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1612 - Der letzte Flug der LIATRIS SPICATA

Titel: 1612 - Der letzte Flug der LIATRIS SPICATA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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praktisch eine ganze Dimension der Wirklichkeit in sich zusammengebrochen, und die Probleme, die sich daraus ergeben hatten, waren entsprechend vielgestaltig und kompliziert. Auf einem hochentwickelten Planeten wie der Erde gab es Millionen und Milliarden von Vorgängen, die gleichsam im Unsichtbaren abliefen, ineinander verzahnt und verwoben, aufeinander abgestimmt wie die Vorgänge im Inneren eines menschlichen Körpers.
    Wenn man so wollte, waren die Welten des Solsystems einen technischwissenschaftlichen Tod gestorben; sie jetzt wieder ins Leben zu rufen war eine demgemäß komplexe und schwierige Angelegenheit.
    Rhodan und seine Freunde verbrachten die nächsten Stunden damit, Hunderte von Anfragen zu beantworten, Gespräche zu führen, Menschen wiederaufzurichten und anzuweisen. Es war eine ungeheure Arbeitsleistung, die in größter Konzentration erbracht werden mußte. Ohne die Zellaktivatoren, die die körperlichen und geistigen Kräfte dieser Männer fortlaufend reaktivierten, wäre eine solche Leistung kaum zu erbringen gewesen. „Noch ein letzter Besucher", entnahm Reginald Bull einer langen Liste. „Lucienne DuPrez.
    Kennt jemand die Lady?"
    „Chefin der Solaren Handelsbank", erinnerte sich Perry Rhodan. „Wir wollen mit der Frau reden, wahrscheinlich hat sie ein gewichtiges Problem."
    „Woher willst du das wissen?" erkundigte sich Bully.
    Rhodan lächelte. „Ich kenne die Frau, energisch, zielstrebig, selbstbewußt, kompetent. Ohne triftigen Grund würde sie uns nicht behelligen."
    Lucienne DuPrez wirkte erschöpft und übermüdet, als sie in den Raum trat. Perry Rhodan begriff sofort, woran das lag. „Verzeih", sagte er und lächelte dabei. „Wir wollten dich nicht so lange warten lassen. Es gibt sehr viel zu tun, und wir ermüden nicht so stark wie andere Menschen. Das macht uns mitunter ein wenig rücksichtslos gegenüber anderen."
    „Ist schon gut", winkte Lucienne DuPrez ermattet ab. Sie setzte, sich, ein schiefes Grinsen im Gesicht. „Daß ich die letzten vierundzwanzig Stunden nicht richtig geschlafen habe, hat andere Gründe."
    „Haben diese Gründe mit uns zu tun?" erkundigte sich Perry Rhodan.
    Lucienne DuPrez nickte müde. „Garantiert", antwortete sie. „Wenn nicht bis jetzt, dann auf jeden Fall später. Und zwar gewaltig."
    „Worum geht es?" erkundigte sich Julian Tifflor. Er bestellte über den Service ein leicht anregendes Erfrischungsgetränk für den Gast. „Einfach und klar ausgedrückt, so daß es jeder verstehen kann ..."
    „... sogar ein Bursche wie ich", setzte Reginald Bull grinsend fort. „... wir kommen an unsere Datenbestände nicht heran", vollendete Lucienne DuPrez.
    Schon in jenen Jahren, in denen er als Risiko-Pilot die Troposphäre unsicher gemacht hatte, hatte Perry Rhodan den Ruf eines „Sofortumschalters" gehabt. Gemeint war damit - unter anderem - seine bestechend ausgebildete Fähigkeit, binnen kürzester Zeit zum Kern eines Problems vorzudringen, zu erfassen, worum es eigentlich ging, und die ersten Maßnahmen zu bedenken. „Mit wir - damit ist die Solare Handelsbank gemeint, nicht wahr? Und mit unsere Datenbestände - damit sind wohl die Kontendaten und ähnliche Informationen gemeint?"
    Lucienne DuPrez nickte langsam. Das angeforderte Erfrischungsgetränk wurde gebracht, und Lucienne nahm einen kräftigen Schluck davon. „Guthaben, Kreditverpflichtungen, Wechsel, Depotinhalte - alle diese Daten sind gemeint."
    „Und was haben wir uns vorzustellen unter kommen nicht heran ?" wollte Julian Tifflor wissen.
    Perry Rhodans Miene verfinsterte sich zusehends. Er hatte nicht nur bereits begriffen, wovon sein Gegenüber redete, er war bereits in Gedanken dabei, die Konsequenzen zu bedenken, die sich aus den gerade vorgetragenen Tatsachen zwangsläufig oder höchstwahrscheinlich ergaben. „Heißt das, daß diese Daten irgendwie verloren sind?"
    Lucienne DuPrez schüttelte den Kopf. „Nein", sagte sie sofort. „Sämtliche Daten sind in unserem Großsyntron gespeichert, fälschungssicher und wohlverwahrt. Zu wohlverwahrt leider. Der Syntron akzeptiert die Zugriffskodes auf seine Speicherbänke nicht. Die Daten sind zwar vorhanden, aber sie können nicht mehr verarbeitet werden."
    „In einfachen Worten, das Geld ist zwar vorhanden, aber ihr kriegt den Tresor nicht mehr auf?"
    Reginald Bull hatte unbezweifelbar seine eigenen Methoden, eine Sache sprachlich auf den Punkt zu bringen; Lucienne DuPrez konnte sich eines amüsierten Lächelns nicht erwehren.

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