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162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

Titel: 162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Horrorgeschichte erzählte, glaubte ich ihm nicht.«
    »Das ist eine völlig normale Reaktion, Mr. Aron. Niemand glaubt auf Anhieb, daß es Ungeheuer gibt. Aber jetzt finde ich, es wäre Zeit für ein offenes Wort. Sie haben ein Problem und brauchen Hilfe.«
    Der schwere Mann musterte mich argwöhnisch. »Sie wollen mir helfen? Warum?«
    »Das verstehen Sie nicht, weil Sie für andere nicht einmal den kleinen Finger rühren würden, nicht wahr? Zum Glück - für Sie - sind nicht alle Menschen gleich. Ihre Leute haben mich nicht mit Samthandschuhen angefaßt, aber ich bin nicht nachtragend. Sie sollten dem Himmel danken, daß ich mich nicht aus Ihren Angelegenheiten raushalte. Sie haben meine Hilfe jetzt dringend nötig, und das wissen Sie auch.«
    »Sie rechnen damit, daß dieses Ungeheuer zurückkommt, nicht wahr?«
    »Sagen wir, das läßt sich nicht mit Sicherheit ausschließen«, antwortete ich. »Und nun legen Sie die Karten auf den Tisch, Aron. Vergessen Sie das große Geschäft, das Ihnen die Purviances vermasselt haben. Daraus wird ohnedies nichts mehr, schließlich können Sie von mir nicht erwarten, daß ich ›die drei Affen‹ spiele: Nichts sehen, nichts hören, nichts reden. Ich lasse keine unsauberen Geschäfte zu. Und ich lasse mich nicht bestechen, also versuchen Sie es erst gar nicht.« Scott Aron brauchte zuerst wieder einen Drink, dann gab er sich seufzend geschlagen. Mit gesenktem Blick antwortete er: »Geheime Pläne…«
    »Militärpläne?«
    »Nein, Pläne über den Verlauf einer neuen Motorway-Trasse. Die Grundstücke dort sind zur Zeit so gut wie nichts wert, man kann sie zu einem Spottpreis erwerben, aber wenn erst mal die Autobahn gebaut ist…«
    »Schnellen die Preise in astronomische Höhen.«
    »Ja«, bestätigte Aron. »Edna Purviance fand die fotografierten Pläne sowie die Negative in meiner Dunkelkammer und machte sich damit aus dem Staub.«
    »Ich frage Sie jetzt nicht, wie Sie es geschafft haben, die Geheimpläne zu fotografieren, Aron, das wird man später vor Gericht klären. Hören Sie jetzt, was ich in Erfahrung gebracht habe: Irgendwie muß James Purviance mit der Hölle in Berührung gekommen sein. Er wäre nicht der erste Künstler, dem es gelang, einen Pakt mit dem Teufel zu schließen.« Aron schüttete wieder Whisky in sein Glas.
    »Hören Sie auf damit!« sagte ich energisch. »Es hat keinen Sinn, wenn Sie sich betrinken. Wenn der Gneel wiederkommt, brauchen Sie einen klaren Kopf.«
    »Der Gneel? Meinen Sie damit dieses Ungeheuer? Wieso nennen Sie es so?«
    »Das Monster ist Purviances Schöpfung. Er gab ihm diesen Namen, und er belebte es. Wie, das ist noch nicht geklärt. Jedenfalls hat der Gneel einen Mann zum Mord an seiner Frau angestiftet, und kurz darauf verschwand er von dem Bild, in das ihn Purviance gemalt hatte. Der Gneel ist Purviances Werkzeug. Und Purviance wiederum ist ein Werkzeug der Hölle.«
    Aron trank. Ich nahm ihm die Flasche weg, damit er sein Glas nicht noch einmal füllte. »Jetzt ist es genug.«
    »Gneel… Werkzeug der Hölle… Wenn dieses Scheusal nicht hier gewesen wäre, würde ich Sie für verrückt halten, Mr. Ballard.« Aron fuhr sich über die Augen. »Ich habe Edna Purviance angerufen, als ich bemerkte, daß sie mich bestohlen hatte.«
    »Sie haben ihr gedroht.«
    »Ich wollte sie einschüchtern, sagte, ich würde…«
    »Sie umbringen?« fragte ich, als er stockte.
    »Edna wollte, daß ich sie an meinem Geschäft beteilige. Ich sollte die Purviances als Partner akzeptieren.«
    »Doch das lehnten Sie glattweg ab. Statt dessen setzten Sie Elmo Ure und Tom Masters in Marsch.«
    »Die ganze verdammte Geschichte läuft verkehrt!« knurrte Aron zornig. »Daran sind nur diese Purviances schuld. Der Teufel soll sie holen.«
    »Irgendwie hat der Teufel bereits seine Hand im Spiel, wie Sie gesehen haben«, bemerkte ich. »Auf Ihre Drohung reagierte James Purviance mit dem Einsatz des Gneels. Wenn ich es mir recht überlege, scheint der Gneel nicht den Auftrag gehabt zu haben, auch Sie zu töten, sonst hätte er es getan - oder zumindestens versucht. Ich vermute, er sollte fürs erste Ihre Männer ausschalten, damit Sie erkennen, daß mit den Purviances nicht gut Kirschen essen ist. Die beiden brauchen Sie, als Geschäftspartner, als Melkkuh. Sie müssen das Geschäft für die Purviances finanzieren.«
    »Und nachdem ich das getan habe?« fragte Aron heiser.
    »Dann sind Sie für Ihre Partner wertlos.«
    »Und sie servieren mich

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