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1620 - Affraitancars Uhrwerk

Titel: 1620 - Affraitancars Uhrwerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anerkennend, aber auch ein bißchen wehmütig. „Ja, wir würden gut zusammenpassen", stimmte Pulandiopoul zu und verabschiedete Shanorathemas mit einem herzlichen Winken aller vier Arme. Dann wandte er sich wieder Colounshaba zu.
    Pulandiopoul betrachtete sie mit wachsender Besorgnis. Ihm entging ihre Melancholie nicht, und er sprach sie darauf an. „Du bist mit deiner Arbeit nicht glücklich", stellte er wissend fest. „Du solltest nach einer Tätigkeit suchen, die dich mehr ausfüllt, etwas in Angriff nehmen, das dich wirklich fordert.
    Ich möchte dich wieder glücklich sehen."
    „Es gibt im Sheokorsystem zur Zeit für mich nichts Sinnvolles zu tun", klagte Colounshaba. „Und wie wäre es dort draußen?" fragte Pulandiopoul auf seine schlichte Art und blickte in den Himmel hinauf, geradewegs in die Unendlichkeit. „Ich glaube, daß ich deine Sehnsucht nach Erfüllung verstehen kann. Denn ich verspüre selbst so etwas wie Fernweh."
    „In der Tat, die fernen Sterne könnten Abhilfe schaffen", stimmte Colounshaba zu. „Würdest du mich begleiten, Pulandiopoul, oder gibt es etwas, das dich im Sheokorsystem hält?"
    „Wir sind Partner fürs Leben, Colounshaba", antwortete Pulandiopoul, der ihre Anspielung verstand, weil er in allem, was Gefühle betraf, überhaupt viel schneller von Begriff war als in anderen Belangen. „Das mit Shanorathemas war nur eine Episode."
    Inzwischen war ein ganzes Sheokorjahr vergangen, ohne daß man von den Sriin etwas gehört oder gesehen hätte. Ein Jahr der völligen Abkapselung war genug, fand Colounshaba.
    Sie meldete sich kurzfristig bei Projektleiter Truushauba ab und steuerte mit der LAMCIA Dadusharne an, wo sie Quentouaroche aufsuchte, den Weisen ihres Vertrauens. Sie trug ihm ihren Wunsch in so überzeugender Weise vor, wie es ihr mit Worten möglich war, und Pulandiopoul begleitete sie dazu auf einem Handnetz mit der dazu passenden Musik.
    Quentouaroche hörte ihr aufmerksam zu, und als sie geendet hatte, sagte er: „Du bist nicht die erste, Colounshaba, die den Wunsch äußert, in die Ferne zu fliegen und die kosmischen Wunder zu schauen. Wir, die die Verantwortung über unser Volk tragen, haben bis jetzt gezögert und die Ungeduldigen, die es fortzieht, auf später zu vertrösten versucht. Aber ich denke, der Zeitpunkt ist gekommen, an dem die vordem gültigen Argumente an Kraft Verlieren. Aber du mußt dich noch ein wenig gedulden, bis ich den Rat der Weisen mit dieser Idee vertraut gemacht habe, Colounshaba."
    Zehn Tage später hatten die Weisen den Beschluß gefaßt, daß alle Arcoana, die den Drang in sich verspürten, die kosmischen Räume zu erforschen, diesem Bedürfnis nachgeben durften.
    Die Weisen erließen jedoch eine ernste Ermahnung an die arcoanischen Zugvögel: „Seid euch immer dessen bewußt, daß es irgendwo dort draußen in den Sternenräumen Sriin gibt, die uns und unser Wissen in Besitz nehmen wollen. Seid vorsichtig bei Kontakten mit Fremdwesen, und hinterlaßt nirgends Spuren, die auf unsere Existenz verweisen oder gar den Weg in unsere neue Heimat, nach Aemelonga, weisen könnten! Ihr müßt euch stets bewußt sein, welche schrecklichen Folgen es für unser Volk hätte, wenn uns die Sriin fänden." Und die Weisen fügten hinzu: „Sollten einige von euch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen von den Sriin entdeckt werden, dann wäre es wohl ratsamer, ins Reich der Ahnen zu ziehen, als die Sriin zu uns zu führen. Das Wohl des Volkes muß dem des einzelnen vorangestellt werden."
    Dies war das Startzeichen für Hunderte und Tausende arcoanische Raumschiffe zur friedlichen Eroberung der Sterne
     
    5.
     
    Die kosmischen Bruderkriege waren die wohl unrühmlichste Epoche in der Geschichte der Arcoana. Das Netz, das Beauloshair über die Geschichte seines Volkes gesponnen hatte, wies unzählige blutige Kapitel auf.
    Eines davon, die Verfolgung des Geschlechts der Chouar durch ihre schlimmsten Todfeinde, die Praxxa, nahm Colounshaba als Basis für ihre Forschungsreise.
    Beauloshair hatte aufgezeigt, daß die Chouar auf ihrer Flucht vor ihren Verfolgern mit ihrer Flotte auch nach Aemelonga gelangt waren. Hier glaubten sie vor den rachsüchtigen Praxxa in Sicherheit zu sein. Sie gingen daran, in dieser Galaxis Kolonien zu gründen.
    Beauloshair konnte beweisen, daß die Chouar hier gar nicht seßhaft werden, sondern sich lediglich eine Atempause verschaffen wollten. Es ging ihnen ausschließlich darum, hier Bastionen einzurichten, Waffenfabriken und

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