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162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

Titel: 162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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deshalb trennte sie sich jetzt von ihrem Mann, ohne es ihm zu sagen.
    Der Gneel sah sie gehen, unternahm aber nichts.
    Kaum war sie auf dem Flur, da hörte sie James ihren Namen rufen. Panik stieg in ihr hoch. James hatte das Telefonat zu früh beendet - oder sie hatte zu lange gewartet. Wie auch immer, jetzt befand sie sich in einer äußerst gefährlichen Situation.
    James rechnete sicher damit, daß sie über die Treppe floh, deshalb beschloß sie, sich zu verstecken.
    Als er aus dem Zimmer stürmte, befand sie sich bereits in dem Raum für Putzmittel und Reinigungsgeräte. Sie lehnte sich an die Tür, ihre Nerven vibrierten. Sie preßte die Kiefer fest zusammen, als sie James’ Schritte hörte. Sie kamen näher. Durchschaute James Ihre Finte?
    Nein, er lief weiter bis zur Treppe. »Edna!« hörte sie ihn rufen. »Edna, komm zurück!«
    Es war stockdunkel in dem Raum, der kein Fenster hatte. Edna löste sich von der Tür und tastete sich durch die Schwärze. Sie stieß mit den Fußspitzen gegen etwas Weiches, und als sie sich bückte, um mit den Händen zu ertasten, was es war, entfuhr ihrer Kehle ein heiserer Schrei. Das war zweifellos ein Toter!
    Hinter ihr wurde die Tür geöffnet, und Licht fiel in den Raum. Jetzt erkannte Edna, wen sie berührt hatte: Es war Andy Ross, der junge Hotelboy. Der Gneel mußte ihn umgebracht haben.
    Purviance starrte seine Frau wütend an. »Komm her!«
    Sie mußte gehorchen. Ein heftiges Stechen befand sich mit einemmal in ihrem Kopf. Der Monster-Maler führte seine Frau in ihr gemeinsames Zimmer zurück. »Du bist eine Närrin!« sagte er verächtlich. »Du hättest an meinèn Erfolgen teilhaben können, statt dessen wolltest du mich verlassen. Nun gut, wenn das dein Wille ist, wird sich der Gneel deiner annehmen.«
    ***
    Wir bewachten die beiden Eingänge des Hauses, waren so postiert, daß wir einander nicht sahen. Sobald der Gneel aufkreuzte, würde ihn sich Mr. Silver schnappen, und ich würde meinem Freund beistehen, falls dies nötig sein sollte.
    Was Scott Aron dem Monster-Maler gesagt hatte, war natürlich nicht nur leeres Gerede. Ich hatte den Mann davon überzeugt, daß es für ihn das Beste war, sich selbst anzuzeigen. Wenn er sich selbst stellte, würde das den Richter unter Umständen etwas milder stimmen.
    Ich lutschte ein Lakritzenbonbon, während ich mich aufmerksam umsah.
    Scott Aron hatte die Weisung, sich wie gewohnt zu verhalten. Ich war gespannt, wann Purviances Monster in Erscheinung treten würde. Viel Zeit hatte der Monster-Maler nicht. Er mußte rasch handeln, befand sich in Zugzwang, denn er mußte verhindern, daß Aron die Polizei aufsuchte.
    Ein Wagen fuhr die Straße entlang, nicht besonders schnell. Es hatte den Anschein, als würde der Fahrer etwas suchen.
    Am Steuer des Autos saß eine Frau, eine unsichere Fahrerin, die mit der Nase fast die Windschutzscheibe berührte. Sie bog ziemlich »weiträumig« um die Ecke, gelangte auf die rechte Fahrbahnseite, korrigierte den Fehler und verschwand aus meinem Blickfeld.
    Es war ein schwüler Abend.
    Und es würde so richtig heiß werden, wenn der Gneel zu Scott Aron zu gelangen versuchte.
    ***
    Scott Aron trank auch dann nicht, nachdem Tony Ballard und Mr. Silver das Apartment-Atelier verlassen hatten. Er wußte, daß sie beide Hauseingänge bewachten, und fühlte sich einigermaßen sicher. Die beiden schienen sehr viel von ihrem Job zu verstehen, auf die konnte man sich verlassen. Der Gneel konnte ihrer Aufmerksamkeit unmöglich entgehen.
    Du bist der Köder für das Monster! ging es Aron durch den Kopf. Er begab sich zum Fenster und schaute auf die Straße hinunter. Ganz kurz sah er Mr. Silver, den breitschultrigen Hünen, aus dem Schatten treten und in diesen gleich wieder zurückkehren.
    Wenn er das alles überstand, wollte Aron ein neues Leben beginnen. Das hatte er sich geschworen. Einen dicken Schlußstrich wollte er unter sein bisheriges Tun ziehen.
    Die Angst hatte ihn geläutert.
    Als es Zeit war, zu Bett zu gehen, zog sich Aron aus. Er duschte und begab sich anschließend ins Schlafzimmer, zog seinen rostroten Schlafanzug an und kroch unter die Decke.
    Alles sollte so ablaufen wie immer. Für gewöhnlich las Aron noch eine halbe Stunde, doch dazu war er heute zu nervös, deshalb löschte er sofort das Licht, aber an Schlaf war nicht zu denken, deshalb stand er noch einmal auf und schluckte eine Handvoll Baldrianperlen. Danach wurde er ruhiger, und er schlief auch ein.
    Doch plötzlich

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