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1615 - Allee der Toten

1615 - Allee der Toten

Titel: 1615 - Allee der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Hatte diese Gruppe auch einen Namen?«, fragte ich.
    »Das weiß ich nicht. Darüber habe ich nie etwas gehört. Wir haben uns auch nicht dafür interessiert. Wie wollten mit derartigen Dingen nichts zu tun haben. Wir gehen hier unserem normalen Leben nach und sind die Hälfte des Jahres ziemlich allein. Erst wenn die Camper kommen, lebt die kleine Region hier auf.«
    Suko nickte und fragte: »Wie war es denn in den Nächten?«
    »Was meinen Sie?«
    »Haben Sie da etwas gehört?«
    »Manchmal eben die Schreie. Ich weiß nicht, was dort getrieben wurde. Als unser Pfarrer noch lebte, hat er von wüsten Orgien gesprochen. Der Beweis wurde nie angetreten.« Er nickte uns zu. »Aber Sie wissen auch, dass mit dem Haus nicht alles in Ordnung ist.«
    »Das geben wir zu.«
    »Aber es gibt hier niemanden, der es besucht. Manche behaupten, dass noch ein böser Geist in den Mauern steckt.«
    »Das kann sein.« Ich lächelte. »Wir werden es herausfinden, Mr. Wade.«
    »Sie wollen noch mal hin?«
    »Sicher.«
    »Wann denn?«
    »Nicht mehr bei Tageslicht. Ein derartiges Haus kann auch in der Dunkelheit interessant sein.«
    Jason Wade stockte der Atem. Er sah aus, als wollte er etwas sagen, hielt sich aber zurück und stand schwerfällig von seinem Stuhl auf. »Ich werde jetzt Feierabend machen.«
    »Ah, Sie wohnen nicht hier?«
    »So ist es, Mr. Suko.«
    »Dann können wir Sie ja mit in den Ort nehmen.«
    Es war ein gut gemeinter Vorschlag, den er allerdings ablehnte. »Nein, das ist nett, aber ich habe mein Fahrrad hier stehen. Damit fahre ich nach Hause.«
    »Wie Sie wollen.«
    Wir wollten schon gehen, als uns Jason Wade noch mal mit ängstlicher Stimme ansprach.
    »Meinen Sie denn, dass Sie etwas ausrichten können?«
    »Wogegen?«
    »Nun ja, Mr. Sinclair. Gegen das, was da noch vorhanden ist. Ich glaube fest daran.« Er verzog das Gesicht. »Schließlich hat es hier einen Toten gegeben. Ich weiß nicht, wer der Täter ist, aber es muss etwas mit dem Haus zu tun haben.«
    »Das können wir bestätigen«, sagte Suko.
    Bei Wade hielt uns nichts mehr. Wir glaubten fest daran, dass er alles gesagt hatte, was er wusste. Wir mussten uns innerlich auf unseren zweiten Besuch des Hauses einstellen und würden dabei wieder über die Allee der Toten gehen. Als wir im Wagen saßen, sah Suko, dass ich nickte, und wollte den Grund erfahren. »Ich denke, dass die Ausführungen Jason Wades recht aufschlussreich waren.«
    »Du denkst an die Sekte?«
    »Genau. Eine Gruppe, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, dem Teufel zu dienen.« Suko trommelte mit den Fingerkuppen auf dem Lenkradring herum.
    »Dem Teufel?«, echote er.
    Der Klang seiner Stimme ließ mich aufhorchen. »Ja, das habe ich soeben gesagt.«
    »Ich denke da an etwas anderes.«
    »Sag es!«
    Er deutete auf meine Brust. »Dort hängt dein Kreuz. Hast du mir nicht gesagt, dass du eine gewisse Kälte gespürt hast, genau das glatte Gegenteil zu sonst?«
    »Das stimmt.«
    »Dann würde ich den Teufel eher als Luzifer bezeichnen. Diese Gruppe muss versucht haben, sich dem absolut Bösen hinzugeben. Das sind Luzifer-Diener, und das wird uns Probleme bereiten. Ich denke da an Matthias, der immer noch frei herumläuft und sein ergebener Diener ist. Da sollten wir uns schon auf einen harten Strauß einstellen.«
    »Das habe ich nicht vergessen.« Ich schaute aus dem Fenster, weil mir eine Bewegung aufgefallen war. Jason Wade hatte sich auf sein Fahrrad geschwungen und fuhr schnell am Rover vorbei. Einen Blick warf er nicht in den Wagen. »Dem sitzt die Angst im Nacken!«, kommentierte Suko.
    »Kann sein, dass er doch mehr weiß, als er uns gegenüber zugegeben hat.«
    »Das wäre nicht gut für ihn.«
    Suko hob die Schultern. »Ich rechne in diesem Fall mit allem. Wohin wollen wir fahren? Bleibt es bei Bellever?«
    »Zumindest bis zum Einbruch der Dunkelheit.«
    »Okay, dann kann ich ja noch ein wenig Augenkosmetik betreiben.«
    Ich war überrascht. »Du willst schlafen?«
    »Ruhen, John, ruhen. Wer weiß denn schon, was uns noch alles erwartet.« Da hatte er recht…
    ***
    In Bellever herrschte eine nahezu gespenstische Stille. Möglicherweise kam sie uns auch nur so vor. Oder Jason Wade hatte seine Mitbewohner gewarnt und sie eingeweiht.
    Es war uns egal. Wir wollten sie nur aus dem Geschehen heraushalten.
    Da wir ebenfalls nur Menschen waren und lange nichts gegessen hatten, meldete sich jetzt der Hunger. So hielten wir Ausschau nach einem Laden, in dem wir etwas zu essen bekamen.
    An

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