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1620 - Affraitancars Uhrwerk

Titel: 1620 - Affraitancars Uhrwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Veränderung. „Ich nehme die Positionen von Dadusharne und seinem äußeren Nachbarn als Grundlage für die übrigen Planetenbahnen", erklärte Affraitancar dazu.
    Auch die nächsten Planeten erfuhren nur geringe Korrekturen, ihre Umlaufbahnen betreffend. Aber danach sorgte Affraitancar für eine Reihe rasanter und einschneidender Veränderungen.
    Er verschob sämtliche folgenden Planeten bis zur Nummer 39 so nahe an die Sonne, daß auch die letzten dieser Serie nicht allzuweit außerhalb der Ökosphäre lagen. Dadurch wurden die inneren Planeten dicht zusammengedrängt, während zwischen der Nummer 39 und der Nummer 40 eine Kluft von beachtlichen 1760 Millionen Netzstrecken entstand.
    Aber damit nicht genug, versorgte Affraitancar die Umlaufbahn jedes dieser Planeten mit einer Neigung zur Ekliptik, die sich jedesmal um wenige Grade steigerte und danach wieder senkte. Als Affraitancar dann das so erstellte Anschauungsmodell im Zeitraffer ablaufen ließ, wurde das Sheokorsystem auf diese Weise zu einem Atomium, in dem die Planeten auf ihren regulierten Umlaufbahnen die Doppelsonne wie Elektronen umrasten.
    Colounshaba erinnerte das Schaubild irgendwie an eine Uhr, an ein Uhrwerk, das nicht die Lebensstunden der Arcoana maß, auch nicht nach Generationen lief, sondern im Zeitmaß des Universums. Und dieses Uhrwerk würde auch noch laufen, wenn es längst keine Arcoana mehr gab. „Was für ein Kunstwerk!" sagte Pulandiopoul ergriffen und vergaß völlig sein Klangspiel.
    Aber Colounshaba war klar, daß Affraitancar diese Korrekturen nicht um der reinen Ästhetik willen vorgenommen hatte, sondern daß er diese lediglich mit der Zweckmäßigkeit verband.
    Die Bahnkorrekturen der Planeten waren nur eine vorbereitende Maßnahme gewesen. Jetzt nahm Affraitancar die eigentlichen Veränderungen an den Himmelskörpern vor, die aus diesem Laufwerk eine Lebensuhr machen sollten.
    Während sich die Farben der Planeten veränderten und sie Auren bekamen, die auf die Entstehung von Atmosphäre schließen ließen, bildete sich zwischen den um die Doppelsonne rotierenden Himmelskörpern ein fein gesponnenes Netz, das sie untereinander und auch mit dem starken Vater und der ausgleichenden Mutter verband.
    Affraitancar erklärte die sichtbar gemachten Vorgänge im Unsichtbaren: Dies waren die natürlichen und künstlich erschaffenen Gravitationsfelder, die das ganze kunstvolle System in der Waage hielten. Und er führte weiter aus: Zu den sechs bereits bewohnbaren Planeten sollten sich nicht weniger als 29 weitere mit optimalen bis erträglichen Lebensbedingungen gesellen. Die beiden inneren heißen Planeten Nummer fünf und sechs sollten von Hitzeschilden umspannt werden. Bei diesen Hitzeschilden handelte es sich um energetische, die Planeten umgebende Filter, die die sengenden Hitzewellen auf eine Weise sieben sollten, daß nur die lebenspendenden Strahlen gemäßigt durchkamen.
    Bei den äußeren Planeten erwirkten solche Filter den umgekehrten Effekt: Sie speicherten und verstärkten die lebensnotwendige Sonnenstrahlung und sorgten für erträgliche Temperaturen und klimatische Verhältnisse. „Eigentlich dürfte ich gar nicht darüber staunen, daß arcoanischer Geist imstande ist, solche kosmischen Wunderwerke zu erschaffen, denn ich glaube an die Macht unserer Wissenschaften", sagte Colounshaba. „Aber ich kann mich der Verzauberung nicht entziehen, die dein Geniestreich auf mich ausübt, Affraitancar. Ich habe noch nichts dergleichen gesehen, in dem Zweckmäßigkeit und Ästhetik eine so vollkommene Synthese eingehen."
    Colounshaba dachte in diesem Moment an Boogolamiers dreidimensionale Plastiken, in die er fünfdimensionale Formeln verpackt hatte, und sie mußte sich eine Gewissensfrage stellen.
    Aber die Antwort fiel zu Affraitancars Gunsten aus, und sie betonte: „Eine solche perfekte Synthese habe ich noch nie gesehen!"
    „Ich habe nur Beauloshairs Willen ausgeführt", sagte Affraitancar bescheiden.
    Colounshaba wollte diese, wie sie meinte, falsche Bescheidenheit nicht gelten lassen, aber sie wollte auch nicht Beauloshairs Verdienste schmälern. Darum sagte sie bloß: „Was würde ich geben, könnte ich meinem Volk ein solches Wunder schenken."
    „Deine Stärken liegen eindeutig auf anderem Gebiet, Colounshaba", tröstete Affraitancar sie. „Du bist einer der wenigen lebenden Mathematiker, die sich mit dem Supra-Raum beschäftigen. Dir und deiner Disziplin gehört die Zukunft."
    Pulandiopoul räusperte sich und

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