drinks!« sagte Bruce O’Hara. »Wo sind die Gläser?«
    »Die stehen dort drüben.«
    »Alles klar.«
    Rita begab sich mit Candice in den Küchenbereich.
    Mike half Bruce und legte anschließend eine Langspielplatte auf. Die Boxen waren so weit voneinander entfernt, daß das gesamte ehemalige Lagerhaus von Musik erfüllt war.
    Sie aßen, tranken, tanzten und lernten sich näher kennen. Es war normalerweise nicht Candices Art, sich gehenzulassen. In Männergesellschaft sprach sie dem Alkohol stets sehr zaghaft zu, doch diesmal ließ sie alle Vorsicht außer acht. Sie befand sich in bester Gesellschaft, brauchte nichts zu befürchten, und bestimmt trug auch ihre Begegnung mit dem Werwolf dazu bei, daß sie ein Gläschen über den Durst trank.
    Angeheitert

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