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1611 - Im Dschungel der Sterne

Titel: 1611 - Im Dschungel der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schaukelgang zurück an seinen Platz, sackte dort stumm in seinem Sessel zusammen und schüttelte irritiert den Kopf. „Was hat das zu bedeuten, Alaska?" jammerte er. „Ich weiß es nicht genau, aber ich habe da eine Deutung. ES will dich warnen. Du siehst ein paar Dinge falsch und überzogen. Ich meine damit deine Ilts und die Vermutung, daß die gesuchten Aspiranten deinem Volk entstammen. Da du das nicht richtig siehst, läßt dich ES auch die Karotte nicht mehr richtig sehen. Komm auf den Boden der Tatsachen zurück, mein Freund!"
    Gucky setzte eine nachdenkliche Miene auf und schwieg.
    Ed Morris beschleunigte unterdessen die GECKO, während Selma die Orter spielen ließ. Mit etwa 75 Prozent Lichtgeschwindigkeit jagte die Space-Jet auf den hellblauen Stern zu.
    Alle eingehenden Daten liefen direkt in den Bordsyntron, der sie mit seinen speziellen Auswertungsprogrammen sichtete, sortierte und in verständlicher Form darstellte.
    Das ES-Star-System besaß elf Planeten. Nur einer davon kam für die Entwicklung von intelligentem Leben oder für den Aufenthalt von Kolonisten in Betracht. Das war die Nummer 4, eine wohl erdähnliche Welt mit allerdings sieben Monden.
    Gucky erzählte wieder etwas von Tramp III, aber niemand hörte ihm richtig zu. Der Bordsyntron ignorierte die Namensgebung. Der Ilt vermutete, daß Ed mit einer entsprechenden Anweisung heimlich dafür gesorgt hatte. Da die Zeit aber nicht drängte, unternahm er nichts. Nach der Landung und der Begegnung mit seinen Artgenossen würde auch der bockige, junge terranische Raumkadett seinen Irrtum einsehen und um Vergebung bitten. „Ich empfange Funksendungen", meldete Selma Laron dann. „Bis jetzt handelt es sich nur um Normalfunk im planetaren Bereich von Nummer 4 und seinen vielen Monden. Ich bekomme aber auch Streustrahlungen von Sendungen herein, die als reiner Oberflächenverkehr gedacht waren, sowie öffentliche Sender mit Bildfunkinhalten. Die Auswertung läuft."
    Gucky machte eine zufriedene Miene, verschränkte die Arme und lehnte sich in seinem Spezialsessel zurück. „Sauerstoffwelt mit 0,94 Gravos", berichtete die Spezialistin. „Eigenrotation 18,6 Stunden.
    Durchmesser 11.800 Kilometer. Sauerstoffgehalt 22,4 Prozent. Bei allen Teufeln!"
    Sie stutzte. „Was ist, Oma?" fragte Alaska Saedelaere. „Diese Daten kenne ich", behauptete die Frau. „Ich will sagen, ich kenne einen Planeten, der diese Daten besitzt, sich aber in einer ganz anderen Ecke der Milchstraße versteckt. Ein seltsamer Zufall. Oder da wurde ein bißchen manipuliert."
    „Von welchem Planeten sprichst du?"
    „Unith, die Nummer 3 der Sonne Unatha, die Heimat der rüsseltragenden Unither", antwortete Selma.
    Alaska wußte nicht, was er darauf antworten sollte. Da Gucky keinen Kommentar abgab, schwieg auch er.
    Selma und der Bordsyntron verfolgten die Funksendungen mehr als eine Stunde. Dann stand ein zwar unvollständiges Bild dieser Welt zur Verfügung, aber auch eins, das vieles verriet.
    Die Bewohner des Planeten waren in der Tat Unither. Sie nannten ihre Welt Kalith, was soviel bedeutete wie „Zweite Heimat". Die Siedler waren zu Beginn der MonosÄra von Unith geflohen und hatten sich hier versteckt. An eine Rückkehr dachte wohl niemand, obwohl bekannt war, daß das Dunkle Jahrhundert der Machtherrschaft und des Verfalls längst vorüber war.
    Es gab einen kleinen Raumhafen auf Kalith, aber nur zwei oder drei völlig veraltete Raumschiffe.
    Sie dienten dem Handel mit anderen Völkern im Yolschor-Sektor, sowie dem Transport von Bodenschätzen von den sieben Monden nach Kalith. An einer Angliederung an das Galaktikum oder an Kontakte zum Stammvolk dachte hier niemand mehr. Im Gegenteil. Eine fast aggressive Aussteigermentalität war aus vielen Kommentaren herauszuhören.
    Für Alaska Saedelaere, Eduard Morris und Selma Laron stellten diese Informationen keine besondere Überraschung dar. Sie glichen im Prinzip denen anderer bewohnter Planeten, die sie seit ihrer Ankunft hier aus sicherer Entfernung beobachtet hatten.
    Die gewollte Isolation schien etwas zu sein, was allen hier ansässig gewordenen Volksgruppen gemeinsam war.
    Guckys Gesicht wurde bei dem zusammenfassenden Bericht des Bordsyntrons immer länger. Da war mit keinem Wort die Rede von irgendwelchen Ilts oder Bepelzten, die seit kurzem auf Kalith weilten. Auch über die Saira-Siedler gab es nichts zu hören. Und natürlich noch weniger über die Superintelligenz ES oder zwei „Gleichgeartete", die darauf

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