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1615 - Allee der Toten

1615 - Allee der Toten

Titel: 1615 - Allee der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der breiten Hauptstraße entdeckten wir einen kleinen Laden, in dem Brot verkauft wurde. So hofften wir auf ein Sandwich, und tatsächlich wurde es frisch geschnitten und zubereitet.
    Hinter der Theke stand eine Frau im hellen Kittel, die uns mit leicht flackernden Blicken anschaute und dabei unsere Bestellung entgegennahm. Jeder wollte zwei Sandwichs essen, und als sie die Dreiecke mit Trathahnscheiben belegte, zitterte sie.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    Sie bekam einen roten Kopf und schüttelte ihn. »Hat man Ihnen über uns etwas erzählt?«
    Mit gesenktem Blick gab sie zu, dass sich unsere Ankunft herumgesprochen hatte.
    »Das ist ja wunderbar. Dann wissen Sie auch, was wir vorhaben.«
    »Ich habe es gehört.«
    »Und? Was sagen Sie dazu?«
    »Muss ich denn eine Meinung haben?«
    »Nicht unbedingt«, gab ich zu. »Dann möchte ich es dabei belassen.«
    Sie wickelte die Dreiecke für Suko und mich in Papier ein, reichte sie uns, und ich zahlte. Als sie mir das Wechselgeld zurückgab, flüsterte sie mir zu: »Der Allmächtige möge mit Ihnen sein. Das Haus ist böse, sehr böse. Das spüre ich.« Sie nickte und verschwand durch eine Tür hinter der Theke.
    »Wir sehen niemanden«, sagte Suko beim Verlassen des Ladens, »aber wir werden gesehen.«
    »Ja, es hat sich alles sehr schnell herumgesprochen. Jason Wade sei Dank.«
    Unsere Mahlzeit aßen wir im Rover. Während des Essens schwiegen wir, beobachteten jedoch die Umgebung. Verdächtiges sahen wir nicht.
    Suko war zuerst fertig. Er knüllte das Papier zusammen und trank einen Schluck Wasser. Auch ich kaute bereits an den letzten Resten, die ich ebenfalls mit Wasser hinunterspülte.
    Wir hatten uns vorgenommen, die Allee der Toten erst bei Einbruch der Dunkelheit zu besuchen. Besser gesagt, wenn es dämmrig wurde. Bis dahin würde noch etwas Zeit verstreichen, die wir überbrücken mussten.
    Suko lachte leise und schüttelte den Kopf, bevor er sagte: »Das hier ist schon ein seltsamer Ort. Kein Konstabler, kein Pfarrer, die Leute sind hier auf sich allein gestellt.«
    »Und das am Ende der Welt. In Bellever kann man sich auch ideal verstecken. Wer würde schon hier nach einem suchen?«
    »Aber möchtest du hier leben, John?«
    »Bestimmt nicht.« Wir wollten starten, als wir einen Bekannten sahen, der auf uns zufuhr. Er bremste sein Fahrrad neben der Fahrerseite und bückte sich, um in den Wagen zu schauen.
    Suko ließ die Scheibe nach unten gleiten. »Hallo, Mr. Wade, haben Sie nach uns gesucht?«
    »Habe ich.«
    »Und?«
    »Ich kann es auch nicht so genau sagen, aber hier im Ort macht man sich schon über Sie Gedanken.«
    »Warum? Wir haben doch nichts getan.«
    Er hob die Schultern. »Es ist aber so. Ich wurde mehrmals auf Sie angesprochen.« Es lag auf der Hand, dass der Mann etwas loswerden wollte, und ich erkundigte mich, was er darauf erwidert hatte.
    »Ich - ich - sah mich gezwungen, ihnen die Wahrheit zu sagen.«
    »Und?«
    Er hatte sich beruhigt. »Sie sind froh, dass sich mal jemand um das Haus kümmert. Über den Toten habe ich die Leute auch aufgeklärt. Jetzt sind Sie in Zugzwang. Sie müssen eine Lösung finden. Dieses verdammte Haus ist nicht geheuer. Die Leute sind froh, wenn sie keine Angst mehr vor ihm zu haben brauchen. Es hat sie schon mitgenommen, dass es von diesen Typen besetzt wurde.«
    »Die sind jetzt weg.« Jason Wade strich sich über sein Kinn. »Die schon«, sagte er leise.
    Ich horchte auf und fragte: »Wieso? Gibt es da noch etwas, was sie hinterlassen haben?«
    »Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen.«
    »Was ist es denn?«, fragte Suko. Jason Wade beugte sich noch tiefer.
    So konnte er leiser reden. »Sie haben tatsächlich etwas hinterlassen, nachdem sie hier in der Gegend nicht mehr auftauchten. Es ist mir leider etwas spät eingefallen, und man hat mich noch mal daran erinnert.«
    »Was war es denn?«
    »Die Wohnmobile, mit denen sie kamen. Einige oder auch alle stehen noch auf dem Campingplatz.«
    Wir horchten auf. Suko warf mir einen bedeutsamen Blick zu, und es stand für uns fest, dass wir uns diese Chance nicht entgehen lassen würden. Vielleicht fanden wir dort einen Hinweis.
    Jason Wade hatte erkannt, was wir vorhatten. Er bot sich an, vorzufahren. »Ich kenne da einen Schleichweg.«
    »Wir sind dabei«, sagte Suko.
    Kurze Zeit später waren wir unterwegs. Wir beide diskutierten kurz darüber, ob es etwas brachte, waren allerdings der Ansicht, dass es besser war, als irgendwo zu stehen und zu warten. Und so

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