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1611 - Im Dschungel der Sterne

Titel: 1611 - Im Dschungel der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Saira Hals über Kopf verlassen haben. Wohin mögen sie verschwunden sein?"
    „Vor einem halben Jahr?" wiederholte Olanzoy und warf seinen Begleitern vielsagende Blicke zu, die Alaska und Ed jedoch nicht deuten konnten. „Ich war einmal auf Saira", behauptete Vangfuus. „Nette Burschen dort. Ich habe ein paar gute Geschäfte gemacht und herrliches Gemüse mitgebracht. Du sagst, die Siedler sind verschwunden?
    Ich verstehe das nicht, denn ich hatte den Eindruck, sie fühlten sich dort ganz wohl."
    „Ich wiederhole meine Frage", sagte Alaska. „Wohin mögen sie verschwunden sein? Was wißt ihr darüber?"
    „Nichts", antwortete Olanzoy. Das klang nicht sehr überzeugend. „Vor einem halben Jahr sind viele merkwürdige Dinge geschehen, aber darüber können wir nicht sprechen."
    „Warum nicht?" wollte Ed Morris wissen. „Wir können nicht über etwas reden, das wir nicht verstehen." Olanzoy rollte seinen Rüssel ein.
    Das bedeutete wohl, daß dieses Thema für ihn beendet war. Oder es war ihm einfach unangenehm. „Vielleicht verratet ihr uns etwas über die merkwürdigen Dinge", meinte Alaska, „die du erwähnt hast. Sie könnten im Zusammenhang mit der Flucht der Saira-Siedler stehen."
    „Das ist vorstellbar", räumte Olanzoy bereitwillig ein. Dann stockte er jedoch und blickte sich hilfesuchend um. „Wir sollten offen darüber sprechen", meinte ein älterer Kalither. Er sprach etwas abgehackt. „Auch wenn die Geschichte vielleicht peinlich ist. Wenn du es nicht machst, dann werde ich reden."
    Olanzoy gab seine Zustimmung. „Ich heiße Gea", sagte der alte Kalither. „Ich bin einer der wenigen, die die alte Heimat noch kennen. Aber ich fühle mich hier wohl. Wie wir alle. Bis das Unglück geschah. Eine Woge des Wahnsinns ergriff unser Volk. Vor einem halben Jahr. Gewalt und Irrsinn griffen um sich. Fast alle hat es erwischt. Einige für immer. Sie sind unheilbar krank. Viele starben. Später flackerte die Woge noch mehrmals in unregelmäßigen Zeitabständen auf, aber sie wurde nicht so stark. Nun fürchten wir, daß sich alles wiederholt und daß die unheimliche Macht auch andere Welten des Yolschor-Sektors heimsucht. Das wäre dann nicht nur unser Ende."
    Alaska warf Ed einen Blick zu. Die Ähnlichkeit dieser Schilderung mit den Aufzeichnungen auf der sairischen Tonspule war offensichtlich. Aber was das alles zu bedeuten hatte, blieb ein Rätsel.
    Gucky konnte jedenfalls seine Theorie von einem harmlosen Hypno- oder Suggestor-Ilt (oder von mehreren), die die Saira-Pioniere erschreckt hatten, endgültig an den Nagel hängen. „Können wir ein paar von den Dauerkranken sehen?" fragte Alaska. „Es würde uns sicher helfen, wenn wir uns ein persönliches Bild von ihrem Zustand machen könnten."
    „Hier auf Kalith ist das nicht möglich." Jetzt sprach wieder Olanzoy. „Wir haben alle Unheilbaren nach Rabkung gebracht, denn nur dort besteht Hoffnung auf Heilung."
    „Rabkung? Was ist das?"
    „Ein Planet, eine Medo-Welt. Eine kleine Gruppe von Aras ist dort tätig. Ihr könnt die Koordinaten gern bekommen. Die Entfernung von hier beträgt nur 38 Lichtjahre. Das ist für euer modernes Raumschiff sicher kein Problem."
    Bevor Alaska etwas antworten konnte, materialisierte Gucky neben ihm.
    Die unithischen Siedler stießen Rufe des Erstaunens aus, aber sie fingen sich schnell, als Eduard Morris ihnen erklärte, daß es sich um einen Freund handelte. Teleporter schienen den Bewohnern von Kalith ebenso unbekannt zu sein wie Ilts überhaupt. „Ich habe genug erfahren, Alaska", piepste der Mausbiber. Er wirkte gelassen, aber ein bißchen enttäuscht. „Du wirst hier auch nichts Neues mehr herausfinden. Von mir aus können wir verschwinden."
    Die Verabschiedung verlief so kühl und formlos wie die Begrüßung.
    Eine halbe Stunde später war die GECKO wieder im Raum
     
    4.
     
    Guckys Bericht rundete das Bild ab, das Alaska und Ed aus dem Gespräch mit den Kalithern gewonnen hatten.
    Aus den Gedanken der Siedler war nur wenig zu erfahren gewesen. Was die Woge des Wahnsinns betraf, so deckten sich die Ergebnisse der telepathischen Ausspähversuche mit dem, was Alaska gehört hatte. Die Furcht vor neuen Wahnsinnsattacken hatte die Kalither förmlich gelähmt. In ihren Gedanken retteten sie sich dadurch, daß sie die Erinnerung an die schlimmen Geschehnisse verdrängten.
    Dadurch wiederum hatte der Mausbiber keine genauen Informationen erhalten. Klare Gedanken dazu lagen bei den Siedlern nicht offen vor. Sie

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