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1614 - Morganas Werwolf-Party

1614 - Morganas Werwolf-Party

Titel: 1614 - Morganas Werwolf-Party Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sekretärin. »Gwen ist unser Problemfall. Wir suchen sie seit dem Tag, an dem sie plötzlich verschwand und sich hier nicht mehr blicken ließ.«
    »Wir sahen sie in London«, erklärte ich.
    »Was wollte sie denn dort?«, flüsterte Sandra.
    »Das ist uns noch nicht klar«, sagte ich. »Aber ich habe eine andere Frage. Sie sprachen vorhin von diesem Frauenclub. Können Sie uns verraten, ob Gwen Hasting auch dazu gehörte?«
    »Ist das wichtig?«
    »Ja, hier ist alles wichtig. Wir stellen die Fragen nicht zum Spaß, Mrs. Wayne.«
    Sie schaute auf ihre Hände, deren Finger sie ineinander verschränkt hatte. Nach einer Weile nickte sie.
    »Ja, das war schon so.«
    »Was war so?«
    »Dass auch Gwen zu diesem Frauenclub gehört hat, der sich einmal in der Woche traf.«
    »Waren das nur Lehrerinnen?«
    »Keine Ahnung, Mr. Sinclair.«
    »Gehörten noch andere Lehrpersonen aus dieser Schule zu dem Kreis?«
    »Oh, das weiß ich nicht.«
    Das mochte wohl sein, aber sie war eine Frau, der man die Informationen scheibchenweise entlocken musste. Deshalb sagte ich: »Wenn Sie noch mal intensiv nachdenken, könnte es sein, dass Ihnen noch etwas einfällt?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Aber Sie könnten es versuchen.«
    Sandra Wayne holte tief Luft. Sie verdrehte dabei die Augen und zeigte uns damit, dass wir ihr auf die Nerven gingen. Doch unsere Hartnäckigkeit zahlte sich aus, denn Sandra Wayne nickte, hob aber zugleich ihre Schultern an.
    »Sehr sicher bin ich mir nicht. Ich habe aber gesehen, dass die Kollegin Britt de Soto hin und wieder im Büro der Rektorin verschwunden ist und sie für eine gewisse Zeit unter sich blieben. Da war auch keine Störung erlaubt.«
    »Aber Sie wissen nicht, worüber die beiden gesprochen haben?«
    »Ich horche doch nicht!« Sie bekam einen roten Kopf. »Einmal habe ich trotzdem etwas gehört. Das war, als die Tür schon offen stand und die Frauen das Büro verließen. Da sagte Miss de Soto dann, dass sie sich auf den Abend freuen würde.«
    »Gut. Ist es das gewesen?«
    »Ja, mehr weiß ich wirklich nicht.«
    »Und diese Kollegin gibt heute Unterricht?«
    Sandra Wayne schaute im Stundenplan der Lehrkörper nach.
    »Ja, sie ist hier. Sie hat auch Unterricht.«
    »In welcher Klasse?«
    »In keiner.« Die Blonde schüttelte den Kopf. »Britt de Soto ist mit ihrer Klasse zum Schwimmunterricht gegangen.«
    »Und wo befindet sich das Bad?«
    »Am Ende der Straße. An der Hausmauer steht ›Öffentliches Badehaus‹. Das stammt noch aus alter Zeit. Dort findet unser Schwimmunterricht statt.«
    »Das ist wunderbar.«
    »Soll ich die Kollegin auf dem Handy anrufen?«
    Ich schaute sie hart an. »Unterstehen Sie sich. Das übernehmen alles wir.«
    Etwas eingeschüchtert duckte sie sich auf ihrem Platz zusammen.
    »Darf ich denn zumindest fragen, um was es hier geht? Wenn die Polizei mal hier war, dann wegen eines Schülers.«
    Ich lächelte sie an. »Fragen dürfen Sie, Mrs. Wayne. Aber eine Antwort können wir Ihnen leider nicht geben.«
    »Habe ich mir beinahe gedacht. Nie bekommt man das zu hören, was wirklich spannend ist.«
    Ich schlug ihr auf die Schulter. »So ist das Leben. Nehmen Sie es trotzdem locker.«
    »Danke, ich versuche es…«
    ***
    Der grauweiße Jogginganzug saß wie eine zweite Haut und stand im scharfen Kontrast zu dem rabenschwarzen Haar, das Britt de Soto nach oben gekämmt hatte, wo es eine Spange festhielt.
    Sie war eine sportliche Frau. Den Beruf der Lehrerin übte sie seit knapp fünf Jahren aus. Sie gab vor allen Dingen Sport, und dazu gehörte auch der Schwimmunterricht. Ansonsten unterrichtete sie noch Geografie und Wirtschaftskunde.
    Das große Becken war in zwei Hälften unterteilt. Für Schwimmer und für Nichtschwimmer. Im Moment waren es mehr Nichtschwimmer, auf die Britt de Soto achten musste.
    Die Schüler befanden sich in dem kleinen Becken und machten einen Heidenlärm.
    Das kannte die Lehrerin. Irgendwann würde es auch wieder stiller werden. Im Moment musste sie die Jungen und Mädchen toben lassen und nur darauf achten, dass nichts passierte. Wer nicht schwimmen konnte, sollte zunächst ein Gefühl für das Wasser bekommen.
    Die Stunde lief zumeist nach einem Ritual ab. Britt selbst ging nicht ins Wasser. Das tat sie nur, wenn es unbedingt sein musste und es Probleme mit einem der Kinder gab. Sie hatte für dieses Verhalten auch ihre Gründe, denn sie wollte nicht unbedingt ihren Körper zeigen. Die Zeichen auf der Haut hätten zu viel Aufmerksamkeit erregt. Erst

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