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1620 - Affraitancars Uhrwerk

Titel: 1620 - Affraitancars Uhrwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Dadusharne, den wir zum geistigen Zentrum unseres Volkes auserkoren haben, unser Zeitmaß bestimmen."
    Damit begann das erste Jahr Sheokor, das sich nach dem Sonnenlauf und dem Weltenlauf von Dadusharne, der Planetenrotation und der Dauer des Umlaufes um die Doppelsonne, richtete. Der Dadusharnetag war etwas länger als der von Grel vorgegebene Wert, und die Umlaufzeit Dadusharnes um die Doppelsonne entsprach dem Zweieinhalbfachen des Grel-Standardjahres. Von nun an bildeten eintausendundvier Dadusharnetage ein Jahr Sheokor.
    Als Pulandiopoul das begriff, rief er, offenbar in der Meinung, gewitzt zu sein, aus: „Ist dir klar, daß uns das neue Zeitmaß alle viel jünger macht, Colounshaba? Nur schade, daß nach dem neuen Zeitmaß auch unsere Lebenserwartung sinkt und nicht mehr die ursprüngliche Anzahl von Weltenläufen beträgt. Du bist auf einmal nur noch vierhundert Weltenläufe alt, aber du kannst leider auch nicht mehr ein Alter von viertausend erreichen.
    Beauloshair war der letzte Arcoana, der ein so hohes Alter erreichen durfte."
    „Was bist du doch für ein Schelm", meinte Colounshaba schalkhaft, von Pulandiopouls kindlicher Heiterkeit angesteckt.
    Aber als Pulandiopoul das Thema weiter ausreizen wollte und den Gedanken durchspielte, neue mathematische Regeln zu erschaffen, um doch noch eine den alten Werten statistisch angepaßte Lebenserwartung zu ermöglichen, da rief sie ihn zur Ordnung. „Sei nicht ausufernd, Pulandiopoul", ermahnte sie ihn. „Du bist auf deine Art sehr nett, und ich mag dich. Aber du solltest lernen zu erkennen, wann ein Scherz zu beenden ist."
    „Warum hast du mich eigentlich als Partner auserkoren, Colounshaba?" fragte Pulandiopoul übergangslos in unerwartet ernstem Ton. „Das habe ich soeben dargelegt, ich finde dich nett."
    „Ist das alles? Brauchst du mich nur zur Unterhaltung und Ablenkung?"
    Colounshaba gab einen Laut der Ergebenheit von sich und fügte sich ins Unvermeidbare. „Also schön, ich will es dir erklären", sagte sie dann. „Ich betrachte dich als so eine Art geistigen Gegenpol, Pulandiopoul. Und ich denke, daß wir uns gegenseitig wunderbar ergänzen werden. Du könntest überaus inspirierend auf mich und meine wissenschaftliche Arbeit wirken. Und vielleicht partizipiert auch deine Kunst von mir."
    „Meinst du damit gar, daß ich dir dabei helfen könnte, mathematische Probleme zu lösen?"
    „Ja - unter anderem auch das."
    Pulandiopoul war mit der Antwort sichtlich zufrieden, und er brachte dieses Thema nie mehr zur Sprache. „Da unsere Partnerschaft besiegelt ist, finde ich es nur fair, wenn ich dir ein Geheimnis anvertraue, Colounshaba", wechselte Pulandiopoul das Thema und gab seinen Worten einen mystischen Unterton. „Ein Geheimnis?" fragte sie amüsiert. „Welches Geheimnis magst du haben, Pulandiopoul?"
    Er druckste eine Weile herum, bevor es dann auf einmal schnalzend über seine Mundzangen sprudelte. „Ich kann die Angst meines Volkes vor den Sriin nicht verstehen, weil ich nie Probleme mit ihnen hatte. Das heißt, das einzige Problem, das sich mir stellte, war, sie zu kontaktieren.
    Ich muß zu meiner Schande bekennen, daß sie vor mir davonliefen."
    „Das ist nicht wahr!" entfuhr es Colounshaba. „Du treibst doch mit mir nur einen üblen Scherz, Pulandiopoul."
    „Nein, es ist mein Ernst", versicherte Pulandiopoul. „Sie mieden mich, mein Wort darauf! Sie liefen vor mir davon.
    Begreifst du das, Colounshaba?"
    Colounshaba dachte eine Weile nach und kam zu dem Schluß, daß Pulandiopoul in seiner Unwissenheit und Unbekümmertheit den Sriin auf eine gewisse Art ähnlich war und sie ihn vielleicht darum gemieden hatten. Die Sriin suchten bei den Arcoana Wissen und Antworten auf kosmische Rätsel und wollten sie dazu animieren, ihre vernachlässigte Forschungsarbeit wiederaufzunehmen. Colounshaba dachte mit Schaudern daran, wie sehr sie von Boloshambwer, Coushemoh und wie sie alle hießen bedrängt, ja geradezu bis an den Rand des Wahnsinns belästigt worden war. Doch Pulandiopoul war in diesen Belangen wohl nicht der richtige Ansprechpartner gewesen. Seine Kunst war nicht das, was die Sriin gesucht hatten.
    Sie brachte es jedoch nicht über sich, ihm das Ergebnis ihrer Überlegungen ins Gesicht zu sagen. Sie meinte dazu lediglich: „Die Antwort darauf könntest du nur von den Sriin selbst erhalten. Aber Beauloshair sei davor, daß du jemals wieder Gelegenheit dazu bekommst!"
    Colounshaba wollte noch etwas auf Dadusharne verweilen, um sich

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