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1611 - Im Dschungel der Sterne

Titel: 1611 - Im Dschungel der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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euch noch keine Landeerlaubnis erteilen. Bitte wartet, bis ich mich wieder melde."
    Er unterbrach von sich aus den Kontakt. „Was hat das zu bedeuten?" staunte Selma. „Sie mögen uns nicht besonders", sagte Gucky. „Das war schon aus seinen Worten herauszuhören.
    Ich habe versucht, etwas mehr aus seinen Gedanken zu lesen, aber das war schwierig. Überhaupt kommen mir die Gedanken der unithischen Siedler etwas verworren und umnebelt vor. Eins wurde mir jedoch klar. Die Siedlervölker des Yolschor-Sektors bilden eine verschworene Gemeinschaft, die ihre Isolation lieben und nicht missen wollen. Das Galaktikum, ihre Urheimat oder andere bewohnte Planeten der Milchstraße interessieren sie nicht. Im Gegenteil. Sie begegnen allem Fremden mit einer gesunden Portion Mißtrauen. Und wir sind für sie solche Fremde."
    Es dauerte fast eine Stunde, bis sich der Kalither vom Bereitschaftsdienst wieder meldete. Das Bild war so schlecht wie zuvor. Daran konnten auch die Empfangssysteme der GECKO nichts ändern. „Ihr könnt landen", erklärte er knapp. „Eine Delegation unter der Führung Olanzoys erwartet euch.
    Eure Aufenthaltsgenehmigung ist auf einen halben Tag begrenzt worden. Wenn ihr länger bleiben wollt, müßt ihr einen Antrag stellen und euer Anliegen schriftlich begründen."
    Alaska bestätigte den Empfang, und Ed steuerte die Space-Jet nach Sicht sofort in die Tiefe. „Ein Tag ist hier 18,6 Stunden lang", erinnerte Selma. „Und von Anträgen halte ich nicht viel."
    „Die Zeit wird reichen", meinte der ehemalige Maskenträger. „Ich werde mit den Rüsselleuten reden, während Gucky sich auf Kalith umsieht und nach Herzenslust in den Gehirnen der Unither herumstöbert. Ed, du begleitest mich, und Oma hütet unser Baby."
    Sie landeten auf einer staubigen Piste unweit von ein paar Gebäuden, die mehr Ähnlichkeit mit einer verfallenen Wildwest-Stadt hatten als mit den Verwaltungsgebäuden einer Raumfahrtbehörde.
    Wenige hundert Meter entfernt stand ein Walzenraumer, der den Eindruck machte, daß dies sein Friedhof werden würde.
    Zwischen den windschiefen Häusern tauchte kurz darauf ein Objekt auf, das sich mit mäßigem Tempo und unter heftiger Geräuschentwicklung näherte und eine gewaltige Staubwolke hinter sich herzog. „Ein Auto wie aus dem alten 20. Jahrhundert!" staunte Alaska Saedelaere. „Aus welchem Museum mögen sie das geklaut haben?"
    Er erinnerte sich unwillkürlich an die Tonspule von Saira, die ja auch völlig antiquiert gewesen war. Im Yolschor-Sektor schien sich viel technisches Gerät aus den alten Generationen zu befinden.
    In dem offenen Gefährt auf vier Gummirädern hockte ein einzelner Unither. Er hielt neben der GECKO an und blickte erwartungsvoll an dem blitzsauberen Diskus hoch, bis sich ein seitliches Mannschott öffnete.
    Alaska und Ed hatten vorsichtshalber leichte SERUNS angelegt. Auf den Antigravfeldern schwebten sie über den Außenring des Diskus in die Tiefe. Der Kalither in dem merkwürdigen Gefährt machte eine einladende Geste und öffnete die hinteren Seitentüren.
    Die beiden Männer grinsten sich an und stiegen ein. Die Sitze waren bequem, aber die Fahrt über die Landepiste erinnerte den Raumkadetten an seine letzte Mahlzeit. So ein Gerumpel und Gestoße war er nicht gewohnt. Er hatte das Gefühl, daß sich gleich sein Magen umdrehte.
    Sie erreichten ein Gebäude, vor dem vier Kalither mit sturen Mienen warteten. Die Begrüßung und Vorstellung verlief kühl und knapp. Dann wurden Alaska und Ed ins Haus gebeten.
    Olanzoy war der Wortführer der Kalither. Er war zugleich so etwas wie der Chefwissenschaftler von Kalith und stellvertretender Bürgermeister von Quoarim. Einer seiner Begleiter namens Vangfuus stellte sich als Kapitän des Raumfrachters vor, der schrottreif draußen auf der staubigen Piste vor sich hin döste und auf bessere Zeiten oder seine Verschrottung wartete.
    Die Unither waren nicht unfreundlich, aber auch nicht überschwenglich in ihrer Gestik als Gastgeber. Mißtrauische Distanz, so schätzte Alaska ihr Verhalten ein, und das deckte sich mit den bisherigen Beobachtungen.
    Alaska ging das Gespräch daher mit der gebotenen Vorsicht an, denn er wollte das Mißtrauen nicht steigern. Dann hätte er wahrscheinlich gar nichts erfahren. Oder nur Lügen. „Wir haben eine terranische Kolonialwelt besucht", begann er. „Ihre Bewohner haben sie Saira genannt. Wir haben dort aber niemanden mehr angetroffen. Die Siedler müssen vor etwa einem halben Jahr

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