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1615 - Jaobouramas Opfergang

Titel: 1615 - Jaobouramas Opfergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts. Nichts von Bedeutung."
    Er war froh, als er seine Behausung erreichte und Aumoora und den Sohn wohlbehalten vorfand. An der Struktur der Netze und der Ausstattung der Räume hatte sich in ihrer Abwesenheit von Occreshija nichts geändert, und im Netzheim war es still wie eh und je. „Wo sind sie?" sang er leise.
    Aumoora merkte an seinem Tonfall, daß ihn etwas bedrückte. An ihren Bewegungen sah er, daß sie einen Rückfall befürchtete. Es hatte schon Jahre in seinem Leben gegeben, da hatte er sich dem Tod näher gefühlt als dem Leben. In den drei Jahren fern der Heimat war er aufgeblüht. Jetzt schien dies alles wie weggeblasen. „Die Riin, die Niedlichen? Sie lassen sich hier nicht blicken. Warum eigentlich? Was ist geschehen? Unterstützen sie uns nicht mehr? Das wäre merkwürdig."
    „Geht essen, ihr beiden", sang Heleomesharan. „Die Halle schließt bald. Und sie öffnet erst wieder bei Sonnenaufgang."
    „Na, ihr?" sagte in diesem Augenblick eine holprig klingende Stimme von der rechten Seite des Raumes her. Acht Riin waren aufgetaucht und versammelten sich um sie. „Wir sind vom Aufklärungskomitee. Wir haben den Auftrag, euch mit den neuen Strukturen des Aufbaus und des technischen Fortschritts vertraut zu machen."
     
    *
     
    Teleolaran hatte sein Labor von der Oberfläche hinauf in die FINXIJA verlegt. Er hoffte, dort mehr Ruhe zu haben. Die Worte Jaobouramas gingen ihm nicht mehr aus dem Sinn. Der Einsiedler hatte sich nach den Möglichkeiten einer genetischen Beeinflussung von erwachsenen Arcoana erkundigt. Der Genetiker kannte die Ergebnisse solcher Tests und Untersuchungen aus der Zeit, die bereits ein paar tausend Weltenläufe zurücklag. Er hatte sie Jaobourama mitgeteilt, und der Arcoana hatte sie sich eingeprägt und sich unter lautem Dankesgesang zurückgezogen.
    Seither studierte und rechnete Teleolaran herum, was Jaobourama im Sinn hatte. Er kam zu keinem eindeutigen Ergebnis, denn viele Möglichkeiten, die sich eröffneten, erschienen dem Genetiker derart abwegig und auch unsinnig, daß er sie sofort weit von sich schob.
    Gleichzeitig ahnte er jedoch, daß er damit einen folgenschweren Fehler beging. Er widmete sich wieder seinen eigenen Arbeiten, und zwischendurch unterhielt er sich über ein Holo mit der kleinen Priauthorasis und führte ein paar Sprech- und Gesangsübungen mit ihr durch.
    Garimafaloda und Belingaezer, die Eltern der Kleinen, befanden sich nicht in der Ruhenische bei ihrem Sprößling. Dafür entdeckte er die Gestalt des Riin, der mit merkwürdig ineinander verrenkten Beinen in der Nähe der Mulde saß und Priauthorasis ein technisches Spielzeug nach dem anderen zuschob. „Fresh, mit diesen Sachen kann die Kleine nichts anfangen", erklärte Teleolaran, der zunächst Ziehvater des Kindes gewesen war. „Du verstehst dich nicht besonders gut auf die Psyche meines Volkes und seiner jungen Mitglieder."
    „Kunst bleibt Kunst, und künstlich bleibt künstlich", erhielt er zur Antwort. „Ha, Genetiker, was hast du bloß? Dieses Kind ist ein Klon. Es ist künstlich gezüchtet, und ich mache es mit künstlichen Dingen bekannt, mit Spielzeug aus der Fertigung eines fernen Planeten, den ihr noch nicht kennt. Priauthorasis ist eine der ersten, die den Weg in die Zukunft kennenlernen."
    „Ich bin nicht deiner Meinung, Freshamunt. Aber ich lasse dich gewähren, weil ich weiß, daß du damit keinen Schaden anrichten kannst."
    Er beobachtete, wie sich der Riin auf dem Holo auflöste und gleichzeitig neben ihm im Labor des Schiffes auftauchte, das in einem hohen Orbit über Occreshija flog. „Das ist ein Ding", verkündete er. „Teo, wie stellst du dir das vor? Bin ich Ziehvater der Kleinen oder nicht? Sie hat längst keine Angst mehr vor mir. Meine Zauberkünste machen ihr Spaß. Sie beginnt zu rechnen und versucht sogar, sie nachzumachen, was ihr natürlich nicht gelingt. Gegen eine Naturbegabung kommt sie nicht an."
    Der Genetiker gab einen Ton von sich, der wie das leise Plätschern von Wasser klang. „Womit du das Thema wieder auf euer Lieblingsanliegen gebracht hast, Fresh."
    „Natürlich. Naturbegabungen, die einem die Evolution in die Wiege gelegt hat, kann man nicht einfach wegfegen. Wenn man sie unterdrückt, wird man zum seelischen Krüppel. Ihr Tecs seid dazu geboren, große Rechner und Bestimmer des Multiversums zu sein. Warum wehrt ihr euch dagegen? Wir Riin sind nur klein und unbedeutend. Haltet uns meinetwegen für neugierig, aber nicht für so dumm,

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