Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1612 - Der letzte Flug der LIATRIS SPICATA

Titel: 1612 - Der letzte Flug der LIATRIS SPICATA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
namens Delderfield richtete den Scheinwerfer auf Davina. Für den Pfiff, den Delderfield danach hören ließ, hätte Escobar Valdez den Kerl am liebsten in Stücke gehackt und die Teile an Muränen verfüttert. Aber Delderfield hatte alle Trümpfe in der Hand, schien es. „Es tut mir sehr leid, Escobar, aber das kann ich nicht."
    Valdez starrte sein Gegenüber fassungslos an. Zu sehen war nur ein dunkler Schemen vor einem nicht ganz so dunklen Hintergrund. Vom Gesicht Delderfields war nichts zu sehen. „Mensch!" stieß Valdez hervor. „Du kannst doch nicht..."
    „Ich bin kein Mensch", sagte Delderfield. „Sondern?"
    „Ihr Menschen nennt uns Ennox. Es tut mir leid, ich kann keinen von euch mitnehmen. Dazu reichen meine Fähigkeiten nicht."
    „Ich glaube, ich werde irre", murmelte Escobar Valdez. Er drehte sich halb um; sein Verstand weigerte sich, diese absurde und groteske Szene zu glauben. „In welcher Form kannst du uns denn helfen?" mischte sich Davina ein. Offenkundig wurde sie mit der Situation viel besser fertig als Escobar. „Escobar hat es gesagt: Unser Sauerstoff wird knapp werden. Sehr knapp!"
    „Ich kann Sauerstoff herschaffen", sagte Delderfield. „Laßt mich überlegen. Zweimal, dreimal, dann dieser Besuch - ich könnte vier Flaschen mit Atemluft herschaffen."
    Escobar rechnete blitzartig nach. Vier Flaschen, zwei pro Nase, das reichte für zwei Tage, vielleicht sogar drei, wenn die Flaschen groß und modern waren. „Das wäre sehr freundlich von dir", sagte Davina. „Wir sind immer freundlich", antwortete Delderfield. „N9rmalerweise, wenn man uns nicht gerade betrügt, hintergeht und hereinzulegen versucht."
    „Nun", gab Davina zu bedenken, „wir beide haben ganz bestimmt weder dich noch irgendeinen anderen Ennox betrogen."
    „Deswegen werde ich euch auch helfen", versprach Delderfield. „Noch etwas?"
    „Nun, wenn du eine der Stationen auf den Saturnmonden alarmieren würdest. Oder irgendeine andere amtliche Stelle davon in Kenntnis setzen könntest, daß du zwei Terraner in Raumnot gefunden hast, dann ..."
    „Amtliche Stellen?" fragte der Ennox; seine Stimme machte deutlich, daß er diese Bitte für eine dreiste Zumutung hielt. „Irgend jemanden, der ein Raumschiff losschicken und uns abholen kann", präzisierte Davina. „Anderenfalls müßten wir sterben."
    In der gespenstischen Beleuchtung ließ sich nicht erkennen, ob dieses letzte Argument bei dem Ennox irgendeine Wirkung hinterlassen hatte. Er begann in der zertrümmerten, heillos zerstörten Zentrale der LIATRIS SPICATA umherzugehen. „Ich werde es tun", sagte er, in Gedanken versunken. „Vielleicht. Möglicherweise. Was für ein Anblick!"
    Und dann, von einem Augenblick auf den anderen, war er verschwunden. Er stieß mit seinem Fortgehen zwei Menschen in eine nachtschwarze Dunkelheit zurück, zusammen mit der Angst und nun auch marternden Zweifeln.
    Und mit sehr wenig Zeit.
     
    11.
     
    „Wo ist er?"
    Der Leiter der Raumstation starrte Gucky an, und ganz offensichtlich war er geistig noch damit beschäftigt, das schiere Auftauchen eines Mausbibers zu verarbeiten. Die Frage in Angriff zu nehmen, die Gucky ihm gestellt hatte, hatte er noch nicht geschafft. „Du bist..."
    „Gucky, ja, das weiß ich. Besser als irgend jemand sonst im Universum. Du hast gesagt, hier wäre ein Ennox aufgetaucht."
    Der Stationsleiter holte langsam und tief Luft und begann heftig zu nicken.
    Gucky hatte Mühe, an sich zu halten. Am liebsten hätte er gleichsam das Großhirn dieses Burschen genommen, herausgezogen und den Inhalt auf den Boden entleert, um so schneller an die Informationen heranzukommen, die er haben wollte. Aber derlei verbot sich von selbst, und auch sonst setzte Gucky seine telepathischen Fähigkeiten nur dann ein, wenn es keine anderen legalen Möglichkeiten gab, an die Wahrheit heranzukommen. „Ja, Ennox, richtig. Es muß einer hiergewesen sein", wußte der Mann zu berichten.
    Gucky patschte ungeduldig mit dem breiten Schwanz auf den Boden. „Muß hiergewesen sein?"
    „Uns fehlen einige Flaschen mit Atemluft", stieß der Mann hervor. Allmählich begannen wohl seine Gedanken die Wirklichkeit einzuholen. „Insgesamt vier Flaschen."
    „Das ist alles?"
    Gucky konnte es kaum glauben. Vier Sauerstoffflaschen fehlten, und deswegen gab der Mann gewissermaßen Ennox-Alarm. Gucky ließ alle Zurückhaltung fahren und spürte kurz in den Gedanken des Mannes herum.
    Sie waren konfus und beschäftigten sich vor allem mit drei

Weitere Kostenlose Bücher